Master Medien und Musik

Absolvent*innen des Master-Studiengangs Medien und Musik und die Themen ihrer Abschlussarbeiten (2022)

(Stand: August 2022)

Becker, Teresa
Musiker*innen als Key Change Agents in Sustainability. Eine qualitative Untersuchung der Rolle und Funktion von Musiker*innen der Initiative Music Declares Emergency Germany für eine nachhaltige Entwicklung
2022
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Das Thema Nachhaltigkeit und nachhaltige Entwicklung beschäftigt die Gesellschaft und Politik schon seit vielen Jahren. Dennoch ist es bis heute nicht gelungen, die Nutzung erneuerbarer und nicht erneuerbarer Ressourcen unseres Planeten auf ein nötiges Maß zu reduzieren, um weiterhin unbegrenzt davon leben zu können. In seinem Aufsatz Sustainabilty, Art and Reflexivity: why artists and designers may become key change agents in sustainability diskutiert Dieleman (2008), welchen Anteil Kunst und Kultur für die nachhaltige Entwicklung einnehmen und inwiefern Künstler*innen sogenannte Key Change Agents in Sustainability sein können. Er geht davon aus, dass Künstler*innen aufgrund ihrer Aktivitäten und Fähigkeiten eine wichtige Rolle für eine nachhaltige Entwicklung einnehmen können. Bisher wurde der Rolle von Musiker*innen für eine nachhaltige Entwicklung noch nicht viel Aufmerksamkeit in der Forschung gewidmet. Dementsprechend untersucht die folgende Arbeit qualitativ die Rolle und Funktion von Musiker*innen als Key Change Agents in Sustainability. Mittels leitfadengestützter Expert*inneninterviews werden das Selbstverständnis, die Aktivitäten und die Nachhaltigkeitskommunikation von ausgewählten Akteur*innen des Netzwerks Music Declares Emergency untersucht und in Bezug auf bestehende Theorien diskutiert. Es zeigt sich unter anderem, dass sich die befragten Musiker*innen sich in einer Vorbildfunktion sehen und ihr Publikum niedrigschwellig inspirieren möchten, sich im Alltag nachhaltiger zu verhalten. Sie weisen viele Eigenschaften auf, die auch Change Agents zugeschrieben werden und sind mit ihren Aktivitäten und ihrer Nachhaltigkeitskommunikation dazu in der Lage, auf die in der Literatur geforderten Maßnahmen für einen Paradigmenwandel hin zu einer nachhaltigen Gesellschaft zu reagieren.

Bettag, Lena
„THE SHOW MUST GO ON(LINE)?“ Eine qualitative Untersuchung der Kennzeichen virtueller Live-Musikfestivals als neue Form der Veranstaltungskultur im Rahmen des Liveness-Konzepts
2022
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Vom lokalen Auftritt bis zum globalen Festival werden Musikformate heute gestreamt, geteilt, hochgeladen, heruntergeladen, angesehen und erneut angesehen. Die bisher bekannten Strukturen von populären Musikfestivals werden aufgelöst und die physischen Aspekte von Zeit und Gemeinschaft herausgefordert, während sich zugleich neue Chancen eröffnen. Der Einfluss des gesellschaftlichen Kontextes, in welchem Festivals stattfinden, wird anhand des Ausbruchs der COVID-19-Pandemie 2020 deutlich. Aufgrund des damit einhergehenden Verbots physischer Veranstaltungen wurden, neben einer Vielzahl von Veranstaltungen, auch populäre Musikfestivals virtuell ausgetragen. Die Show musste weitergehen: The Show Must Go On(line). Um die Relevanz und (möglichen) Auswirkungen virtueller Live-Musikfestivals auf die Veranstaltungskultur zu ergründen, besteht das forschungsleitende Ziel dieser Masterarbeit darin, zu untersuchen, was virtuelle Live-Musikfestivals als neue Form der Veranstaltungskultur im Rahmen des Liveness-Konzepts kennzeichnet. Liveness ist ein dynamisches Konzept über verschiedene Merkmale, Qualitäten und Wahrnehmungen des „Live-Seins“. Zur Erschließung des Phänomens werden anhand von leitfadengestützten Expert:innenInterviews die Erfahrungen von Veranstaltenden virtueller Musikfestivals untersucht. Mittels einer qualitativen Inhaltsanalyse zur Auswertung der Daten werden aufschlussreiche und vielfältige Erkenntnisse gewonnen. Neben weitreichenden Erkenntnissen zu den Chancen und Grenzen sowie Werten und Nutzen von virtuellen Festivals zeichnen sich diese insbesondere auch als funktionsfähige Alternativen zu Krisenzeiten aus, die der Veranstaltungsbranche mehr Sicherheit verschaffen. Der konzeptuelle Einbezug von Interaktionsmöglichkeiten stellt ein maßgebliches Merkmal virtueller Festivals dar. Denn auch im Kontext virtueller Festivals kann durch den Einsatz interaktiver und partizipativer Elemente eine Form der Gemeinschaftlichkeit entstehen. Diese ist jedoch bisher nicht vergleichbar mit der Intensität von Gemeinschaftlichkeit, die physische Festivals konstruieren. Damit virtuelle Musikfestivals als solche erachtet werden, müssen diese live stattfinden. Um eigenständige Veranstaltungen mit eigenen Werten darzustellen, dürfen virtuelle Festivals keine Nachbildungen physischer Festivals sein, sondern müssen durch ein eigenes Konzept gekennzeichnet werden. Erst diese Abgrenzung ermöglicht es, die Potenziale virtueller Festivals zu nutzen, welche unter Berücksichtigung von Aspekten der Liveness verschiedene Wertbeiträge für die Entwicklung der Veranstaltungskultur leisten können. Die Untersuchung zeigt wertvolle Erkenntnisse zu den Kennzeichen virtueller Live-Musikfestivals auf und diskutiert diese im Kontext aktueller Entwicklungen. Does The Show Must Go On(line)?

Busse, Miriam
Live is live? - Eine qualitative Untersuchung über Liveness beim Streaming von Popkonzerten aus der Musiker:innenperspektive
2022
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Der Ausbruch der Corona-Pandemie zu Beginn des Jahres 2020 führte durch Lockdowns, Schließungen und Abstandsregeln zu Einschränkungen in unserem gesellschaftlichen Leben. In der Kulturbranche blieben Konzerthäuser und Kulturstätten geschlossen, Konzerte und Tourneen wurden abgesagt. In dieser Zeit traten Musiker:innen vermehrt durch LivestreamKonzerte in Erscheinung und lernten, diese Konzertform sowohl für sich und als auch ihr Publikum zu nutzen. Die vorliegende Abschlussarbeit geht der Frage nach, wie Musiker:innen aus dem Bereich der Popmusik Livestream-Konzerte erleben. Dazu wurden sechs qualitative Leitfadeninterviews mit Musiker:innen und drei Interviews mit LivestreamKonzertveranstaltern geführt, die inhaltsanalytisch ausgewertet wurden. Die Ergebnisse zeigen, dass Musiker:innen in Livestream-Konzerten im Vergleich zu Livekonzerten vermehrt negative Emotionen verspüren, die vornehmlich auf die ungewohnte Konzertsituation sowie Unerfahrenheit mit dieser Konzertform zurückzuführen sind. Ein direkter Zugriff auf Interaktionstools (z.B. Live-Chat) ist dabei für Musiker:innen elementar, um Feedback von ihrem Publikum zu erhalten und mit ihnen interagieren zu können. Möglichkeiten zur Steigerung von Liveness-Empfindungen in Livestream-Konzerten sehen Musiker:innen insbesondere in der Implementierung audio-visueller Komponenten, die Einbindung einer Moderation sowie das Schaffen von Interaktions- und Partizipationsmöglichkeiten. Dennoch führen diese Aspekte nach Ansicht der Interviewten nicht zu einer gleichwertigen Konzerterfahrung von Live- und Livestream-Konzert. Potenzial zeigt sich hier jedoch in der Nutzung von Virtual Reality.

Fischer, Tim
Musikstreaming und Alltagspraktiken – Genderrepräsentation in Spotifys kuratierten und kontextualisierten Playlisten
2022
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Die vorliegende Arbeit geht der Frage nach, ob der Musikstreaming-Dienst Spotify die Kontexte seiner kuratierten Playlisten entsprechend ihrer gesellschaftlich stereotypen Konnotation gendert. Sie untersucht, ob sich dies in der Genderrepräsentation unter den enthaltenen Künstler*innen widerspiegelt. Die Arbeit gibt dabei zunächst einen Überblick über die Entwicklung der Wertschöpfungsmodelle digitaler Musik und veränderte Nutzungsgewohnheiten, um die Relevanz von Playlisten für Spotify und die Musikbranche herauszuarbeiten. Nach der Einordnung der Arbeit in den Genderdiskurs kategorisiert sie die Kontexte, die Spotify für die Nutzung seiner Playlisten vorschlägt, anhand gängiger stereotyper Vorstellungen von Femininität und Maskulinität. Um die Genderrepräsentation in den Playlisten zu untersuchen, werden anschließend die Titel von jeweils 16 feminin und maskulin kontextualisierten Playlisten erfasst und die Genderidentitäten der enthaltenen Künstler*innen recherchiert. Wie aufgrund der von vielen Seiten beschriebenen Genderungleichheiten, die auch in der Musikindustrie vorherrschen, zu vermuten ist, lässt sich dabei einerseits eine klare Dominanz männlicher Künstler über beide Kategorien hinweg feststellen. Andererseits zeigen die durchgeführten einfaktoriellen Varianzanalysen signifikante Unterschiede zwischen der Genderrepräsentation in feminin und maskulin kontextualisierten Playlisten. So sind in feminin kontextualisierten Playlisten signifikant mehr Künstlerinnen enthalten als in maskulin kontextualisierten, während maskulin kontextualisierte Playlisten signifikant mehr Künstler enthalten als feminin kontextualisierte. Aus diesen Ergebnissen wird abgeleitet, dass Spotify genderstereotypes Wissen über alltägliche Kontexte nutzt und in seinen Playlisten durch das Einbeziehen von entsprechenden Künstler*innen reproduziert. Spotify hat über die Integration in Playlisten einen großen Einfluss auf die Reichweite und den finanziellen Erfolg von Künstler*innen und bekräftigt durch eine ungleiche Teilhabe die Genderungerechtigkeit in der Musikindustrie. Gleichzeitig bekräftigt das Bedienen genderstereotyper Vorstellungen über Alltagssituationen ebendiese bei den Nutzer*innen.

Holste, Katharina
Welche Herausforderungen ergeben sich für das Künstler*innenmanagement bei der Zusammenarbeit mit psychisch erkrankten Celebrity Musicians?
2022
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Das zunehmende Bewusstsein für psychische Erkrankungen unter berühmten Künstler*innen der Popmusik erweckt den Eindruck, dass es sehr viele Betroffene unter ihnen gibt. Immer wieder kommt es zu tragischen Todesfällen, teils Suiziden, bei denen im Nachhinein dem Musikbusiness und teilweise konkret den Künstler*innenmanagements eine Mitschuld an dem Leiden der Künstler*innen gegeben wird. Daraus entwickelt sich das Forschungsinteresse an den Herausforderungen, mit denen die Künstler*innenmanagements von psychisch erkrankten, in der Öffentlichkeit stehenden Künstler*innen, konfrontiert werden und wie sie daraufhin handeln. Ziel dabei ist es, erfolgreiche Strategien und Maßnahmen herauszufiltern und mithilfe von ausgesprochenen Empfehlungen Künstler*innenmanagements zu unterstützen. Das wiederum soll einen Beitrag zur Verbesserung der psychischen Gesundheit unter Künstler*innen leisten. Bei dieser Forschung wurden leitfadengestützte Expert*inneninterviews durchgeführt, bei denen Künstlermanager*innen, ein Künstler und eine Psychotherapeutin interviewt worden sind. Aus ihren Erfahrungsberichten lassen sich Probleme wie finanzielle Engpässe, Planungsunsicherheiten, Stagnation im Karriereaufbau und eine erschwerte Kommunikation ausmachen. Daraus resultiert ein erhöhter Arbeitsaufwand und vermehrte Sorgen seitens der Künstlermanager*innen, was auch ihr Wohlbefinden beeinträchtigt. Zur Verbesserung des Zustandes halten sie Stress und belastende Situationen möglichst von den Künstler*innen fern, versuchen sich deren Bedürfnissen anzupassen und sie gleichzeitig weiterhin zu fordern und zu motivieren.

Kopsicker, Kevin
User*in, User:in, User·in? Untersuchung und Vergleich der nutzerseitigen Bewertung von Genderzeichen in Software
2022
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Diese Arbeit untersucht gendergerechte Sprache mithilfe eines experimentellen Untersuchungsdesigns im Kontext von Software. Aktuell werden verschiedene Genderzeichen genutzt, die jedoch alle dasselbe Ziel verfolgen: die inklusive Ansprache aller Genderidentitäten. Gleichzeitig stehen alle Formen gendergerechter Sprache hinsichtlich ihrer sprachlichen Qualität unter mehr oder weniger derselben Kritik. Akteure wie Institutionen, Vereine und Unternehmen müssen sich aber für eine dieser Formen entscheiden. Speziell im Softwarebereich sind zudem besondere Faktoren wie Platzbeschränkungen auszumachen, die diese Entscheidung maßgeblich beeinflussen. In vier Versuchsgruppen wurde deshalb anhand einer für diesen Zweck programmierten Web-App erhoben, wie Nutzer*innen bei Sternchen, Doppelpunkt, Mediopunkt bzw. generischem Maskulinum a) ihr persönliches Inklusionsempfinden sowie b) Verständlichkeit, Lesbarkeit und Ästhetik beurteilen. Bei Männern waren lediglich vereinzelte Unterschiede festzustellen, Inklusionsempfinden und Lesbarkeit wurden beim Mediopunkt besser bewertet als beim Doppelpunkt. Bei Frauen bestanden keinerlei signifikante Unterschiede, auch nicht beim Inklusionsempfinden. Diese Befunde sowie das erstmals eingesetzte Experimentaldesign können als Grundlage weiterer Forschung von Genderlinguist*innen und Softwareunternehmen gleichermaßen dienen.

Öchsle, Christian
Crossmediales Arbeiten im öffentlichrechtlichen Hörfunk in Deutschland – Eine empirische Untersuchung journalistischen Handelns am Beispiel von NDR Kultur
2022
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Seit einigen Jahren reagiert der öffentlich-rechtliche Rundfunk in Deutschland mit tiefgreifenden organisatorischen und strukturellen Veränderungen auf den Mediennutzungswandel in der Gesellschaft. Um die journalistischen Inhalte an die neuen Rezeptionsbedürfnisse anzupassen, sollen die produktionellen Strukturen in den einzelnen Landesrundfunkanstalten der ARD mittels redaktioneller Konvergenz und crossmedialem Arbeiten transformiert werden. Studien der Journalismusforschung zeigen, dass die dabei zum Einsatz kommenden Redaktionskonzepte weitreichende Veränderungen hinsichtlich der journalistischen Arbeitsweisen und Tätigkeitsbereiche herbeiführen. In der vorliegenden Studie werden die Auswirkungen der laufenden crossmedialen Umstrukturierung des Norddeutschen Rundfunks exemplarisch am Beispiel des Radiosenders NDR Kultur untersucht. Um zu prüfen, mit welchen arbeitsalltäglichen Konsequenzen sich die dort tätigen journalistischen Akteure seit Reformbeschluss konfrontiert sehen und wie es ihnen bisher gelingt, die intendierten Strukturen mit ihrem persönlichen Routinehandeln und individuellen Ansprüchen zu vereinbaren, wurden fünf Experteninterviews mit Mitarbeitern von NDR Kultur geführt. Die Ergebnisse zeigen, dass es bereits in der Phase der generellen Akzeptanz der neuen Zielsetzungen und Regeln innerhalb der Kulturradio-Belegschaft zu Haltungen kommt, die das Voranschreiten des Wandlungsprozess behindern können. Um innerhalb der alten Strukturen eines überaus traditionsbehafteten Systems wie dem Kulturradio Neues zu ermöglichen, bedarf es insbesondere der Initiative einzelner Schlüsselakteure, die sowohl über spezielle Vorkenntnisse als auch einen gewissen Motivationsüberschuss verfügen.

Schoch, Franziska
Geschlechtergerechtigkeit durch Vernetzung? Eine qualitative Untersuchung zu Chancen und Potenzialen von Frauen- und FLINTA-Musiknetzwerken für Musikbranchenakteur*innen und feministische Bestrebungen
2022
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In den letzten Jahren sind vermehrt Musiknetzwerke aufgetreten, die sich insbesondere an Frauen, FLINTA, als weiblich gelesene, sich als weiblich identifizierende und nicht-binäre Personen richten, und die Ziele und Forderungen nach mehr Geschlechtergerechtigkeit in der Musikbranche formulieren. Diese Netzwerke sind zum Zeitpunkt dieser Arbeit noch nicht genauer beschrieben. Ziel der Masterarbeit ist es daher, Chancen und Potenziale zu beschreiben, die diese Frauen-Musiknetzwerke zum einen für Musikbranchenakteur*innen und Musikwirtschaftsakteur*innen mit sich bringen und wie sie zum anderen einen Beitrag zu feministischen Bestrebungen leisten können. Zur Beantwortung der Forschungsfrage wurden Expert*innen-Interviews mit Co-Organisatorinnen sechs verschiedener Netzwerke geführt. Dabei lag der Fokus auf den Motivationen, Zielen, inneren Organisationsstrukturen sowie Maßnahmen und Aktivitäten der Netzwerke. Darüber hinaus wurde eine Analyse der Webseiten der Netzwerke durchgeführt. Da Frauen-Musiknetzwerke einen neuen Forschungs-gegenstand darstellen, wurde eine Situations-Map angefertigt, die dazu dient, einen Überblick über relevante Elemente, die Frauen-Musiknetzwerke betreffen, zu erhalten. Die Ergebnisse aus den Interviews zeigen, dass sich die Ziele, Maßnahmen und Aktivitäten der Frauen-Musiknetzwerke in zwei Ebenen einteilen lassen. Zum einen bieten die Frauen-Musiknetzwerke die Möglichkeit, Frauen direkt zu bestärken, indem sie bspw. Workshops und Fördermöglichkeiten anbieten und Erfahrungsaustausch in einem geschützten Raum organisieren. Zum anderen setzen sie durch die direkte Ansprache verschiedener Institutionen auch auf struktureller Ebene an, um Veränderungen in Geschlechterverhältnissen in der Musikbranche zu erreichen.

Schröder, Rebecca
Die Rolle von Veranstaltungsapps im Wertschöpfungsnetzwerk von Musikfestivals - Eine qualitative Analyse von appunterstützten Erfolgsfaktoren
2022
Abstract lesen

In den vergangenen Jahren haben verschiedene Entwicklungen wie die Ausbreitung von Mu-sik-Streamingdiensten zu einem Strukturwandel des Musikmarktes geführt. In der Folge ge-wannen vor allem Live-Musik-Veranstaltungen an Bedeutung und der globale Musikfestival-markt wuchs. Durch die steigende Konkurrenz wurde die Frage nach Abgrenzung und Inno-vation immer wichtiger. So wurden ca. 2010 die ersten Festivalapps eingeführt. Die ersten Apps dienten dabei lediglich der Information der Besucher*innen während des Festivals. Heute gibt es zahlreiche weiterführende App-Features, die die Festival Experience aller Beteiligten unterstützen soll. Allerdings ist die Untersuchung von Festivalapps in der wissenschaftlichen Literatur heutzu-tage noch deutlich unterrepräsentiert. Eine der großen Lücken stellt dabei vor allem die Rolle von Festivalapps bei der Wertschöpfung von Musikfestivals dar. Deswegen untersucht diese Arbeit, inwiefern Festivalapps Musikfestivals in ihrem Erfolg unterstützen. Dazu werden mittels einer theoriebasierten, rastergesteuerten Inhaltsanalyse die Apps von acht nationalen und in-ternationalen Festivals näher betrachtet. Die Ergebnisse zeigen dabei, dass die untersuchten Festivalapps zu einem großen Teil ledig-lich ihre ursprüngliche Aufgabe der Information erfüllen. Sie zeigen grundlegende Elemente auf, wobei sich oftmals der Aufbau der Apps nur bei verschiedenen Entwicklungsunternehmen unterscheidet. Des Weiteren sind die Apps ausschließlich auf die Nutzung durch Besucher*in-nen angepasst. Andere Festivalparteien werden nicht berücksichtigt. Die Festivals versuchen mit Hilfe der Apps die Festival Experience ihrer Besucher*innen zu vereinfachen und damit gleichzeitig zu verbessern. Einige Apps weisen dazu allerdings zu große Mängel auf und be-einflussen die Experience eher negativ. Für die Entwicklung von Festivalapps ist es daher von zentraler Bedeutung das volle Potenzial der Feature-Möglichkeiten auszunutzen. Vor allem die Einbindung von interaktiven Elementen spielt hier eine große Rolle. Außerdem ist es notwendig, dass Nutzer*innen die Apps im hohen Maß individualisieren und auf ihre eigene Festival Experience zuschneiden können. So unter-stützen die Apps bestmöglich die Experience und schöpfen zusätzlichen Wert. Eine professi-onelle Betreuung der App ebenfalls erforderlich, um die dauerhafte Usability zu garantieren.

Martin Wassermann
User-Centric Fair Pay via Blockchain – oder was ist die Lösung? Chancen und Perspektiven für Künstler*innen im Geschäft mit Musikstreaming
2022
Abstract lesen

Musikstreaming wird von kleinen, unabhängigen Künstler*innen unterschiedlich wahrgenommen. Die einen sehen darin die endlich stattfindende Demokratisierung der Musikbranche und erfreuen sich daran, dass theoretisch alle mitmachen können. Die anderen beklagen eine massive Entwertung von Musik als Produkt eines künstlerischen Schaffensprozesses. In dieser Arbeit werden Möglichkeiten ausgelotet sich als unabhängige*r Künstler*in eine Karriere im Geschäft mit Musikstreaming aufzubauen. Dazu wurden die Zusammenhänge im Musikstreaming aus der Perspektive der Technologie, der Nutzer*innen und der Künstler*innen beleuchtet. Die Erkenntnisse zu technologischen Entwicklungen, wie z.B. der Blockchain, oder soziologischen Aspekten, wie dem Verhalten der Nutzer*innen, wurden in einer systematischen Übersichtsarbeit zusammengetragen und anschließend aus Sicht der Künstler*innen diskutiert und gedeutet. Vielversprechende Chancen und Perspektiven ergeben sich für kleine, unabhängige Künstler*innen demnach vor allem durch Veränderungen des bestehenden Vergütungssystems, kontinuierlicher Kommunikation mit Nutzer*innen und kluger Selbstvermarktung.

 

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Zuletzt bearbeitet: 06.02.2023

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