Bachelor Medienmanagement

Absolvent*innen des Bachelor-Studiengangs Medienmanagement und die Themen ihrer Abschlussarbeiten (2023)

(Stand: Januar 2024)

Bär, Alessia Alexandra
Ein neues mediales Image für den deutschen Frauenfußball nach dem Hype um die Fußball-Europameisterschaft 2022? Eine inhaltsanalytische Untersuchung der medialen Darstellung von Frauenfußball vor, während und nach der EM 2022
2023
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In der vorliegenden Arbeit wird die deutsche Printmedienberichterstattung über den Frauenfußball im Zuge der Fußball-Europameisterschaft der Frauen 2022 untersucht, um herauszufinden, wie die Printmedien den Frauenfußball vor, während und nach diesem potenziellen beziehungsweise medialen Schlüsselereignis darstellen. Zunächst wird anhand einer Beschreibung des aktuellen Forschungsstandes das traditionelle Ungleichgewicht der medialen Sichtbarkeit sowie die bisherige mediale Darstellung von Frauenfußball beleuchtet. Ausgehend davon wird anhand einer quantitativen Inhaltsanalyse von 343 Zeitungsartikeln, die vor, während und nach der Fußball-Europameisterschaft der Frauen 2022 ausgewählten überregionalen Tageszeitungen veröffentlicht wurden, untersucht, inwiefern diese medialen Darstellungsarten im Zuge des Turniers verändert wurden. Die Ergebnisse lassen darauf schließen, dass geringfügige Veränderungen in der medialen Darstellung von Frauenfußball vor, während und nach der Fußball-Europameisterschaft der Frauen 2022 für einzelne Merkmale festgestellt werden konnten. Der geringe Einfluss der Fußball-Europameisterschaft der Frauen 2022 auf die mediale Darstellung von Frauenfußball und der Umfang der Berichterstattung nach dem Turnier über die Europameisterschaft beziehungsweise den Frauenfußball lassen vermuten, dass es sich nicht um ein klassisches mediales Schlüsselereignis handelt. Dennoch kann die Fußball-Europameisterschaft der Frauen 2022 als Auslöser einer temporären Interessenswelle in der Bevölkerung und den Medien betrachtet werden.

Berardinelli, Luca Paolo
LinkedIn – Die Zukunft der Unternehmenskommunikation? Eine empirische Untersuchung zur Bewertung eines neuen Informations- und Kommunikationskanals
2023
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Diese Zusammenfassung gibt einen Überblick über die wichtigsten Ergebnisse und Beiträge meiner Abschlussarbeit, die in Zusammenarbeit mit dem HDI-Konzern durchgeführt wurde. Der HDI-Konzern nutzt bereits die LinkedIn-Plattform regelmäßig und hat über 20.000 Follower. Die zentrale Forschungsfrage dieser Arbeit war, ob die Implementierung neuer digitaler Kommunikationstechnologien wie LinkedIn zu einer altersbedingten "Digitalen Kluft" innerhalb des HDI-Konzerns führt. Um diese Frage zu untersuchen, wurde LinkedIn in der Arbeit zunächst allgemein vorgestellt und in den Kontext der heutigen Digitalisierung eingeordnet. Ein Vergleich mit Social Intranets wurde durchgeführt, um die Funktionen und Möglichkeiten der Plattform herauszustellen. Anschließend wurden die Faktoren überprüft, die zur Übernahme neuer Informations- und Kommunikationsanwendungen durch Mitarbeiter*innen führen. Dabei wurde auf das Technologie-Akzeptanz-Modell und die Social Presence Theorie Bezug genommen. Basierend auf diesen Theorien wurden verschiedene Dimensionen abgeleitet, darunter Alter, Nutzerzufriedenheit, Benutzerfreundlichkeit, soziale Präsenz, Nützlichkeit, Vertrauen und tatsächliche Nutzung. Um Daten zu sammeln, wurde eine Online-Umfrage unter den Mitarbeiter*innen des HDI Konzerns durchgeführt, in der sie diese Dimensionen im Zusammenhang mit LinkedIn bewerten konnten. Die Ergebnisse zeigten, dass durch LinkedIn keine altersbedingte Digitale Kluft innerhalb der Organisation entsteht und dass die Plattform im Allgemeinen nicht intensiv für die Informationsbeschaffung, Vernetzung oder den Austausch mit anderen genutzt wird. Die Bewertung der verschiedenen Dimensionen fiel ebenfalls überwiegend negativ aus. Dennoch wurden wertvolle Erkenntnisse über die Einflüsse der verschiedenen Dimensionen auf die tatsächliche Nutzung von LinkedIn gewonnen. Insbesondere der Zusammenhang durch die soziale Präsenz scheint einen bedeutsamen Beitrag für die Wissenschaft darzustellen. Zusammenfassend liefert die Arbeit wertvolle Erkenntnisse über die Faktoren, die die tatsächliche Nutzung von LinkedIn beeinflussen. Die Ergebnisse tragen zum Verständnis digitaler Kommunikationstechnologien in Organisationen bei und beleuchten die Rolle der sozialen Präsenz.

Charif, Maisoun Theresa Jasmin
You(th)Porn - Pornografie als Chance für die pädagogische Bildungsarbeit? Eine qualitative Untersuchung der Effekte sexuell expliziter Inhalte auf Jugendliche und ihrem Einsatz als Werkzeug in der pädagogischen Sexualaufklärung
2023
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Pornografie ist ein Massenphänomen und über das Internet jederzeit für Menschen aller Altersstufen frei zugänglich – so auch für Jugendliche unter 18 Jahren. Selbst durch strengere Regularien, können Minderjährige nicht gänzlich von pornografischen Inhalten abgeschottet werden und kommen früher oder später mit diesen in Kontakt. Eine rechtzeitige und ausführliche Aufklärung erscheint demnach unvermeidlich, damit Kinder und Jugendliche lernen können die vielen Informationen zu verstehen und einzuordnen. Spätestens im Jugendalter wächst bei den Heranwachsenden das Bedürfnis nach visuellen Darstellungen sexueller Interaktionen. Wenn Jugendliche heutzutage in den meisten Fällen Pornografie konsumieren, bevor sie eigene sexuelle Erfahrungen mit anderen machen, liegt die Frage nach den Auswirkungen nahe. Die vorliegende empirische Forschung untersucht, inwiefern Pornos als Werkzeug in der pädagogischen Bildungsarbeit für Sexualpädagog*innen für die Sexualaufklärung Jugendlicher genutzt werden könnten. Dadurch soll ein Beitrag für mögliche zukünftige pädagogische Konzepte, unter Berücksichtigung Medien wirkmächtiger Phänomene, geleistet werden. Dafür wird zunächst die Frage nach möglichen Auswirkungen von Pornografiekonsum geklärt und ob es mögliche positive Effekte gibt, die in der pädagogischen Sexualaufklärung Einsatz finden könnten. Der empirische Zugang erfolgt über problemzentrierte leitfadengestützte Interviews mit acht Sexualpädagog*innen, die insgesamt in sechs verschiedenen Bundesländern tätig sind. Die Ergebnisse der qualitativen Untersuchung zeigen, dass pornografische Inhalte nicht dafür geeignet sind im klassischen Sinne für die Sexualaufklärung eingesetzt zu werden, da rechtliche sowie persönliche Grenzen überschritten würden. Dennoch konnte festgestellt werden, dass bestimmte Arten von Pornografie durchaus positive und edukative Effekte erzielen können und dass Jugendliche kostenlose Zugänge zu alternativen Pornografieangeboten benötigen.

Falk, Jenny
„Will keine Frauen, will Hoes.“1 oder doch eher „Who run the world? Girls“?2 Eine quantitative Inhaltsanalyse zu sexualisierten Darstellungen von Frauen in Musikvideos.
2023
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Im Mittelpunkt dieser Arbeit steht die sexualisierte und objektifizierte Darstellung von Frauen in Musikvideos. Untersuchungsgegenstand sind Frauen auf der Bildebene von Musikvideos unterschiedlicher Genres. Verschiedene Untersuchungen analysierten bereits die sexualisierte Darstellung von Frauen in Musikvideos. Allerdings wurde dabei das Geschlecht der Interpret*innen außer Acht gelassen und es liegt noch keine ausreichende Untersuchung über einen längeren Zeitraum vor. Grundgedanke der Studie ist es, dass es geschlechterspezifische Unterschiede in der Darstellung von Frauen in Musikvideos gibt. In der Annahme, dass unterschiedliche Faktoren auf die Darstellung von Frauen einwirken, setzt sich die Grundlage dieser Studie aus den Konstrukten der Sexualisierung, Objektifizierung, unterschiedlichen Zeiträumen und der Objectification Theory (Fredrickson & Roberts, 1997) zusammen. Zur Überprüfung dieser Faktoren wurde eine Inhaltsanalyse unter Einbezug der Musikvideos der erfolgreichsten Lieder der letzten 16 Jahre in Deutschland durchgeführt. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass es bei der Darstellung der Frauen in Musikvideos keine Unterschiede zwischen den weiblichen, männlichen und gemischten Interpreten*innen gibt. Ebenso konnten keine Unterschiede in der Darstellung von Frauen im Zusammenhang mit dem Slutwalk-Protest und der #metoo-Debatte festgestellt werden.

Frost, Jakob
Wann ist eine informierte Einwilligung wirklich informiert? – Die Rolle der informierten Einwilligung in den Kommunikationswissenschaften – Eine experimentelle Untersuchung
2023
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Die informierte Einwilligung stellt den forschungsethischen Kern einer jeden kommunikationswissenschaftlichen Online-Befragung dar. Vorausgegangene empirische Erkenntnisse zeigen jedoch auf, dass die einleitenden Informationen teilweise nicht ausreichend rezipiert werden, sodass sich Proband*innen in der Folge auch nicht vollständig an diese erinnern können. Doch kann dadurch eine informierte Einwilligung noch ihren forschungsethischen Zweck erfüllen, wenn Proband*innen schlichtweg nicht informiert sind? Die vorliegende Arbeit untersucht nun im Rahmen eines explorativen Befragungsexperimentes (n = 204), ob ein verbalisierter Hinweis auf sensible Inhalte („Trigger-Warnung“) einen Einfluss auf die Lesebereitschaft sowie das nachgelagerte Informationsverständnis hat. Das theoretische Fundament bildet dabei das Optimizing-Satisficing-Modell, welches auf den Gegenstand der informierten Einwilligung übertragen und anhand des Untersuchungsfaktors Teilnahmemotivation abgebildet wird. Ein direkter Vergleich mit einer Kontrollgruppe (n = 111) produziert keine nennenswerten Effekte der „Trigger-Warnung“ auf die drei Untersuchungsfaktoren. Die Ergebnisse machen aber dennoch deutlich, dass der informierten Einwilligung schlussendlich nicht nur einer alleinig forschungsethischen Rolle zukommt, sondern auch einhergehend methodische Abwägungsprozesse vorgenommen werden müssen, welche für die empirische Betätigung der Kommunikationswissenschaften entscheidend sein können. Unter der Gegebenheit übergreifender methodischer Limitationen sind die vorliegenden Ergebnisse aber nur begrenzt auf fachbezogene Problemstellungen übertragbar, sodass das Unternehmen weiterer Folgeforschung unabdingbar erscheint, um belastbare Erkenntnisse zu erzielen.

Jacobs, Jana
DOGmen im Hundetraining? Eine qualitative Untersuchung der Nutzung und Einschätzung von E-Learning-Angeboten im Hundetraining
2023
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Die Zahl der Hunde in Deutschland wächst seit Jahrzehnten stetig. Dadurch wird auch die Hundeerziehung ein immer relevanteres Thema. Schaut man als Hundehalter:in in die sozialen Netzwerkmedien oder sucht über eine Suchmaschine, so findet man recht schnell Inhalte für digitales Training. Somit können Hundehalter:innen in ihrer Freizeit E-Learning im Bereich des Hundetrainings nutzen, um dieses für die Erziehung ihrer Hunde zu benutzen. Sowohl das Hundetraining generell als auch E-Learning in der Freizeit wurden noch nicht kommunikationswissenschaftlich betrachtet. Die vorliegende Arbeit hatte das Ziel einen ersten Beitrag zur Erforschung von E-Learning im Hundetraining zu leisten. Mithilfe von neun Leitfadeninterviews wurde die Perspektive der Hundehalter:innen auf die E-Learning-Angebote beleuchtet und deren Einschätzung zu diesen allgemein, aber auch im Vergleich zum Hundetraining in Präsenz behandelt. Alle Befragten haben bereits Präsenztraining als auch digitales Hundetraining in Anspruch genommen. Es zeigt sich, dass keine der befragten Personen denkt, dass E-LearningAngebote das Hundetraining in Präsenz vollständig ersetzen können. Jedoch sind alle Befragten der Meinung, digitale Angebote als eine Ergänzung zum Präsenzhundetraining nutzen zu können. Dabei spielen vor allem Videoformate eine große Rolle, diese werden bereits von allen Befragten genutzt und ebenfalls von allen Befragten als die am besten geeignete Methode angesehen. Dafür nutzt der Großteil der Befragten soziale Netzwerkmedien, aber auch Online-Hundeschulen und Webinare spielen eine Rolle. Persönliche Beziehungen sehen die Befragten dabei größtenteils nicht als umsetzbar oder mit denen in Präsenz vergleichbar an. Beziehungen sind für die verfolgten Ziele ohnehin nicht nötig, die Hälfte der Befragten nutzt digitales Training vor allem für Tricks und Dressur. Außerdem nutzt ein Drittel der Befragten das E-Learning um sich mit verschiedenen Ansätzen und Methoden vertraut zu machen. Ergänzend dazu gibt aber auch ein Drittel der Befragten an, dass die Vielzahl der Ansätze und Methoden, die online verfügbar sind, überfordernd sein kann.

Keller, Talea
Zwischen Lockdown und Online-Revolution. Eine inhaltsanalytische Untersuchung der Onlinekommunikation von niedersächsischen Museen auf Instagram und die Rolle der Corona-Pandemie
2023
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Museen haben eine hohe gesellschaftliche Relevanz: Sie sammeln, bewahren, erforschen und vermitteln grundlegendes Kulturgut unserer Gesellschaft. Mit der Digitalisierung verändert sich ihre Rolle und ihnen kommen zunehmend neue Aufgaben zu, die eine stärkere Interaktion und Partizipation der Besucher*innen erfordern. Daher muss sich auch die Onlinekommunikation der Museen verändern: Neue Kanäle und Zugänge müssen erschlossen und Angebote entwickelt werden, um den neuen Aufgaben und Erwartungen nachzukommen. Die Schließungen der Häuser aufgrund der Corona-Pandemie verstärkten diese Entwicklungen, da der Kontakt zu den Besucher*innen ausschließlich auf digitalem Wege gehalten werden konnte. Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, Erkenntnisse darüber zu generieren, wie sich die Onlinekommunikation von Museen auf Instagram verändert hat und welche Rolle die Corona-Pandemie dabei einnimmt. Um diese Forschungsfrage zu beantworten, wurde eine quantitative Inhaltsanalyse der Instagram-Beiträge von fünf niedersächsischen Landesmuseen zu vier Zeiträumen zwischen Dezember 2019 und April 2023 durchgeführt. Dabei wurden die Beiträge in Hinblick auf die formalen Merkmale, die Art der Visualisierung, den Inhalt der Visualisierung, den Zweck des Beitrags, die persönliche Ansprache, den Stil und die Tonalität des Beitrags sowie auf Werbung für analoge und digitale Angebote untersucht. Im Fokus der Untersuchung standen die Unterschiede nach Zeitraum, um die Veränderungen der Kommunikation zu erfassen. Die Ergebnisse zeigen, dass sich die Onlinekommunikation leicht und nur in Teilen verändert hat, wobei die Corona- Pandemie eine relevante Rolle einnimmt. Viele der Veränderungen, wie mehr Video- Beiträge, eine stärkere Sichtbarkeit der Expert*innen, merkbares Storytelling sowie eine stärkere Partizipation der Nutzer*innen treten erstmals in den Lockdowns auf. Sie sind aber auch in jüngster Vergangenheit zu beobachten, was verdeutlicht, dass diese Veränderungen nachhaltig sind und sich im „normalen“ Alltag bewähren.

Lürßen, Malin
Rosarote Klischee-Brille? Eine empirische Studie zur Wirkung einer anti- geschlechterstereotypisierenden Werbung auf die Erinnerung an und Verarbeitung von der Werbung
2023
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Heutzutage greifen immer mehr Unternehmen zur Werbung, die Geschlechterstereotypen aufbrechen soll und damit einen Beitrag zur Gleichstellung leistet. In der vorliegenden Studie wird beleuchtet, inwiefern ein feministisches Interesse die Verarbeitung von und Erinnerung an eine anti geschlechterstereotypisierende Werbung beeinflusst. Außerdem untersucht die Arbeit den Einfluss auf die Einstellung gegenüber dieser Werbung. Die theoretische Grundlage hierfür stellt das Elaboration Likelihood Model nach Petty und Cacioppo (1986) dar. Bei der verwendeten Methodik handelt es sich um eine quantitative Befragung (n = 210). Neben dem feministischen Interesse wird ebenfalls das Geschlecht der Befragten als mögliche Einflussfaktoren für die Verarbeitung der Werbung definiert. Um die Erinnerung der Befragten an die anti geschlechterstereotypisierende Werbung zu analysieren, wird eine lineare Regression gerechnet. Zur Überprüfung des Einflusses von feministischem Interesse und Geschlecht auf die Verarbeitung der Werbung, werden zwei mehrfaktorielle Varianzanalysen als statistische Verfahren herangezogen. Die Einstellung je nach Interesse an feministischen Einstellungen wird mit einer einfaktoriellen Varianzanalyse gerechnet. Die Ergebnisse zeigen, dass ein hohes feministisches Interesse einen signifikanten negativen Einfluss auf die Erinnerung spielt und die Verarbeitung sich je nach Interesse an feministischer Einstellung sowie dem Geschlecht signifikant unterscheidet. Auch der positive Effekt des hohen feministischen Interesses auf die Einstellung gegenüber der Werbung erweist sich als signifikant.

Meyer, Alina
Mental Health-to-go: Schluss mit den Tabus durch Podcasts? Eine qualitative Untersuchung der Rolle von Mental Health Podcasts im Kontext der Entstigmatisierung psychischer Erkrankungen
2023
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Der deutsche Audiomarkt boomt. Im Zuge des Trends hin zu einem individualisierten und mobilen Medienkonsum hat sich insbesondere das Audiomedium Podcast zu einer beliebten Unterhaltungs- und Informationsquelle entwickelt. Die Podcast-Landschaft bietet mittlerweile ein breites Themenspektrum, aus dem Nutzer:innen diverse Audioinhalte nach eigenen Interessen und Bedürfnissen abrufen können. Ein Themenbereich, der dabei zunehmend Beachtung auf Seiten der Anbieter:innen sowie der Konsument:innen erfährt, ist die psychische Gesundheit. Immer mehr PodcastFormate widmen sich dem gesellschaftsrelevanten Thema, um die Entstigmatisierung psychischer Erkrankungen voranzutreiben. Grundlage für diese Entwicklungen ist auf der einen Seite das steigende Interesse und die Offenheit, die das Thema inzwischen in Teilen der Bevölkerung erfährt. Auf der anderen Seite stellt die wachsende Zahl der psychischen Erkrankungen sowie die fortwährende Stigmatisierung psychisch erkrankter Menschen die Gesellschaft vor eine zunehmende Herausforderung. Darüber hinaus können Vorurteile und Diskriminierungen schwerwiegende Folgen für Betroffene sowie deren direktes Umfeld mit sich bringen. Vor diesem Hintergrund zielt die vorliegende Arbeit darauf ab, die Rolle von Mental Health Podcasts im Kontext der Reduzierung von stigmatisierenden Einstellungen und diskriminierenden Verhaltensweisen zu untersuchen. Von besonderem Interesse sind zudem die Beweggründe und Bedürfnisse, die hinter der Podcast-Nutzung stehen. Für die Untersuchung wurde eine qualitative Studie anhand von zehn leitfadengestützten Interviews mit regelmäßigen Hörer:innen von verschiedenen Mental Health Podcasts durchgeführt. Die Erkenntnisse belegen, dass das auditive Medium einen bedeutenden Beitrag zur Entstigmatisierung leisten kann. Hörer:innen nutzen das Medium primär, um ihr Wissen und Verständnis zu erweitern. Persönliche Erfahrungen mit mentalen Herausforderungen sind häufig der Auslöser für die Rezeption, in der Hoffnung auf Ratschläge und Unterstützung. Zudem klären die Podcasts umfassend über verschiedene Krankheitsbilder und therapeutische Unterstützungsangebote auf. Elemente wie der Beziehungsaufbau zu Podcast-Sprecher:innen sowie die Identifikation mit geteilten Erfahrungsberichten können positive Veränderungen in Einstellungen und Verhaltensweisen bezüglich psychischer Erkrankungen bewirken. Diese Erkenntnisse sollen als Grundlage für Folgeforschungen auf dem Gebiet der Stigmabewältigung und der Wirksamkeit von Mental Health Podcasts dienen.

Otte, Laura
Digitaler Medienwandel in der Schule – eine qualitative Sekundäranalyse von förderlichen und hemmenden Faktoren zur Integration von digitalen Medien in den Unterricht
2023
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Diese qualitative Forschung befasst sich mit der Integration von digitalen Medien in den schulischen Unterricht in Deutschland. Dafür wird zuerst der aktuelle Stand theoretischer und empirischer Befunde betrachtet. Der Fokus liegt dabei auf technischen, wirtschaftlichen, politisch-administrativen und lehrkraftbezogenen Rahmenbedingungen. Um die übergeordnete Forschungsfrage „Welche Rahmenbedingungen wirken aus der Sicht von Lehrkräften förderlich oder hemmend auf die Integration von digitalen Medien in den Unterricht und welche Handlungsempfehlungen lassen sich daraus ableiten?“ zu beantworten, wurden 26 qualitative Interviews herangezogen. Durch das Material können Eindrücke, Einstellungen und Erfahrungen des Arbeitsalltags der Lehrer*innen festgehalten und in den Kontext des Untersuchungsstandes eingeordnet werden. Die zentralen Ergebnisse zeigen, dass es diverse Faktoren gibt, die sowohl die Medienintegration in Schulen hemmen als auch fördern. Insbesondere die digitale Infrastruktur mit dem Fokus auf eine funktionierende Internetverbindung, die Förderung der digitalen Kompetenzen der Lehrkräfte und die Implementierung einer schulischen Digitalisierungsstrategie sollten unmittelbar umgesetzt werden, um die Digitalisierung in Schulen voranzutreiben und junge Heranwachsende auf das spätere (Arbeits-)Leben vorzubereiten.

Schwerendt, Marcus
Die Entwicklung der Zeitungsberichtserstattung nach Katastrophenereignissen - Eine quantitative Inhaltsanalyse über die Berichterstattung nach der Starkregenkatastrophe 2021 im Ahrtal
2023
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Zu den größten wahrgenommenen Gefahren der aktuellen Zeit zählt der Klimawandel. Teil dessen vielfältiger und unübersehbarer Folgen sind auch Extremwetterereignisse, die zu schweren Katastrophen, wie der Starkregenkatastrophe 2021, führen können. Ereignisse wie diese ziehen zwangsläufig eine große mediale Aufmerksamkeit auf sich. Diese Arbeit überprüft mittels einer empirischen Untersuchung mehrere bestehende Theorien aus Journalismus- und Kommunikationsforschung zur Entwicklung ebendieser Berichterstattung nach der Starkregenkatastrophe im Ahrtal, im Jahr 2021. Anhand einer standardisierten Inhaltsanalyse mit insgesamt 400 Artikeln aus Regionalzeitungen sowie überregionalen Qualitätszeitungen, wurden Daten zur Entwicklung von Nachrichtenwert, Themenzyklen, medialer Aufmerksamkeit und medialer Meinungsführerschaft erhoben. Eine prognostizierte Entwicklung des Nachrichtenwertes konnte im Rahmen dieser Erhebung nicht ausgemacht werden. Für politische Themenzyklen konnte eine Vorhersagbarkeit in Form von Themenzyklusmodellen festgestellt werden. Konkret konnte ein statistisch signifikanter Verlauf in medialen Stimmungsbildern vom neutralen in die Negativität und zurück in die Neutralität nachgewiesen werden. Im Rahmen der Erhebung von medialer Aufmerksamkeit konnte zwar kein Effekt von Artikelpositionierungen in Zeitungen festgestellt werden, wohl aber für die Artikellänge, die sich im Zeitverlauf verringert. Zuletzt überprüft diese Arbeit eine Theorie der umgekehrten medialen Meinungsführerschaft, die besagt, dass bei regionalen Ereignissen regionale beziehungsweise lokale Medien die mediale Meinungsführerschaft übernehmen. Für unterschiedliche Themenkomplexe konnte diese Meinungsführerschaft vollumfänglich oder auch teilweise festgestellt werden, sodass unter bestimmten Umständen von einer umgekehrten Meinungsführerschaft ausgegangen werden kann. Die Erkenntnisse dieser Arbeit sind dabei insbesondere für Kommunikator:innen der für die Gefahrenabwehr zuständigen Stellen hilfreich. Die Ergebnisse lassen wichtige Schlussfolgerungen für die eigene Tätigkeit in Form von Prognosen oder Hinweisen zur Vorbereitung auf Ereignisse dieser Art zu.

Walkenhorst, Carlotta Lea
Donald Trump und das Phänomen der populistischen Rhetorik: Inwiefern nutzt Donald Trump populistische, sprachliche Stilmittel in den Reden während seiner Präsidentschaft?
2023
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Die Bachelorarbeit untersucht, Donald Trumps populistische, sprachliche Stilmittel in seinen Reden als US-Präsidentschaft. Dabei werden die Merkmale Volkszentriertheit, Anti-Elitismus und Souveränität sowie die Kontexte Einwanderungs- und Außenpolitik mit Trumps stilistischer Gestaltung auf Zusammenhänge geprüft. Mittels einer quantitativen Inhaltsanalyse aus 1096 Aussagen innerhalb Trumps 43 Reden werden die Forschungsfragen untersucht. Die Resultate zeigen, dass Direktheit und Emotionalisierung in Trumps stilistischem Sprachstil dominieren und Metapher und Slogan am wenigsten eingesetzt werden. Abhängig vom Merkmal variiert die Verwendung von Trumps Stilmitteln und setzt unterschiedliche Foki. Die Stilmittel der Volkszentriertheit sind mit Abstand am stärksten ausgeprägt und bilden Trumps thematischen Schwerpunkt. Weniger Differenz zeigt sich zwischen den Kontexten. Hierbei sticht stärker heraus, welche Stilmittel Trump kontextunabhängig in seinem kommunikativen Ausdruck favorisiert.

 

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Zuletzt bearbeitet: 05.06.2024

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