Bachelor Medienmanagement

Absolventen des Bachelor-Studienganges Medienmanagement und die Themen ihrer Abschlussarbeiten (2009)

(Stand: Oktober 2012)

Buschow, Christopher
Change Management in Tageszeitungsredaktionen
2009
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Change Management in Tageszeitungsredaktionen ist Theorie- und Forschungsdesiderat des Medienmanagements an der Schnittstelle von Organisationswissenschaften und Redaktionsforschung. Diese Arbeit entwickelt auf Basis der Strukturationstheorie Anthony Giddens' einen Theorierahmen, der Change Management als Irritationsprozess zwischen Innovations-, Projekt- und Routinespielen konzeptualisiert und die intendierte Re-Strukturierung von Tageszeitungsredaktionen, verstanden als rekursive Reproduktionskreisläufe, realitätsnahe zu fassen hilft. Vor diesem Hintergrund wurden acht qualitative Experteninterviews mit Redaktionsberatern geführt, die den Status quo des redaktionellen Change Management in Deutschland explorieren. Die Ergebnisse zeigen Verbreitung und Typen von Change Management, ihre Initiierung in Innovationsspielen hinsichtlich Auslösern, strategischer Planung und Zielsetzung, die Implementierung in Projektspielen mit relevanten Akteuren und Umsetzungsvorgehen sowie die Auswirkungen auf Routinespiele in veränderten Organisations- und Arbeitsprogrammen als auch Widerständen und Konflikten. Drei rekonstruierte Fallbeispiele begleiten die Darstellung. Die empirischen Erkenntnisse werden zusammengefasst, auszugsweise in den Theorierahmen zurücküberführt und mit internationalen Studien zum Themenfeld sowie weiteren strukturationstheoretischen Untersuchungen in Beziehung gesetzt, um die tiefere Bedeutung der sozialen Phänomene zu erfassen und Anschlussstellen für weitere Forschung aufzuzeigen.



Danilova, Ksenia
Fundraising 2.0 – Wirklich soziale Netzwerke. Eine Theoriearbeit über die Potenziale des Web 2.0 für das beziehungsorientierte Fundraising bei karitativen Nonprofit-Organisationen in Deutschland
2009
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Von seiner Geburtsstunde an durchlebte das Internet verschiedene Phasen. Das einst reine Abrufmedium entwickelte sich mit der Versionsnummer 2.0 zu einem Mitmachnetz, das mehr Partizipation, Interaktivität und Vernetzung zwischen den Nutzern ermöglicht und dabei unser Kommunikations- und Konsumverhalten verändert. Mit dem Einzug von Web 2.0 werden viele Geschäftsbereiche transformiert, was Amazon und Ebay bereits am Beispiel des Einzelhandels demonstrieren. Seit der erfolgsgekrönten Social Media Strategie im Wahlkampf von Barack Obama rückt nun auch der Nonprofit-Sektor in den Fokus der Diskussionen um die Potenziale des Web 2.0. Gerade bei karitativen Nonprofit-Organisationen (NPO) in Deutschland ist zurzeit die Frage nach innovativen Fundraising-Modellen relevanter denn je. Der Staat zieht sich seit Jahren aus dem Wohlfahrtsbereich zurück und stellt NPOs vor die Herausforderung, neue Ressourcenquellen, insbesondere im privaten Sektor, zu erschließen. Doch angesichts der verschärften Wettbewerbssituation auf dem Spendermarkt sowie steigender Spenderansprüche kommen die herkömmlichen beschaff u ngsorientierten Fundraising-Methoden zu kurz. Um in der Zukunft wettbewerbsfähig zu sein und effektiv agieren zu können, müssen gemeinnützige Organisationen die Chance des Relationship Fundraising nutzen und langfristige Beziehungen zu ihren Ressourcenbereitstellern aufbauen. Mit der vorliegenden Forschungsarbeit wurde untersucht, welche Potenziale Web 2.0-Technologien für das beziehungsorientierte Fundraising bieten und welche Auswirkungen ihr Einsatz für die klassische Spenderpraxis bedeutet. Im Rahmen einer theoriegeleiteten Analyse unter Heranziehung der Best Practice Beispiele wurde festgestellt, dass Web 2.0-basierte Anwendungen mit ihren auf Interaktion- und Partizipation ausgerichteten Strukturen nie da gewesene Chancen für den Aufbau und die Intensivierung der Beziehungen zu Spendern bereithalten sowie neue Handlungsmöglichkeiten für NPOs schaffen. Aus der Analyse wurde weiterhin ersichtlich, dass mit dem Einsatz von Web 2.0 eine Transformation der linearen Beziehungsstruktur zwischen Organisationen und ihren Förderern einhergehen und sich Machtverhältnisse zugunsten der Letzteren verschieben werden. Offen bleibt allerdings die Frage, ob NPOs bereit sind, die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Umsetzung des Fundraising 2.0 zu erfüllen: Spender als gleichwertige Partner und Koproduzenten zu akzeptieren sowie sich auf eine offene Kommunikation mit ihnen einzulassen, denn das erfordert einige grundlegende Veränderungen in ihrer bisherigen Organisationskultur.



Geber, Sarah
Viele Wege führen zum Radio. Eine empirische Untersuchung zur Radionutzung Jugendlicher im Kontext konvergenter Medienentwicklungen
2009
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Konvergenz und Digitalisierung haben die Angebots- und Verbreitungsstrukturen für auditive Inhalte deutlich gewandelt und zu einer Veränderung in der Radionnutzung insbesondere bei Jugendlichen geführt. Die Studie geht der Frage nach, welche neuartigen Angebotsformen und Verbreitungswege im Rahmen der Radionutzung von Jugendlichen eingesetzt werden und damit Chancen für das traditionelle Medium Radio darstellen. Die mit der Konvergenz einhergehende mediale Durchdringung der Alltagsstrukturen erfordert die Integration lebensweltlicher Aspekte ins Forschungsdesign: Bedürfnisse, Entwicklungsaufgaben und Interessen der Zielgruppe rücken dementsprechend in den Fokus und bieten Erklärungsansätze für die Bewegungen im radiokonvergenten Medienensemble. Die Ergebnisse der standardisierten, schriftlichen Befragung von insgesamt 438 Oberstufenschülern zeigen, dass insbesondere individualisierte Inhalte und selbstbestimmte Nutzungsoptionen den Bedürfnissen der jungen Hörerschaft entgegenkommen.



Glanzner, Bettina
Medien und Sexualität. Eine Studie zur Akzeptanz, Nutzung und Bewertung sexueller Medieninhalte in Fernsehen und Internet und Zusammenhängen zu Einstellungen gegenüber Sexualität
2009

Graf, Claudia
Potenzielle Medienmitarbeiter und der Faktor Reputation : Eine quantitative Studie zur Bestimmung der Faktoren der Arbeitgeberreputation aus der Sicht von potenziellen Mitarbeitern der Fachrichtungen Medien- und Kommunikationswissenschaften, Journalismus und PR/Öffentlichkeitsarbeit
2009
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Im Wettbewerb brauchen Medienunternehmen mehr als innovative und erfolgreiche Produktideen. Der Aufbau einer starken Arbeitgeberreputation ist mittlerweile ebenso wichtig, um talentierte Mitarbeiter für das Unternehmen zu gewinnen und mit ihnen langfristig den Unternehmenserfolg zu sichern. Durch die Steuerung ihrer Arbeitgeberreputation bringen sich Unternehmen in eine Top-of-mind-Position bei den potentiellen Mitarbeitern. Allerdings gibt es bisher kein Instrument, das die Arbeitgeberreputation im Bereich Medien und Kommunikation misst. Auf dem Weg zu der Identifikation der Faktoren der Arbeitgeberreputation in der Medienbranche wurden in der Bachelorarbeit , Faktoren der Arbeitgeberreputation" (2008) anhand qualitativer Interviews die Faktoren bestimmt, die die Arbeitgeberreputation für Medienunternehmen maßgeblich beeinflussen. Wie lassen sich diese Faktoren nun validieren, modifizieren und reduzieren? Welches ist das Faktorenset, das für die Arbeitgeberreputation in der Medienbranche gilt? Und gibt es Unterschiede zwischen verschiedenen kommunikationsaffinen Zielgruppen? Diesen Fragen geht die vorliegende Arbeit nach. Anhand einer quantitativen Befragung werden potentielle Mitarbeiter aus Medien- und Kommunikationswissenschaften, Journalismus und PR/'Öffentlichkeitsarbeit hinsichtlich ihrer Ansprüche und Wahrnehmungen von Arbeitgeberreputation untersucht und verglichen. Die Ergebnisse zeigen: Das allgemeine Reputationsmodell für die Medienbranche umfasst neun Komponenten. Neben dem allgemeinen Modell können modifizierte Modelle für potenzielle Mitarbeiter aus Medien- und Kommunikationswissenschaften, Journalismus und PR/'Öffentlichkeitsarbeit identifiziert werden. Dabei gibt es konstante Faktoren, die in jedem der vier Modelle eine Rolle spielen sowie spezifische Faktoren, die lediglich aus der Sicht der jeweiligen Gruppen gelten. Die Reputationsmodelle sind die Basis für weitere Analysen der Arbeitgeberreputation. Sie stellen den Ausgangspunkt dar, um Arbeitgeberreputation in der Medienbranche erfolgreich zu steuern.



Grimm, Jasmin Theresa
(K)ein Hoch auf Kultur? Eine qualitative Untersuchung zur Nichtnutzung hochkultureller Formate im Fernsehen
2009
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Kulturfernsehen erhält nur geringen Zulauf und erreicht vor allem junge Personen immer seltener. Doch warum werden hochkulturelle Fernsehformate nicht genutzt? Zur Beantwortung wurden sowohl unbewusste, als auch bewusste Nichtnutzungsfaktoren herangezogen. Mittels einer qualitative Befragung von Kulturwissenschaftsstudenten konnten diese Faktoren induktiv erschlossen und bestätigt sowie unterschiedliche Nichtnutzungsmotivationen gefunden werden. Bei der hochkulturellen Berichterstattung scheinen bewusste Nutzenabwägungen eine Rolle zu spielen und in einer Nichtnutzung zu resultieren. Zudem erwiesen sich funktionale Alternativen bei primären Kulturangeboten im Fernsehen - wie Theaterinszenierungen - als ausreichend bedürfnisbefriedigend. Unbewusste Faktoren, wie Erreichbarkeit, Ausstattung und Unkenntnis scheinen ebenso zu einer Nichtnutzung führen. Aus den Erkenntnissen der Untersuchung ließen sich verschiedene Nichtnutzungstypen generieren und entsprechende Handlungsempfehlungen ableiten.



Grzech, Gregor
Musikgeschmack, Informationsnutzung und Medienauswahl. Eine empirische Untersuchung des Mediennutzungs- und Informationsverhaltens von Musikhörern unter besonderer Berücksichtigung ihres Musikgeschmacks
2009
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Ziel dieser Studie war es, den stabilen und langfristigen Musikgeschmack in der Altersschicht zwischen 20 und 30 Jahren zu beschreiben und zu ermitteln, ob unterschiedlicher Musikgeschmack auch zu verschiedener Mediennutzung und Informationsauswahl in Bezug auf Musik führt. Grundannahme war, dass sich Musikhörer nicht nur in ihrem Musikgeschmack, sondern auch in ihrem Habitus und ihrer Weltauffassung unterscheiden. Das Mediennutzungs- und Informationsverhalten grenzt damit aller Wahrscheinlichkeit nach die Hörer bestimmter Repertoiresegmente voneinander ab. Es wurde eine standardisierte Online-Befragung von Musikinteressierten durchgeführt, die eine nicht-repräsentative Stichprobe von 255 Befragten generierte. Die Stichprobe zeichnete sich vor allem durch eine überdurchschnittliche hohe Zahl an Studenten und damit ein hohes formales Bildungsniveau aus. Beim Musikgeschmack dominiert der Pop/Rock-Bereich eindeutig, gefolgt von elektronischer Musik und Black Music/Hip Hop. Das Segment Volksmusik/Schlager erhielt die niedrigsten Zustimmungswerte. Als Informationsquellen für musikbezogene Themen werden vor allem das Internet und der persönliche Kontakt zu Freunden, Bekannten oder Fachpersonal im Handel verwendet. Die klassischen Massenmedien TV, Radio und Zeitungen/Zeitschriften spielen eine untergeordnete Rolle. Die relevanten Informationen über Musik sind vor allem diejenigen, die einen unmittelbaren Bezug zu Musik aufweisen. Informationen über die Akteure des Musiklebens, also die Musiker, Bands, Dirigenten, Komponisten, Sänger etc., über Veranstaltungen und neue Veröffentlichungen bilden das wichtigste Informationsset für die Befragten. Durch eine Faktorenanalyse konnten mühsam vier unterschiedliche musikalische Geschmacksmuster identifiziert werden. Eine ausführliche Analyse ergab aber keine grundlegenden Unterschiede in der Mediennutzung und im Informationsverhalten zwischen diesen Geschmacksmustern. Die Unterschiede müssen daher als marginal bezeichnet werden.



Hansen, Mareike
„Erstens: ignorieren, zweitens: diffamieren, drittens: umarmen?“ Eine inhaltsanalytische Untersuchung zur Kommentierung von Linkspartei.PDS, WASG und Die Linke in den deutschen Qualitätstageszeitungen von 2005 bis 2009
2009
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Ausgangspunkt der Studie ist die Parteienfusion von Linkspartei.PDS und WASG zu DIE LINKE, die zu einer Etablierung der Partei in Politik und Gesellschaft beitrug und ihre bundespolitische Bedeutung erhöhte. Grundgedanke der Untersuchung ist, dass eine derartige Veränderung im Parteiensystem sich auch in einer Veränderung des durch die Medien erzeugten Bildes der Partei widerspiegeln müsste. In Anbetracht des Trennungsgebotes von Nachricht und Meinung konzentriert sich die vorliegende Bachelorarbeit auf die Kommentierung von DIE LINKE und ihren Vorgängerparteien WASG und LINKSPARTEI.PDS, in der die Medien als handelnde Akteure ein ausdrückliches Mandat zur Meinungsäußerung besitzen. Zur Beantwortung der Frage, wie der Etablierungsprozess vom Kommentariat begleitet wird, wurde eine Inhaltsanalyse der Kommentare in Tageszeitungen seit Beginn der Kooperationsverhandlungen zwischen LINKSPARTEI.PDS und WASG durchgeführt. Für die Untersuchung wurden drei überregionale Qualitätszeitungen, die tageszeitung, die Süddeutsche Zeitung und die Frankfurter Allgemeine Zeitung, ausgewählt, die sich auf dem publizistischen Spektrum von links nach rechts verorten lassen und eine entsprechende Meinungsvielfalt wiedergeben. Der Mediendiskurs zum Untersuchungsgegenstand wurde durch Themen, Akteure und Argumente und Bewertung zu den Linksparteien charakterisiert. Die ausgewählten Zeitungen weisen jeweils ein spezifisches Bild von DIE LINKE bzw. ihren Vorgängerparteien auf, wobei sich die Süddeutsche Zeitung und die Frankfurter Allgemeine Zeitung in ihrer Kommentierung ähnlicher sind als die tageszeitung und eine der beiden Zeitungen. Die Bewertung liegt während des gesamten Untersuchungszeitraums im negativen Bereich. Die Ergebnisse zeigen eine deutliche Ereignisorientierung der Kommentare zu DIE LINKE bzw. ihren Vorgängerparteien nicht nur in der Kommentierungshäufigkeit und Kommentarthemen, sondern auch in der Bewertung der Parteien. Es kann darüber hinaus aber keine Tendenz der Veränderung in Kommentierungshäufigkeit oder der Bewertung konstatiert werden. Die Erhöhung der Bedeutung von DIE LINKE für das Parteiensystem wird (noch) nicht durch die Kommentaragenda widergespiegelt.



Heidenreich, Anna
Kinder im Netz der Werbung. Eine explorative Kinder- und Eltern-Studie zur Untersuchung der Onlinewerbekompetenz von Kindern
2009
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Speziell aus medienpädagogischer Sicht ist es wünschenswert, Kinder zu einem kompetenten Umgang mit Werbung zu befähigen. Denn sie werden als Zielgruppe von Werbetreibenden angesprochen. Eltern sind dabei gefragt, die Konfrontation ihrer Kinder mit Werbung zu begleiten. Aus diesem Grund beschäftigt sich die vorliegende Arbeit außer mit Kindern auch mit deren Eltern. Es geht darum, die erzieherische Begleitung beim Umgang der Kinder mit Online-Werbung erklärend für deren Online-Werbekompetenz zu berücksichtigen. Die empirische Umsetzung erfolgt über qualitative Eltern- und Kinderinterviews sowie kombinierte Interview-Beobachtungssequenzen von Kindern während ihrer Internetnutzung. Die Analyse zeigt, dass sich Online-Werbeerziehung seitens der Eltern durch die Steuerung der kindlichen Nutzung kommerzieller Websites gestaltet. Dabei lassen sich Tendenzen zu kompetenz-orientierten, bewahrpädagischen und laissez-faire Erziehungsstilen identifizieren. Es findet auch Kommunikaton zwischen Eltern und Kindern über Online-Werbung statt. Sie bleibt jedoch eher oberflächlich. Der Erziehungsstil konnte erklärend für die Online-Werbekompetenz der Kinder herangezogen werden.



Kaufmann, Katja
Die Gestaltung der Beziehung zu Musik mit Medien
2009
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Digitale Netzwerkmedien führen zu einem veränderten Kommunikationsprozess, indem sie Menschen neue Möglichkeiten zur Produktion, Allokation, Rezeption und Nutzung geben. Dadurch können mit Netzwerkmedien Beziehungen konstituiert und gestaltet werden. Am Beispiel der Beziehung zu Musik sollte dieser Gestaltungsprozess erforscht werden. Es zeigte sich, dass das notwendige Verständnis des neuen Kommunikationsprozesses noch nicht hinreichend entwickelt war. Daher folgte ausgehend von den zentralen Konzepten eines Gestaltungsprozesses für eine Beziehung die Auseinandersetzung mit maßgebenden Forschungsrichtungen, um in Anknüpfung und Abgrenzung dazu einen integrativen Ansatz als Ausgangspunkt für die eigene Untersuchung zu erarbeiten. Im Anschluss an die Klärung der theoretischen Basis wurde der Untersuchungsgegenstand empirisch durch qualitative problemzentrierte Leitfadeninterviews mit fünf Probanden erforscht, die unterschiedliche Perspektiven auf Musik besaßen. Die Auswertung erfolgte anhand einer qualitativen Inhaltsanalyse. So wurde schließlich dargestellt, wie Menschen Medien kreativ für ihre Beziehung zu Musik und zu anderen Menschen einsetzen. Gleichzeitig konnte auch die Bedeutung der derzeitigen Medien- und Musikentwicklung für Menschen verstehbarer gemacht werden.



Klingeberg, Mario
"In seiner Freizeit spielte der Counterstrike." Eine Analyse der quantitativen und qualitativen Merkmale des Mediendiskurses über gewalthaltige Computerspiele unter Berücksichtigung von Amokläufen als Schlüsselereignisse am Beispiel der Berichterstattung der Süddeutschen Zeitung in den Jahren 2000 bis 2009
2009
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Im SPIEGEL konnte man am 16. März 2009 als Reaktion auf die Schulschießerei in Emsdetten 2009 folgendes über den jugendlichen Täter lesen: "Tim Kretschmer, 17, liebte Waffen und Computerspiele - und stürzte sich in eine Orgie der Gewalt." Bei der Etablierung neuer Medien sind diese seit jeher zunächst auf allgemeine Skepsis gestoßen. Dies äußerte sich meist in der Ableitung gesellschaftlicher Missstände aus unterstellten negativen Wirkungspotentialen. Die Diskussion um den Zusammenhang von Konsum gewalthaltiger Computerspiele mit realer Gewalt fand ihren Höhepunkt in der Frage, ob die deutschen Schul-Amokläufe in Erfurt, Emsdetten und Winnenden, die große Medienresonanz erfuhren, eventuell maßgeblich darauf zurückzuführen wären. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich auf Basis einer quantitativen Inhaltsanalyse mit der Wirkung der Amokläufe auf die Print-Berichterstattung zu gewalthaltigen Computerspielen und leitet ihre Funktion als Schlüsselereignisse hierauf aus der Nachrichtenwerttheorie ab. In der Analyse der Daten werden die Ruhe- und Orientierungsphasen des medialen Diskurses identifiziert und die unterschiedliche Wirkung der Amokläufe auf die inhaltliche Struktur der Thematisierung von Computerspielgewalt dargestellt.



Küllmer, Ruth
Musician Marketing 2.0. Vermarktung von Musikern im Internet
2009
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Musiker, die einen erheblichen Teil ihres Erfolges dem Internet verdanken wie Lilly Allen, Colbie Caillat oder die Arctic Monkeys, sind heute keine Seltenheit mehr. Sie haben es geschafft im Web Nähe herzustellen und sich eine Fanbasis aufzubauen. Aber warum nutzen Musiker überhaupt das Internet zur Vermarktung und welches Entwicklungspotential steckt im Web 2.0? Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Frage: Warum nutzen Musiker die Möglichkeiten der webbasierten (Selbst-)Vermarktung und welches Entwicklungspotential sehen sie darin für die Zukunft? Musik ist ein Gut, das Emotionen anspricht und über diese verkauft wird. Dadurch wird die Aufgabe der Vermarktung von Musikern sowohl erleichtert, als auch erschwert. Das Internet bietet unter dem Leitbegriff Web 2.0 vielfältige Möglichkeiten zur Medienentwicklung. Aber welche tatsächlich zur Vermarktung dienen, wird im Rahmen von Experteninterviews untersucht und bewertet.



Langer, Charlotte
Legal. Illegal. Fast egal? Nutzung und Bewertung redaktioneller Produktempfehlungen in Frauenzeitschriften. Eine qualitative Rezipientenbefragung
2009
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Im Gegensatz zu Product Placement in den audio-visuellen Medien wurde Schleichwerbung in Zeitschriften von der kommunikationswissenschaftlichen Forschung bisher ebenso vernachlässigt wie die Perspektiven der Rezipienten. Die vorliegende Arbeit zielt darauf ab, die Nutzung und Bewertung redaktioneller Produktempfehlungen zu untersuchen und Erkenntnisse zu gewinnen über mögliche Auswirkungen der Wahrnehmung von Schleichwerbung. Dazu fokussiert sie sich auf das Segment der klassischen 14-täglichen Frauenzeitschriften in Deutschland. Die empirische Umsetzung erfolgt über problemzentrierte Leitfaden-Interviews unter Anwendung eines Stimulus-Beitrags. Die Analyse zeigt, dass sich der Umgang mit redaktionellen Produktempfehlungen hinsichtlich der Wahrnehmung und Nutzung individuell stark unterscheidet. Generell werden Empfehlungen eher verhalten umgesetzt.



Liberski, Peter
E-Branding für B2B-Marken – Einflussfaktoren von Unternehmenswebsites auf das Erreichen von Zielen der B2B-Markenführung. Remote-Testing Studie über Einflussgrößen der Websitewahrnehmung auf die Einstellung zu B2B-Websites am Beispiel der Internetseiten von Continental Truck Tires
2009
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Die vorliegende Arbeit untersucht den Einfluss von Aspekten der Websitewahrnehmung auf markenpolitische Ziele, respektive das Markenimage, von B2B-Unternehmen. Stellvertretend für das Markenimage wird, angelehnt an Erkenntnisse der Werbewirkungsforschung, das Konzept der Einstellung zur Website als endogene Variable verwendet, um Rückschlüsse auf nachgelagerte Kommunikationsziele zu ziehen. Um diesem Forschungsinteresse nachzugehen wird eine Remote-Testing Studie am Beispiel der Website von Continental Truck Tires durchgeführt. Das Remote-Testing ermöglicht es den Stimulus-Kontakt zwischen Vor- und Nachbefragung aufzuzeichnen und dabei Nutzerkommentare zu sammeln. Die Auswertung erfolgt auf Basis einer Stichprobe von N = 54, womit die Ergebnisse keine Generalisierbarkeit besitzen. Dennoch lassen sich die Aspekte Struktur und Produktinformationen als entscheidende Wahrnehmungsmerkmale identifizieren. Dagegen zeigt sich, dass gerade seltene und Erstbesucher dazu neigen, für das Besuchsziel irrelevante Aspekte, wie z.B. Unterhaltungsangebote, auszublenden. Die weitere multivariate Auswertung hebt für die Teilgruppe der Verbraucher die Struktur als wesentliches einstellungsbildendes Merkmal hervor. Dieses übt auch einen indirekten Einfluss auf die Wiederbesuchswahrscheinlichkeit aus. Über sämtliche Befragten hinweg lässt sich ein hoher Stellenwert von B2B-Websites im Informationsverhalten erkennen, teilweise sogar noch vor dem persönlichen Vertrieb. Somit können für das Medium Internet auch im Business-to-Business Sektor Potenziale für Markenbildung und -Stärkung festgestellt werden.



Nölle, Isabelle
"In der Welt zu Hause". Das Konzept der Regionalisierung überregionaler Nachrichten zur Leserbindung. Eine empirische Untersuchung ausgewählter Nachrichtenangebote der regionalen Tagespresse.
2009
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Verlage regionaler Tageszeitungen in Deutschland sind mit der wachsenden ökonomischen Herausforderung konfrontiert, langfristig Leser an ihre Zeitungen zu binden. Der Leser hingegen verlangt nach Orientierung in der ihn umgebenden, zunehmend komplexer werdenden Umwelt. Dem können Verlage mit einem Produkt entgegenkommen, welches den Bedürfnissen der Leser und ihren Informationserwartungen gerecht wird Die Strategie der Regionalisierung von Nachrichten, also der Ausrichtung überregionaler Themen an der Nahwelt der Leser, kann hierzu beitragen. Wie Journalisten dies stilistisch gelingt, wurde mit Hilfe einer qualitativen Inhaltsanalyse untersucht. Die Ergebnisse zeigen eine Bandbreite stilistischer Facetten, um in der Vermittlung überregionaler Nachrichten auch Nähe zu transportieren. Dabei konnten neben der Entwicklung bestimmter Kategorien potentieller Stilmittel, ferner zwei typische Formen des Aufbaus regionalisierter Artikel entdeckt, sowie Dimensionen der Wirkung regionalisierter Leser-Ansprache identifiziert werden: Orientierung, Identifikation mit der Region und Identifikation mit dem Medium. In der Einordnung der Befunde wurde deutlich, dass Regionalisierung nicht von den inhaltlichen Facetten eines Themas bestimmt wird. Allein die bewusste Entscheidung der Verlage und ihre organisatorische Umsetzung in implementierbare Konzepte für den Journalisten, sind ausschlaggebend, überregionale Nachrichten glaubhaft und Nutzen stiftend in der Nahwelt der Leser zu verorten. Betrachtet man den Journalisten in diesem Verständnis als Konstrukteur, so scheint Regionalisierung nicht mehr bloß ein Stil, sondern vielmehr eine Haltung zu sein.



Propp, Carlo
Nextgen-Reality. Eine empirische Untersuchung des Realitätsempfindens von Videospielen unterschiedlicher Konsolengenerationen und deren Auswirkungen auf den rezipientenseitig empfundenen Spielspaß
2009
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Computer- und Videospiele sind aus unserer Gesellschaft nicht mehr wegzudenken. Dabei unterscheidet sich dieses relativ neue Medienangebot bedingt durch seinen interaktiven Charakter und insbesondere durch seinen technisch bedingten hohen Innovationsgrad von anderen klassischen Medienangeboten. Gerade das Erscheinen der neuesten Konsolengeneration, welche auch als Nextgen-Konsolen bezeichnet werden, steigert zunehmend die Qualität der visuellen Darstellungsmöglichkeiten innerhalb der medienvermittelten Spielwelten. Gerade die Produzenten dieser Medienangebote versprechen dem Nutzer einen zunehmenden Unterhaltungswert, welcher durch immer besser werdenden Spielgrafiken bedingt wird. Seitens der Kommunikationsforschung ist dieses Postulat bislang nicht hinreichend erforscht. Daher versucht diese Studie den Einfluss der visuellen Darstellung von Videospielen auf das rezipientenseitig empfundene Unterhaltungserleben zu untersuchen. Dabei wird folgende Forschungslogik verfolgt: Die von einem Videospiel vermittelte Realitätsnähe wird hier anhand der visuellen Qualität der dargestellten Umgebung (Grafik) gemessen. Es soll überprüft werden, ob eine gesteigerte visuelle Darstellungsqualität eine realistischere Spielerfahrung in Form einer Presence Erfahrung begünstigt. Durch die Presence Erfahrung ergibt sich ein gesteigertes Unterhaltungsempfinden seitens der Rezipienten. Zur Prüfung der Forschungsfragen wurde ein Laborexperiment mit zwei Gruppen durchgeführt. Die beiden Gruppen unterschieden sich durch die Wahl des Stimulus. Als Stimulus wurden demnach zwei Versionen eines Titel gewählt, welche sich ausschließlich anhand der visuellen Darstellung unterschieden, während sie inhaltlich identisch blieben. Untersucht wurden anschließend die Dimensionen: Presenceerfahrung, Unterhaltungsempfinden sowie Rezipientenmerkmale. Zusätzlich wurde eine Reihe von weiteren Dimensionen untersucht um bestimmte Merkmale und Effekte kontrollieren zu können. Die Studie zeigt das eine Presenceerfahrung durch eine gesteigerte visuelle Darstellung des rezipierten Medienangebotes begünstigt wird. Des Weiteren konnte einsignifikanter Zusammenhang zwischen einer Presenceerfahrung und dem Unterhaltungsempfinden nachgewiesen werden.



Rademacher, Carolin
Das Konvergenzprodukt IPTV und sein Hoffnungsträger Vod : Welche Strategie deutsche Telcons im Rahmen ihres VoD-Angebotes verfolgen sollten, um sich zukünftig erfolgreicher über IPTV in der TIME-Branche zu positionieren
2009

Roth, Alexander
Die Allokation von Medieninhalten. Eine systematische Analyse der Berücksichtigung des Allokationsmoments in Theorien der Kommunikationswissenschaft und Medienökonomik als Beitrag zur Erforschung neuer Allokationsformen in Netzwerkmedien
2009
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Die Arbeit stellt verschiedene Ansätze der Kommunikationswissenschaft und angrenzender Disziplinen zusammen, die sich aus unterschiedlichen Perspektiven dem Aspekt der Allokation genähert haben. Es wird gezeigt, wie der Allokationsmoment in der kommunikationswissenschaftlichen Modellbildung zunehmend Berücksichtigung findet. Aus medienökonomischer Perspektive wird die Theorie des Medienmarktes beschrieben und unter Berücksichtigung von Ansätzen der politischen Ökonomie und von Öffentlichkeitstheorien die Frage diskutiert, inwieweit eine ausschließlich ökonomische Beschreibung hinreichend sein kann für die Erklärung gesellschaftlicher Kommunikation. In diesem Zusammenhang werden schließlich auch jüngere Überlegungen vorgestellt, die eine ganz andere Perspektive auf das Allokationsproblem einnehmen: Die Frage, inwieweit der Zugang zu der in digitalen Netzwerkmedien nicht mehr als knapp zu bewertenden Ressource Content beschränkt werden darf, ist für sie zentral im Hinblick darauf, wie in Zukunft kulturelles Wissen geteilt wird. Resümierend wird eine Skizze gewagt, wie eine Allokationstheorie der Netzwerkmedien gestaltet werden könnte, indem Aspekte der beschriebenen Theorien zusammengeführt werden.



Schienke, Lukas
Hybridevent im Expowal. Eine explorative Fallstudie zur Untersuchung von Kommunikationsangeboten im Event-Gottesdienst "einer unglaublichen Kirche im Expowal Hannover"
2009
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Diese Arbeit beschäftigt sich mit mit den Kommunikationsangeboten des Event-Gottesdienstes am Walsonntag" im Expowal Hannover. Anhand von event- und ritualtheoretischen Überlegungen wird deutlich, dass es sich beim Walsonntag um ein Hybridevent handelt.Ein qualitatives Leitfaden-Interview mit dem leitenden Pastor Heino Masemann stützt dabei die theoretischen Überlegungen. Die Ergebnisse der Besucherumfrage zeigen, dass die Kommunikationsangebote Vortragskommunikation, Gebet/Kommunikation mit Gott, Interpersonelle Kommunikation und Infotainment spezielle Funktionen übernehmen und Bedürfnisse von Gottesdienstbesuchern befriedigen. Event-Gottesdienstbesucher im Expowal Hannover erwarten vor allem die Befriedigung des Bedürfnisses nach Spiritualität und Gotteserfahrung. Darüber hinaus ermöglichen die Kommunikationsangebote ganzheitliche und individuelle Religionserlebnisse für die Besucher des Expowal Hannover.



Schlüter, Michael
Fremdscham als Fremdcharme? Eine quantitative empirische Untersuchung zum Phänomen des stellvertretenden Peinlichkeitsempfindens während der Fernsehrezeption
2009
Abstract lesen

Besonders im Kontext von Fernsehsendungen taucht immer häufiger der Begriff des "Fremdschämens" auf - der empfunden Peinlichkeit für das Handeln Dritter. Dahinter steckt das psychologische Konstrukt der stellvertretenden Peinlichkeit, welches im Rahmen dieser Arbeit in die Medien- und Kommunikationswissenschaft transferiert und auf die Fernsehrezeption angewandt wurde. Im Rahmen einer quantitativen Befragung von 766 Studenten wurden Auslöser und Einflussfaktoren für stellvertretendes Peinlichkeitsempfinden während der Fernsehrezeption sowie die Reaktionen der Rezipienten identifiziert und Zusammenhänge aufgezeigt. Unter anderem zeigte sich, dass stellvertretendes Peinlichkeitsempfinden im Rahmen von fiktionalen Formaten von den Befragten intensiver erlebt wird, als bei non-fiktionalen Formaten. Die Reaktionen der Rezipienten sind in diesen Momenten stark von der auslösenden Situation abhängig sind und decken ein breites Spektrum von Unterhaltung bis Programmflucht ab.



Toda, Rian Mashur
Alte und neue Freunde online: Die Rolle von Online Social Networks für Migranten. Eine empirische Untersuchung zur Rolle von Online-Social-Networking-Angeboten zur sozialen Angliederung für Migranten in einer neuen Umgebung am Beispiel ausländischer Studenten in Deutschland
2009

Trautmann, Kerstin
Verantwortung Hoch zwei. Eine explorative Stakeholderbefragung zur Konzeption und Umsetzung von Corporate Social Responsibility bei Medienunternehmen
2009
Abstract lesen

Die Studie geht der Frage nach, wie Medienunternehmen Corporate Social Responsibility (CSR) und vornehmlich ihre CSR-Kommunikation inhaltlich und instrumentarisch konzipieren sollten. Im Mittelpunkt des Interesses steht dabei nicht die reine Unternehmensperspektive, sondern der Stakeholderdialog und die Ansprüche des Unternehmensumfeldes: Zur Beantwortung der Forschungsfrage wurden 14 Stakeholder in qualitativen Einzelinterviews befragt. Im Rahmen dieser Untersuchung konnte ein CSR-Kommunikationsmodell für Medienunternehmen entwickelt werden, ergänzt um eine Liste branchenspezifischer CSR-Themen für den ökologischen und sozialen Bereich, entsprechenden Berichtsindikatoren sowie Berichterstattungsalternativen. Mit Vorschlägen zur Wahl der Kommunikationskanäle und zur Gestaltung der CSR-Kommunikation dienen die Ergebnisse dieser Arbeit vor allem als Anregung für die Unternehmenspraxis



Trojahn, Daniela
A Very Important Politician. Ursula von der Leyen in der Prominenzberichterstattung ausgewählter Printmedien
2009
Abstract lesen

Hoppla, Frau Ministerin, was für ein flotter Auftritt!" ließ die Bild am Sonntag am 14. Dezember 2008 über Ursula von der Leyens Wetten, dass..?"-Auftritt verlauten. Schon Gerhard Schröder und Guido Westerwelle haben sich auf die große Show-Bühne gewagt. Nun also auch die Familienministerin. Dabei scheinen derartige mediale Selbstdarstellungen im Politikgeschäft allgegenwärtig zu sein. Moderne Kampagnen nutzen heutzutage vielfältige Kommunikationswege, um die Aufmerksamkeit des anonymen und flüchtigen Wählers zu erlangen. Wichtigstes Merkmal: Der Politiker stellt im Wahlkampf die Verkörperung der Ziele und Anliegen seiner Partei dar und füngiert als Vorbild und Projektionsfläche für die Wünsche und Sehnsüchte der Wähler. Ins Zentrum des Interesses gerät dabei auch die Privatsphäre. Anliegen dieser Arbeit ist es, die mediale Darstellung Ursula von der Leyens in der Prominenzberichterstattung ausgewählter Printmedien zu untersuchen. Es geht darum herauszufinden, in welcher Art und Weise sich ein Politiker außerhalb seines eigentlichen Arbeitsfeldes zeigt und inwieweit er seinen damit verbundenen Prominentenstatus einsetzt, um beim Wähler Aufmerksamkeit zu erlangen. Gleichzeitig sind die darstellerischen Aktivitäten der Journalisten von Interesse. Als Kontrolleure der Politik sollen sie einerseits den Politiker in seinem Handeln auf Glaubwürdigkeit und Authentizität hin überprüfen, sind andererseits aber auch auf private Informationen des Politikers angewiesen, um den kommerziellen Anforderungen ihres Mediums nachzukommen. Da diese Thematik in bisherigen Studien unbeachtet gelassen wurde, soll sich an den Forschungsgegenstand zunächst qualitativ mithilfe eines Einzelfallbeispiels angenähert werden. Die Befunde zeigen, dass Ursula von der Leyen als Versuchsperson" für die Analyse äußerst geeignet war, was sich vor allem an den Kategorieneubildungen des strategischen Analysebereichs festmachen lässt. Als Medienprofi beherrscht sie das Spiel mit den Journalisten und gibt private Sachverhalte offensiv preis. Die Ministerin weiß, dass dem Wähler gerade diese Informationen interessieren und passt sich den Erfordernissen des Unterhaltungsjournalismus an, auch wenn sie dafür mitunter Kritik bezieht. Dabei profiliert sie sich in erster Linie über ihr Schwerpunktthema Vereinbarkeit von Beruf und Familie" und lässt diesbezüglich auch private Einblicke zu. Journalisten sprechen überdies vornehmlich die enge Beziehung zu ihrem Vater an, dem ehemaligen niedersächsischen Ministerpräsidenten Ernst Albrecht, mit dessen Kontakten sie den Sprung in die Politik vermutlich erst geschafft hätte. Aus Sicht des Politikers wird es für den eigenen politischen Erfolg somit immer bedeutsamer werden, sich auch außerhalb seines eigentlichen Tätigkeitsfeldes zu präsentieren und zum anonymen und flüchtigen Wähler eine Beziehung aufzubauen.



Wieland, Johannes Daniel
Ich sehe was, was du nicht siehst. Eine empirische Studie zum Einfluss der Spielperspektive auf das Spielerleben bei Computer- und Videospielen
2009
Abstract lesen

Computer- und Videospiele stellen ein relativ neues Medienangebot dar, das im Vergleich zu den klassischen, nicht-interaktiven Medien auch ein neues Nutzungserleben ermöglicht. Welche genauen Zusammenhänge zwischen den einzelnen Angebotseigenschaften von Computer- und Videospielen und den erlebten Spielerlebnissen bestehen, ist bislang noch kaum erforscht. Mit dem Aufkommen des Spielgenres der Ego-Shooter kam die Vermutung auf, dass eine Ich-Perspektive verbunden mit den freien Handlungsmöglichkeiten, die in Computer- und Videospielen, gegeben sind, zu besonders intensiven Spielerlebnissen führt. In dieser Arbeit wurde deshalb der Einfluss der visuellen Spielperspektive auf das Spielerleben bei Computerspielen untersucht. Zur Beantwortung der Forschungsfrage wurde ein Laborexperiment mit zwei Versuchsgruppen durchgeführt. Die Experimentalgruppen unterschieden sich bezüglich der Spielperspektive dahingehend, dass eine Gruppe eine Spielsituation aus der First-Person-Perspektive spielte und die andere Gruppe die gleiche Spielsituation aus der Third-Person-Perspektive. Untersucht wurden die Spielerlebnisse der Selbstwirksamkeit, des Involvement, der Identifikation und der Unterhaltung. Zur theoretischen Einordnung der Ergebnisse wurde ein Rahmenmodell erstellt, aufbauend auf der triadisch dynamischen Unterhaltungstheorie und dem Drei-Ebenen-Modell von Klimmt. Wie die Ergebnisse zeigen, unterscheiden sich die betrachteten Spielerlebnisse in ihrer wahrgenommenen Intensität zwischen der First-Person und Third-Person Perspektive nicht signifikant. Daraufhin wurde eine erste weiterführende Prüfung der Zusammenhänge zwischen den Erlebnissen durchgeführt. Diese weist darauf hin, dass die Spielperspektiven zu qualitativ unterschiedlichen Spielerlebnissen führen. Die Ergebnisse werden am Ende der Studie kritisch betrachtet und vor dem Hintergrund der Forschungsfrage genauer eingeordnet.



Wolf, Jasmin
Ein Minenfeld? Eine inhaltsanalytische Untersuchung zur Parteinahme deutscher Printmedien bei der Berichterstattung über die Online-Angebote der öffentlich-rechtlichen Anstalten
2009
Abstract lesen

Wie gestaltet sich die Berichterstattung über Konkurrenten und Wettbewerber, wenn unterstellt werden kann, dass Medienunternehmen ökonomischen Eigeninteressen unterliegen? Diese Frage untersucht die vorliegende Bachelor-Arbeit am Fallbeispiel der printmedialen Berichterstattung über das Online-Angebot der öffentlich-rechtlichen Anstalten im Kontext der medienpolitischen Entwicklungen zum 12. Rundfunkänderungsstaatsvertrag. Elf deutsche Verleger unterzeichneten die sogenannte Münchner Erklärung, in der sie sich offen ablehnend gegen ein öffentlich-rechtliches Engagement im Internet aussprachen. Zur Beantwortung der Frage wird eine vergleichende quantitative Inhaltsanalyse durchgeführt, die die Berichterstattung des Zeitraums 15. Dezember 2006 bis zum 27. Oktober 2008 in ausgewählten Publikationen zweier Mediengruppen (Medien der Unterzeichner der Münchner Erklärung und weitere Printmedien) untersucht. Der Schwerpunkt der Analyse liegt auf der Erhebung der Bewertung des Berichterstattungsgegenstandes durch die Redaktion und die in der Berichterstattung genannten Akteure. Die Artikel werden daraufhin überprüft, ob sich Tendenzen der instrumentellen Aktualisierung von Argumenten und Forderungen feststellen lassen und ob Akteure mit redaktionskonsonanter Haltung gezielt als Sprachrohr der Redaktion respektive des Verlags eingesetzt werden. Insgesamt konnte für beide Untersuchungsgruppen eine negativ-ablehnende Darstellung und Bewertung der Online-Angebote festgestellt werden. Die Berichterstattung spiegelt die theoretisch hergeleiteten und/oder durch die Münchner Erklärung explizit geäußerten Interessen der Verlage wieder. Ein Einfluss der ökonomischen Verlagsinteressen konnte durch die methodische Anlage nicht nachgewiesen, aber durch die theoretische Herleitung als plausibel geschlussfolgert werden.





 

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Zuletzt bearbeitet: 08.12.2017

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