Bachelor Medienmanagement
Absolvent*innen des Bachelor-Studiengangs Medienmanagement und die Themen ihrer Abschlussarbeiten (2007)
(Stand: Mai 2022)
Adjei, BrenyaEiner für Alle und Alle für Einen. Eine empirische Untersuchung über das Image des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in der jungen Zielgruppe
2007
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Den Kern dieser Arbeit stellt die Untersuchung des Images des öffentlich-rechtlichen Rundfunks dar. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk steht seit Jahren unter Legitimationsdruck, da er die junge Zielgruppe, laut Einschaltquoten kaum mehr erreicht. Es wird zusätzlich zu der Imageerfassung der Frage nachgegangen, ob die jungen Rezipienten dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk einen kollektiven Nutzen zuschreiben und wie sich diese Zuschreibung auf die tatsächliche Nutzung auswirkt. Durch eine Onlinebefragung wurden Meinungen und Einstellungen zu kognitiven, affektiven und konativen Imagedimensionen ermittelt. Das Image des öffentlich-rechtlichen Rundfunks lässt sich als vertrauenswürdig zusammenfassen und wird von den jungen Menschen durchaus geschätzt. Problematisch ist für die Öffentlich-Rechtlichen, dass die Wenigseher sich der öffentlich-rechtlichen Programme bedienen und die Vielseher der privaten.
Beekmann, ArneGlaubwürdigkeit von Corporate Blogs. Eine vergleichende empirische Untersuchung vor dem Hintergrund korporativer Kommunikationsziele
2007
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Viele Unternehmen versprechen sich, durch Corporate Blogs einen innovativen und kostengünstigen Beitrag zur Realisierung kommunikativer Unternehmensziele leisten zu können. Die vorliegende Arbeit untersucht, ob sich Unterschiede hinsichtlich der Glaubwürdigkeitsbeurteilung von Corporate Blogs und privaten Blogs erkennen lassen. Zu diesem Zweck wurde der Untersuchung ein sechsdimensionales Glaubwürdigkeitskonstrukt zu Grunde gelegt und erfolgreich auf Weblogs übertragen. Mit Hilfe einer quantitativen Online-Befragung der Nutzer von privaten und korporativen Weblogs konnte empirisch ermittelt werden, dass Corporate Blogs ein Glaubwürdigkeitsdefizit gegenüber privaten Blogs aufweisen.
Berning, BirteHallo Herr Kaiser, gut, dass ich Sie treffe! Eine experimentelle Untersuchung zur Wirkung von Experten-Testimonials in der Werbung
2007
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In der vorliegenden Arbeit wird untersucht, welchen Einfluss die Art des in der Werbung dargestellten Experten auf die Werbewirkung hat und ob für den Rezipienten Glaubwürdigkeitsunterschiede zwischen diesen beiden Expertentypen bestehen. In einer experimentellen Befragung werden anhand einer Werbeanzeige für eine elektrische Zahnbürste, in der einmal ein authentischer Experte und das andere Mal ein fiktiver Experte als Produktempfehler abgebildet sind, die Einstellungen der Rezipienten gegenüber der Werbung, dem Produktimage, der Kaufbereitschaft und der Preiseinschätzung gemessen. Eine Kontrollgruppe wird mit einer Werbeanzeige ohne Experten-Testimonial konfrontiert. Die Probanden werden außerdem aufgefordert, die Glaubwürdigkeit des werbenden Experten zu beurteilen. Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass authentischen Experten eine höhere Kompetenz und Vertrauenswürdigkeit zugeschrieben wird.
Block, DanielaQualität von IT-Onlineangeboten aus Rezipientensicht. Eine vergleichende empirische Untersuchung der Abonnentenschaft der Zeitschrift c’t und Studenten
2007
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Bislang fehlen wissenschaftliche Aussagen zum Thema "Qualität von Online-Angeboten aus Rezipientensicht". Die Problematik liegt in der Schwierigkeit der definitorischen Abgrenzung des Konstrukts "Qualität". Die vorliegende Arbeit untersucht den Einfluss verschiedener Qualitätskriterien auf die Gesamtbewertung eines Onlineangebots. Ziel ist herauszufinden, wodurch sich das Gewicht einzelner Qualitätsdimensionen ändert. Dazu werden unabhängige Einflussgrößen wie die erhaltenen Gratifikationen, Befragtengruppe und Internetkompetenz in die Analyse mit einbezogen. Empirisch wird die Fragestellung mit Hilfe einer quantitativen Online-Befragung umgesetzt.
Dahlhoff, WiebkeDie Kommunikationsstrategie der Europäischen Kommission zwischen Anspruch und Wirklichkeit
2007
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In dieser Arbeit werden die die Öffentlichkeitsarbeit der Europäischen Kommission und die aktuelle europäische Kommunikationsstrategie mit dem Anspruch einer verbesserten Kommunikation einer wissenschaftlichen Überprüfung unterzogen. Die Strategie, die Kommunikationsarbeit und die Maßnahmen werden gesamteuropäisch anhand offizieller Dokumente der Europäischen Kommission analysiert. Da die EU Kommission zivilgesellschaftlichen Akteuren eine Schlüsselrolle zuspricht, erfolgt unter Einsatz qualitativer leitfadengestützter Experteninterviews eine Beurteilung durch Akteure der Zivilgesellschaft aus deutscher Perspektive, um Anspruch und Wirklichkeit gegenüberzustellen. In den Dokumenten zur Kommunikationsstrategie werden eine Reihe konkreter Vorschläge unterbreitet, die es erleichtern sollen, eine fruchtbare Diskussion in den EU-Staaten in Gang zu setzen. Daher wird der Schwerpunkt der Kommunikationsmaßnahmen auf eine bürgernahe und dezentrale Arbeit gelegt. Die Ausführlichkeit der Strategiepapiere und die Einstufung der Kommunikation als Priorität deuten auf ein gesteigertes Bewusstsein innerhalb der Kommission hin. Eine mögliche Alternative zu einer neuen Kommunikationsstrategie wird von den befragten Akteuren der organisierten Zivilgesellschaft nicht gesehen: die Ansätze werden als überwiegend die Richtigen wahrgenommen, wobei sich die Frage nach der langfristigen Umsetzung und Wirkung stellt.
Donner, BernhardNovizen und Experten im Internet. Eine empirische Untersuchung zum Einfluss von Surfroutine auf Online-Werbewirkung
2007
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Das Internet hat sich mittlerweile für werbetreibende Unternehmen als Werbeträger etabliert. Dementsprechend wichtig sind Erkenntnisse über die Wirkung der Online-Werbung, damit Unternehmen diese zielgerichtet einsetzen können. Mit der steigenden Anzahl an Internet-Nutzern erhöht sich zwar die Anzahl online erreichbarer Personen, jedoch zeigen Internet-Anfänger ein anderes Surfverhalten als routinierte Internetnutzer. Mit der vorliegenden Studie wurde untersucht, ob sich diese Unterschiede auch in der Werbewirkung bemerkbar machen. In einem Online-Experiment bekamen Probanden Werbemittel eingeblendet und wurden in einer anschließenden Befragung aufgefordert, Angaben zu den gesehenen Werbemitteln sowie zu ihrer Internetexpertise zu machen. Nach den vorliegenden Ergebnissen gibt es einen Unterschied in der Werbewirkung zwischen routinierten Internetnutzern und Internet-Anfängern: Routinierte Internetnutzer konnten sich an signifikant mehr Werbung erinnern als Internet-Anfänger. Das bedeutet, dass Surfroutine einen Einfluss auf Online-Werbewirkung hat und Werbung somit qualitative Unterschiede in Abhängigkeit von Routine hervorbringt.
Eckardt, BärbelIch sehe was, was du nicht siehst… Eine explorative Studie zur Rolle von Medien im Alltag von blinden Kindern
2007
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Wie blinde Kinder Medien nutzen und welche Rolle Medien im Alltag von blinden Kindern spielen, wird in dieser Arbeit untersucht. Dazu werden zunächst Erkenntnisse der Medienkindheitsforschung sowie der klassischen Kommunikationsforschung auf ihre Übertragbarkeit auf die Mediennutzung von blinden Kindern hinterfragt. Aus den theoretischen Überlegungen werden Unterfragen abgeleitet, anhand derer Besonderheiten der Mediennutzung von blinden Kindern aufgedeckt und Parallelen zum Mediennutzungsverhalten von sehenden Kindern herausgearbeitet werden. Die empirische Umsetzung der Fragestellung erfolgt über acht Leitfadeninterviews mit blinden Kindern im Grundschulalter. Es zeigt sich, dass blinde Kinder trotz ihrer Behinderung nahezu alle Mediengattungen nutzen. Sie beschäftigen sich selbstständig mit blindenspezifischen Medien ebenso wie mit massenmedialen Angeboten. Dabei werden sie von allgemeinen und blindenspezifischen Bedürfnissen gesteuert. Darüber hinaus wird dargelegt, wie Mediennutzung in den sozialen Alltag blinder Kinder eingebettet ist, und wie blinde Kinder die unterschiedlichen Medien und deren Stellenwert beurteilen. Schließlich werden die gewonnenen Erkenntnisse systematisiert, sodass unterschiedliche Mediennutzungstypen identifiziert werden können.
Fischer, RicoEffective Affective Programming?! Ein Experiment zum Einfluss negativ valenter TV-Programmumfelder auf die affektive Werbewirkung
2007
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Gegenstand dieser Bachelor-Arbeit ist die experimentelle Überprüfung des Einflusses negativ valenter TV-Programmumfelder auf affektive Reaktionen einer studentischen Stichprobe bezüglich eingebetteter Werbung. Es zeigte sich ein Einfluss der Valenz der Werbespots auf die Stimmung der Rezipienten. Die Implementierung positiv valenter Werbespots ergab minimale Stimmungsverbesserungen. Negativ valente Werbespots wirkten sich demgegenüber negativ auf die Stimmung aus. In Bezug auf die Bewertung der Werbespots konnte ebenfalls ein Effekt der Valenz festgestellt werden, allerdings nur im Hinblick auf die empfundene Bedeutsamkeit der Werbung. Das als mögliche Erklärungsvariable herangezogene Persönlichkeitsmerkmal Sensation Seeking wirkte sich nicht auf die Stimmung aus. Es führte jedoch generell zu einer besseren Bewertung der Werbespots.
Foos, MarkusWerden wir uns auf die Spiele konzentrieren? Eine vergleichende Inhaltsanalyse der neuen "ARD-Sportschau" und "ran SAT1-Bundesliga"
2007
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Sportmagazine, die am Samstagabend zusammenfassend von den Spielen der Fußball-Bundesliga berichten, haben Tradition in Fußball-Deutschland. Nach landläufiger Kritik an der neuen ARD-"Sportschau" und missbilligenden Vergleichen mit ihrem Vorgänger "ran SAT1-Bundesliga" wurde der Ruf nach einer wissenschaftlichen Untersuchung beider Sendungen laut. Es sollte geklärt werden, ob die "Sportschau" ihre Sache tatsächlich besser machen würde als "ran". Diese Arbeit hat sich diesem Vergleich angenommen und findet heraus, dass sich die beiden Sendungen mehr gleichen als zunächst anzunehmen wäre. Beide konzentrieren sich, gemessen an der Gesamtsendung, stark auf das Wesentliche, nämlich die Sportberichterstattung. Befassen sie sich damit einmal gerade nicht, so profiliert sich die "Sportschau" mit im Vergleich deutlich mehr Berichterstattung. Festzuhalten bleibt allerdings, dass sich "Sportschau" und "ran" ähnlicher sind, als sich der Fußballfan zunächst eingestehen möchte und dass beide Berichterstattung auf einem relativ hohen Niveau abliefern.
Guckler, JuditIntegrierte Kommunikation in der Werbung – Wunsch oder Wirklichkeit? Eine vergleichende inhaltsanalytische Untersuchung zum Stand der Integration von Werbe- und Markenkommunikation in deutschen Zeitschriften
2007
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Die Arbeit beschäftigt sich mit dem Stand Integrierter Kommunikation in der deutschen Werbepraxis. Dabei wurde die Printwerbung in der Publikumszeitschrift "Stern" hinsichtlich der Entwicklung des Integrationsstandes der Werbekommunikation im Zeitablauf untersucht. Als zusätzlicher Aspekt erfolgte zudem eine Differenzierung nach verschiedenen Güterbereichen. Auf Basis einer inhaltsanalytischen Untersuchung sind hierfür Anzeigen auf Kampagnenebene in den Zeiträumen 1994-97 und 2004-07 sowie aus den Güterbereichen Gebrauchsgüter und Dienstleistungen vergleichend analysiert worden. In Anlehnung an die Studie von Esch zum Stand der Integrierten Kommunikation (1999) wurde für die Erhebung die Methode der semiotischen Inhaltsanalyse gewählt. Ein wesentliches Ergebnis der Untersuchung ist, dass hinsichtlich des Standes der Integration keine Entwicklung im Zeitverlauf im betrachteten Zeitrahmen festgestellt werden konnte. Dabei befand sich der Integrationsstand bereits im ersten Zeitraum auf einem hohen Niveau. Weiterhin konnte ein deutlicher Unterschied zwischen den Güterbereichen ermittelt werden, wobei der Dienstleistungssektor grundsätzlich besser abschneidet als der Bereich der Gebrauchsgüter. Die vorliegende Studie konnte im Rahmen ihrer empirischen Untersuchung wesentliche Ansatzpunkte für eine weitere Optimierung des Standes Integrierter Kommunikation definieren.
Hagenau, TorbenTV-Programmauswahl für Vorschulkindern. Eine qualitative Elternbefragung
2007
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Was Vorschulkinder im Fernsehen anschauen, wählen sie häufig nicht selber aus. In vielen Fällen entscheiden die Eltern, welche Sendung vom Kind gesehen wird. Speziell für Programmverantwortliche von Kinderfernsehen ist es folglich von Interesse, den Prozess der elterlichen Programmauswahl besser zu verstehen. In dieser Arbeit soll daher die Fernseh-Programmauswahl für Kinder im Vorschulalter untersucht werden. Dem Thema wird sich zunächst theoretisch genähert, indem gezeigt wird, welchen Einfluss das Elternhaus auf die Fernsehnutzung des Vorschulkindes hat. Die empirische Untersuchung erfolgt anschließend über qualitative Leitfadeninterviews mit Eltern von Vorschulkindern. Dabei zeigt sich, dass Eltern den kindlichen Fernsehkonsum teilweise aus zweckgebundenen Gründen initiieren. Berichtet wird aber auch von Situationen, in denen aus Gewohnheit ferngesehen wird oder das Fernsehen nicht von Eltern initiiert, sondern lediglich toleriert wird. Wo die Auswahl von Fernsehsendungen bewusst getroffen wird, geschieht dies anhand von formalen und inhaltlichen Kriterien, sowie Aspekten, die noch über die Beschaffenheit der Sendung selbst hinaus gehen. Als Hilfen bei der Programmauswahl und zur Auffindung neuer Sendungen greifen Eltern auf andere Personen, das Fernsehen oder andere Medien zurück.
Hartmann, LukasPotentielle Erfolgsfaktoren viraler Marketingmaßnahmen im Internet. Eine explorative Untersuchung begünstigender Eigenschaften für die E-Mail-Weiterleitung von Web-Inhalten und digitalen Medienbotschaften
2007
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Ziel der Arbeit war es, einerseits eine theoretische Einordnung des Konstrukts Virales Marketing vorzunehmen und andererseits durch eine explorative Untersuchung erste Hinweise dafür zu liefern, welche Faktoren ausschlaggebend für den Erfolg einer viralen Marketingmaßnahme sind. So wurden sowohl auf formaler als auch auf inhaltlicher Ebene Faktoren ausgemacht, bei deren Beachtung der Erfolg viralen Marketings erhöht werden kann und die außerdem Anhaltspunkte für eventuell nachfolgende Studien bieten.
Herbst, KerimAD-Mission Impossible…?! Determinanten der Werbewirkung: Eine Meta-Analyse von 151 Online-Werbewirkungsstudien zum Einfluss von Werbedruck und Produkt-Involvement
2007
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Die Arbeit wendet sich der Erforschung von Werbewirkungen im Internet unter Berücksichtigung der Kontakthäufigkeit und des Produkt-Involvements zu. Dabei konnten Werbewirkungsparameter in den Dimensionen AdAwareness, BrandAwareness und Kaufintention berücksichtigt werden. Die Anzahl der Werbemittelkontakte wurde mit kampagnenbegleitendem "Cookie-Tracking" ermittelt anhand dessen vier Gruppen mit unterschiedlich hohen Kontaktdosen erstellt wurden. Dabei wurde aus der Zuordnung der Produktkategorie und dem wahrgenommenen Kaufrisiko das Produkt-Involvement-Potential (P.I.P.) entwickelt und bezüglich der Gruppenzuordnung in den vorliegenden Variablen getestet. Insgesamt konnten 151 Online-Werbewirkungskampagnen meta-analytisch in Bezug auf die Kontakthäufigkeit mit den Online-Ads analysiert und hinsichtlich des Einflusses auf die Werbewirkung untersucht werden. Die Meta-Analyse bezieht sich auf Daten von 72.623 Befragten, die mit dem standardisierten Befragungsinstrument "BrandingBarometer" für Gruner + Jahr Electronic Media Sales von nurago (ehemals KONO) erhoben wurden. Hinsichtlich des Werbedrucks war ein positiver Einfluss der Werbemittelkontaktdosis auf nahezu alle gemessenen Werbewirkungsparameter feststellbar. Auch das Produkt-Involvement-Potential hat einen messbaren Einfluss auf die AdAwareness. Die anderen Parameter hinterließen jedoch einen ambivalenten Gesamteindruck und waren aufgrund fehlender Signifikanzen teilweise nur kontrovers interpretierbar. Die Studie kommt insgesamt zu dem Schluss, dass auch im Internet ein "Ceiling Effekt" bezüglich Kontakthäufigkeit mit den Werbemitteln besteht und empfiehlt studienübergreifend Kontaktdosen zwischen 4 bis 10 Werbemittelkontakten. Noch höher
Howind, AnnikaEine qualitative Analyse zum Umgang mit Kinderzeitschriften sowie deren inhaltlicher und gestalterischer Bewertung. Oder: Warum Kinder ihre Lieblingszeitschrift lieben und wie Eltern dazu stehen
2007
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Die Arbeit beschäftigt sich mit der Rolle der Kinderzeitschriften in der Zeit des elektronischen Fortschritts und der Beurteilung des kindlichen Zeitschriftenkonsums durch die Eltern. Die Erhebung erfolgt mit Hilfe von qualitativen Leitfadeninterviews, in denen Grundschüler der dritten und vierten Klasse und ihre Eltern zur Motivation und Bewertung der Kinderzeitschriftennutzung befragt werden. Die Analyse bestätigt bereits erkannte Nutzungsmotive, deckt inhaltliche und gestalterische Qualitätskriterien aus der Sicht der Sicht von Kindern und Eltern auf und gibt einen ersten Überblick über die Einstellung der Eltern zur Zeitschriftennutzung ihrer Kinder.
Janssen, CarolinMedien-Sucht!? Der depressive Rezipient. Ein psychiatrisches Phänomen aus kommunikationwissenschaftlicher Sicht
2007
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In psychiatrischen und psychotherapeutischen Praxen und Kliniken stellen sich immer mehr Patienten vor, die unter ihrem exzessiven Internetkonsum leiden. Dieses Phänomen der Internetabhängigkeit wird seit gut einem Jahrzehnt kontrovers diskutiert und neben einigen anderen Störungen vielfach mit der Depression in Verbindung gebracht. Die vorliegende Arbeit konzentriert sich auf diesen Zusammenhang und ist Teil eines übergeordneten Studiendesigns, das die klinische Relevanz der Störung untersucht. 21 sich aufgrund einer depressiven Erkrankung in Behandlung befindlichen Patienten wurden mittels diverser psychometrischer Instrumente, eines Fragebogens und eines persönlichen Gesprächs quantitativ und qualitativ auf ihren Gesundheitszustand und ihr Mediennutzungsverhalten hin untersucht und mit einer gesunden Kontrollgruppe verglichen. Die Ergebnisse weisen in der Tendenz auf einen signifikanten Zusammenhang zwischen Depressionen und Internetabhängigkeit hin und bestätigen die Vermutung, dass es sich bei diesem Phänomen nicht um eine Krankheitsentität handelt, sondern es vielmehr als postmoderner Symptomwandel bekannter psychischer Erkrankungen zu verstehen ist. Des Weiteren konnte gezeigt werden, dass depressive Zustände einen Einfluss auf das Mediennutzungsverhalten der Patienten haben, sowohl bezogen auf das Internet als auch auf das Fernsehen.
Kokaridas, LenaFitness, Lifestyle, Wohlgefühl – Boomthema Gesundheit. Eine vergleichende Inhaltsanalyse und Positionierung von vier Zeitschriften aus dem Segment der Gesundheitspresse
2007
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Das Thema Gesundheit boomt in den Medien. Trotz eines insgesamt stagnierenden Markts der Publikumszeitschriften haben immer mehr Verlage in den letzten Jahren neue Gesundheitstitel gegründet und somit ein neues Segment geschaffen. Das Wissenschaftliche Institut für Presseforschung (WIP), Köln hat im Jahr 2003 erstmals eine Bestandsaufnahme sämtlicher Gesundheitszeitschriften in Deutschland vorgenommen. Doch das Segment ist auch weiter im Wachstum begriffen. Die vorliegende Arbeit knüpft an die Studie des WIP an und untersucht die Entwicklung dieses noch recht jungen Marktes. Ziel der Arbeit ist zum einen ein Vergleich der in den letzten Jahren neu erschienenen Gesundheitstitel untereinander sowie eine anschließende Positionierung der Zeitschriften auf Basis der Ergebnisse des WIP. Untersuchungsgrundlage der Inhaltsanalyse sind die vier Zeitschriften "Bild der Frau - schlank und fit", "Brigitte Balance", "Healthy Living" und "Stern gesund leben". Der Vergleich der Titel erfolgt sowohl hinsichtlich ihrer formalen und inhaltlichen Gestaltung als auch hinsichtlich der Anzeigen. Die Ergebnisse bestätigen die Heterogenität des Segments der Gesundheitszeitschriften. Die vier Zeitschriften weisen zum Teil stark divergierende Titelkonzepte auf und lassen sich unterschiedlichen Typen von Gesundheitszeitschriften zuordnen.e Kontaktdosen führen zu einer Sättigung der Werbewirkungsparameter.
Kramer, MarenVernetzt. Eine empirische Untersuchung der Nutzung von Social Networking Webseiten am Fallbeispiel StudiVZ
2007
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Die so genannten Social Networking Webseiten bieten dem Nutzer vielfältige Möglichkeiten zur Kommunikation und inhaltlichen Gestaltung. Ein erfolgreicher Vertreter dieser Gattung ist das StudiVZ, eine Plattform, die in den vergangenen Monaten enormen Zulauf gefunden hat. Die vorliegende Arbeit untersucht, wie und in welchem Umfang das StudiVZ genutzt wird und welche Motive dabei eine Rolle spielen. Als theoretische Basis dient das sozial-kognitive Konzept nach LaRose und Eastin (2004). Mit Hilfe einer Online-Befragung kann festgestellt werden, dass die fünf von LaRose und Eastin formulierten Anreizkategorien "Information und Neuigkeiten", "Soziale Interaktion", "Status und Selbstrepräsentation", "Unterhaltung" und "Reaktivität" auch bei der Nutzung von StudiVZ eine Rolle spielen. Der Aspekt der sozialen Interaktion stellt für die Mitglieder dabei den wichtigsten Nutzungsanreiz dar. Als neue Ausprägung des Informationsanreizes kann die voyeuristische Nutzung identifiziert werden. Neben dem Einsatz der Plattform als Mittel zur Ablenkung und zum Zeitvertreib, stellt die Erwartung, über das StudiVZ Informationen über andere Mitglieder zu erhalten, einen weiteren zentralen Zuwendungsanreiz dar. Die ebenfalls von LaRose und Eastin einbezogenen Faktoren "Selbstwirksamkeit", "Gewohnheit" und "mangelnde Selbstregulierung" erweisen sich für die Zuwendung zum StudiVZ nur teilweise als relevant. So hat der Habitualisierungsgrad der Zuwendung starken Einfluss auf die Intensität der StudiVZ-Nutzung. Probleme in der Regulierung der Nutzung können hingegen nicht festgestellt werden. Das Muster der Nutzung ergibt sich in Abhängigkeit der Erwartungen der Mitglieder. Sie setzen gezielt unterschiedliche Funktionen und Anwendungen ein, um bestimmte Ergebnisse zu erreichen.
Lechner, MiriamRadiofreunde. Eine empirische Untersuchung über parasoziale Beziehungen zu Radiomoderatoren am Beispiel von ffn-Morgenmän Franky
2007
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Die vorliegende Arbeit betrachtet das Konzept parasozialer Beziehungen von Horton und Wohl (1956) und wendet es auf Radiomoderatoren an. Das Ziel ist es, am Beispiel von Beziehungen von ffn-Hörern zum ffn-Morgenmoderator Franky zu prüfen, wie sich die Qualität dieser medialen Bindungen darstellt, und ob sich dabei entscheidende Unterschiede zwischen verschiedenen Publikumssegmenten zeigen. Zusätzlich soll der Einfluss der wahrgenommenen Ähnlichkeit der Rezipienten mit dem Moderator auf die Qualität der parasozialen Beziehung untersucht werden. Mit Hilfe einer Telefonbefragung konnte eine spezifische Stichprobe von 330 ffn-Hörern für die empirische Analyse der Fragestellung generiert werden.
Lenz, MichaelQuadratzentimeter für Quadratzentimeter zum Quotenthron. Der Einfluss von Spielfilmankündigungen in der Programmpresse auf den Ausstrahlungserfolg der Filme im Fernsehen
2007
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Geht es nach der bisherigen Forschung zum Fernsehverhalten der Zuschauer, so beschränkt sich der Rezipient allein auf seine Fernbedienung als Instrument der Programminformation. In bestimmten Rezeptionssituationen, vor allem bei der Entscheidung für einen Spielfilm, ist aber die präkommunikative Selektivität mit Hilfe der TV-Zeitschrift weitaus wahrscheinlicher. In der vorliegenden Arbeit wird der bislang kaum beachtete Einfluss der Programmpresse zusammen mit den bekannten strukturellen und inhaltlichen Determinanten der Filmauswahl in einem eigenen Modell verortet. Als unvollkommenes kommunikatives Abbild des Gesamtangebots können die Programmzeitschriften demnach auf Basis des Agenda-Setting-Ansatzes entscheidend auf den Filmerfolg bei der TV-Ausstrahlung mitwirken. Um diese Annahme empirisch zu prüfen, werden die Besprechungsgrößen und Filmwertungen in den TV-Zeitschriften mit den Marktanteilsdaten der Fernsehforschung abgeglichen. Die Sonntagsspielfilme zur Prime-Time auf RTL und ProSieben ermöglichen eine vergleichbare Erhebungssituation mit konstantem Konkurrenzprogramm. Für den Zeitraum August 2006 bis Juni 2007 werden deren Ankündigungen in allen in Deutschland verfügbaren TV-Zeitschriften mit Orientierungsleistung erfasst. Die zusätzliche Berücksichtigung des Kinoerfolgs und des Filmalters im Regressionsmodell verhindert eine Scheinkorrelation zwischen der Publikumsattraktivität der Filme und den Nachrichtenfaktoren der Programmpresse. Die Ergebnisse zeigen einen starken positiven Effekt der Ankündigungsgröße in den Programmzeitschriften auf den Sendungserfolg der Filme, auch unter Kontrolle der Einflüsse von Kinoerfolg und Filmalter. Die beiden signifikanten Prädiktoren Ankündigungsgröße und Kinoerfolg können gemeinsam 50 % der Marktanteilsrelevanz bei den Gesamtzuschauern erklären. Die Filmbewertungen wirken sich hingegen nicht auf die Marktanteile aus.
Luce, AndréDas Verhältnis von Hörermarketing und Media-Analyse: Qualitative Expertenbefragung deutscher Radioprogrammmacher
2007
Orthmann, JuliaDie Herrscher der Zahlen. Quantitative Untersuchung der Nutzungsmotive von Browsergamespielern
2007
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Browsergames sind ein medienwissenschaftlich bisher kaum beachtetes Phänomen unter den Computerspielen. Die auf den ersten Blick unattraktiv gestalteten Spiele mit minimalistischen Grafiken und vielen Zahlen und Statistiken erleben jedoch in den letzten Jahren einen Aufschwung. Es stellt sich bei einer oberflächlichen Betrachtung der Spiele die Frage, was für die Nutzer den Reiz der Browsergames ausmacht. Für das Spielen von Browsergames müssen die Nutzer Motive haben. Die Identifikation dieser Motive steht im Mittelpunkt dieser Studie. Im ersten Teil wurde eine theoretische Einordnung und Definition der Browsergames in die bekannten Kategorien der Medienforschung sowie eine theoretische Beantwortung der Frage erarbeitet. Im zweiten Teil wurden die theoretisch entwickelten Dimensionen empirisch überprüft. Für die empirische Überprüfung wurden die Nutzerungsmotive und weitere Eigenschaften von 9732 Spielern mittels einer Onlineumfrage erhoben. Der Großteil der Stichprobe rekrutiert sich aus Spielern des Browsergames Travian.
Pitzschke, BjörnPotenziale für Messegesellschaften im Web 2.0. Welche Möglichkeiten bietet Web 2.0 für die Erweiterung der Funktionen einer Messewebsite und welche Veränderungen ergeben sich daraus für die klassischen Funktionen einer Messe? Eine Analyse am Beispiel der Deutschen Messe
2007
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Messen gehören zu den ältesten Intermediären zwischen Angebot und Nachfrage und bis heute zu den wichtigsten Kommunikationsmitteln von Unternehmen. Einerseits profitieren Messegesellschaften von der Globalisierung, andererseits müssen sie auf die Herausforderungen der zunehmend vernetzten digitalen Ökonomie vorbereitet sein. Die rasante Entwicklung des World Wide Web hat die Stellung der Messen immer wieder in Frage gestellt und dem neuen Medium Substitionspotenziale prophezeit, die so nicht eingetreten sind. Nach dem Zusammenbruch der New Economy und der inzwischen beachtlichen Verbreitung des Internets in den Industrienationen, konnte sich in jüngster Zeit mit Web 2.0 ein Begriff etablieren, in dem Kritiker nur eine erneute Euphoriewelle erkennen. Andere verbinden mit Web 2.0 neuartige Technologien, veränderte Geschäftsmodelle und vor allem eine stärkere Partizipation der Nutzer. Aber wie können Messegesellschaften und ihre Internetangebote von den Veränderungen im Web 2.0 profitieren und welche Auswirkungen haben diese Veränderungen auf das klassische Messegeschäft? Um diese Frage zu beantworten, wurden den zuvor identifizierten Funktionen einer Messewebsite konkrete Anwendungen und Prinzipien im Web 2.0 zugeordnet sowie deren Potenzial erläutert. Folgende Punkte kristallisieren sich dabei als besonders erfolgversprechend für die Weiterentwicklung der Messewebsites heraus: 1. Ausschöpfung der Kenntnisse und Erfahrungen von Nutzern für die Generierung von Inhalten; 2. Intelligente Verknüpfung der verschiedenen Web 2.0 Anwendungen auf einer Messewebsite; 3. Aufbau einer Business-Community, deren Kern aus Mitgliederprofilen und beruflichen Netzwerken besteht.
Rohde, LenaBeziehungsmanagement im Internet. Eine Online-Befragung zu den Potenzialen des Beziehungsmanagements im Internet unter besonderer Berücksichtigung des Lebensalters
2007
Abstract lesen
Da ältere und jüngere Menschen die Kommunikationsdienste im Internet unterschiedlich stark nutzen und anders mit technischen Neuerungen sozialisiert wurden, stand im Mittelpunkt dieser Arbeit die Frage, wie die Potenziale des Beziehungsmanagements im Internet (die Kontaktpflege und das Knüpfen von Kontakten) eingeschätzt werden und welche Unterschiede sich dabei in Abhängigkeit vom Lebensalter der Befragten ergeben. Darüber hinaus wurde der Frage nachgegangen, ob die Zuweisung der Potenziale mit der Bewertung der Besonderheiten der computervermittelten Kommunikation zusammenhängt. Eine Online-Befragung unter 582 Personen ergab, dass sich junge und ältere Menschen tatsächlich in der Zuweisung von Potenzialen des Beziehungsmanagements im Internet unterscheiden. Dabei wurde wider Erwarten festgestellt, dass ältere Personen dem Internet tendenziell positiver und aufgeschlossener gegenüberstehen als jüngere. Die Befunde müssen jedoch vor dem Hintergrund der speziellen Zusammensetzung der Stichprobe betrachtet werden. Zudem konnte nachgewiesen werden, dass die Bewertung der Besonderheiten der computervermittelten Kommunikation in Beziehung zu den zugewiesenen Potenzialen des Beziehungsmanagements im Internet steht.
Steinke, VerenaDas demoskopische Impressum. Eine empirische Untersuchung zum Einfluss statistischer und methodologischer Hintergrundinformationen im Umfeld einer Umfrageberichterstattung auf die Urteilsbildung von Rezipienten
2007
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Diese Arbeit untersucht den Nutzen einer im Kontext der Diskussion um ein Veröffentlichungsverbot von Wahlumfragen geforderten verbindlichen Einführung eines demoskopischen Impressums. Dabei verfolgt die Arbeit die Frage, welche Berücksichtigung methodologische und statistische Informationen über eine Umfrage bei der Urteilsbildung von Rezipienten erfahren. Am Beispiel des politischen Verhältnisses zwischen der polnischen und der deutschen Regierung werden die Einflüsse von zwei, anhand eines unterschiedlichen Erhebungszeitraums, divergierenden Impressen einer fiktiven Meinungsumfrage auf die Urteilsbildungen von Rezipienten zu dem in der Meinungsumfrage thematisierten Sachverhalt experimentell untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass die verbindliche Einführung eines demoskopischen Impressums zur Vermeidung eines Veröffentlichungsverbots von Wahlumfragen keinen Nutzen für den Rezipienten aufweist, sondern sogar aufgrund eines festgestellten Zusammenhangs zwischen der rezipientenseitigen Glaubwürdigkeitsbeurteilung und den Urteilsbildungen der Probanden eine mögliche Gefahr darstellen könnte.
Stolte, JulianSelbstdarstellung 2.0 – Broadcast yourself! Eine explorative Studie zu Aspekten der Selbstdarstellung, die im Zusammenhang mit der Veröffentlichung von eigenproduzierten Videobeiträgen sowie der aktiven Nutzung von Videoplattformen relevant sind
2007
Abstract lesen
Hinsichtlich der Verknüpfung von Selbstdarstellung und Videoplattformen besteht eine Forschungslücke, die den Anlass für die vorliegende Arbeit bildet. Geklärt werden soll, welche selbstdarstellerischen Aspekte im Zusammenhang mit der Veröffentlichung von eigenproduzierten Videobeiträgen sowie der aktiven Nutzung von Videoplattformen relevant sind. Dabei sollen auch die Besonderheiten der computervermittelten Kommunikation berücksichtigt werden. Die explorative Umsetzung geschieht in Form von zwölf qualitativen Leitfadeninterviews mit aktiven Nutzern der Videoplattformen, die anhand verschiedener Kriterien ausgewählt wurden, um eine möglichst große Varianz zu erreichen. Zudem findet eine quantitative Erfassung der individuellen Nutzungs- und Soziodemographieangaben statt. Im Anschluss werden die Interviews mit Hilfe einer qualitativen Inhaltsanalyse ausgewertet und dazu genutzt, die Forschungsfragen auf abstrakter Ebene zu beantworten.
Strauch, John FrederickMobile Gewalt. Eine empirische Studie zur Verbreitung violenter Darstellungen auf den Handys Jugendlicher
2007
Abstract lesen
Die Arbeit wendet sich der Erforschung des Phänomens der so genanten "Handygewalt" zu. Unterschiedliche Formen von Besorgnis erregenden Gewaltdarstellungen sind eindeutig als jugendschutzrelevant einzuordnen. Besondere Bedeutung fällt unter anderem selbst gedrehten Videos von Prügeleien und Misshandlungen zu, unter dem Namen "Happy Slapping" vielfach in den Medien beschrieben. Ziel der Forschung war es, einen Überblick darüber zu erlangen, wie weit Gewaltvideos auf den Handys von Jugendlichen zurzeit verbreitet sind und wie diese genutzt werden. Hierzu wurden vier relevante Nutzungsdimensionen definiert. Zusätzlich wurden drei Persönlichkeitsmerkmale identifiziert, die die Zuwendung zu klassischen Gewaltmedien fördern können und erhoben, ob diese Persönlichkeitsmerkmale auch in Bezug auf das relativ junge Medium Handy gelten. Zur Erforschung der Problematik wurde eine standardisierte schriftliche Befragung an einer Stichprobe von 200 schulpflichtigen Jugendlichen zwischen 13 und 18 Jahren im Raum Hannover durchgeführt. Die Ergebnisse der Forschung zeigen, dass Gewaltvideos bei den Jugendlichen bekannt sind und in erheblichen Umfang von den Befragten genutzt werden, wenn auch nicht immer auf dem eigenen Handy. Vielmehr scheint eine Gruppe von Meinungsführern zu existieren, die Videos herumzeigen und - zumeist per Bluetooth-Übertragungstechnik - an andere Jugendliche weiterverschicken. Das Streben nach sozialer Anerkennung und die Suche nach der Bestätigung des eigenen Status innerhalb der Peer-Group scheinen die Hauptursachen für die Nutzung und Verbreitung von Handygewalt zu sein.
Tokar, Buket-YasminWas guckst du?! Eine vergleichende empirische Studie zum Fernsehnutzungsverhalten von deutschen und türkischen Studenten in ihren Heimatländern
2007
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In der Literatur existieren bereits umfangreiche länderspezifische Studien zum Fernsehnutzungsverhalten von Rezipienten. Die Türkei kam bisweilen in den Untersuchungen jedoch zu kurz. Da dieses Land gegensätzlich zu den europäischen Staaten unter anderen kulturellen Einflüssen steht, basiert diese Arbeit auf der Annahme, dass sich das Fernsehnutzungsverhalten der türkischen Rezipienten aus diesem Grund von dem der deutschen unterscheidet. Um deutlicher Unterschiede zwischen den studentischen Rezipienten der beiden Länder darstellen zu können, erfolgte die Analyse anhand eines Direktvergleiches. Mithilfe einer quantitativen schriftlichen Befragung in Deutschland und der Türkei wurden Daten zur allgemeinen Fernsehnutzung, zur Rezeptionssituation, zu inhaltlichen Interessen und motivationalen Aspekten erhoben und verglichen. Es konnte gezeigt werden, dass sich in allen Untersuchungsblöcken Unterschiede zwischen den beiden Stichproben wiederfanden. Primär unterschied sich das Rezeptionsverhalten der türkischen Stichprobe bezüglich der Fernsehnutzungssituation sowie geschlechtsspezifischer Verschiedenheiten bei inhaltlichen Interessen von den deutschen Probanden. Neben den anderen, in dieser Arbeit festgestellten Ergebnissen, konnten gerade die eben genannten zeigen, dass Unterschiede besonders in Bereichen vorkommen, die durch die individuelle kulturelle Prägung der Länder gekennzeichnet sind.