Master Medienmanagement

Absolvent*innen des Master-Studiengangs Medienmanagement und die Themen ihrer Abschlussarbeiten (2012)

(Stand: November 2012)

Becker, Florian
Der lange Weg zum Enterprise 2.0. Eine Untersuchung der Akzeptanzfaktoren von Social-Software in Unternehmen
2012
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Der Einsatz von Social-Software in Unternehmen schafft neue Potenziale hinsichtlich Kommunikation, Interaktion und Partizipation der Mitarbeiter. Auch für Unternehmen wird Social-Software aufgrund der vielzähligen Versprechen attraktiv - von Effizienzsteigerungen bis neuen Wertschöpfungsmöglichkeiten -, die von ihrem Einsatz erwartet werden. Allerdings trifft Social-Software in Unternehmen häufig auf geringe Akzeptanz bei den Mitarbeitern. Die vorliegende Arbeit geht unter Rückgriff auf die United Theory of Acceptance and Use of Technology (UTAUT) deshalb der Frage nach, welche Faktoren ausschlaggebend für die Akzeptanz von Social-Software sind. Dafür wird das UTAUT-Modell unter anderem anhand des Konzepts der Nutzenpraktiken um relevante Determinanten erweitert und ein Rahmenmodell zur Erklärung der Social-Software-Akzeptanz entwickelt. Die Daten einer unternehmensübergreifenden Online-Befragung unter 177 Personen zeigen, dass das Modell in großen Teilen bestätigt werden kann. Die Leistungserwartung an Social-Software erweist sich als zentraler erklärender Faktor der Akzeptanz. Zudem werden auf Basis der Ergebnisse eine Reihe von veränderbaren Faktoren identifiziert, die Einfluss auf die Leistungserwartung nehmen. Neben den ursprünglichen UTAUT-Konstrukten, Aufwandserwartung und sozialer Einfluss, sind dies vor allem Nützlichkeitserwartungen hinsichtlich Steigerung des sozialen Kapitals, der Kommunikationsoptimierung und dem verbesserten Austausch qualitativ hochwertigen Wissens sowie Risikoerwartungen hinsichtlich unzureichender Datensicherheit. Die Studie liefert somit praxisrelevante Informationen, um die Akzeptanz zu unterstützen und Strategien für die Implementierung von Social-Software zu erarbeiten. Auf Basis des angepassten Rahmenmodells werden neben Handlungsempfehlungen zur Akzeptanzsteigerung auch Möglichkeiten zur Anschlussforschung thematisiert.



Dimitrov, Vesselin Mitkov
23 Jahres später. Eine qualitative Studie zu den Rahmenbedingungen in der bulgarischen Regionalpresse
2012
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45 Jahre lang stand das Mediensystem Bulgariens unter Aufsicht des kommunistischen Regimes. Seit dem Umbruch im Jahr 1989 findet in ganz Osteuropa eine Umstrukturierung im Mediensektor statt. Doch zum Thema Regionalpresse in Bulgarien wurde in den 23 Jahre nach der Wende kaum geforscht. Dabei leiden die kleinen lokalen Zeitungen in diesem Balkanland sehr stark unter den Kinderkrankheiten der Medientransformation. Die Pressefreiheit ist in Gefahr. Wie arbeiten die Journalisten in den regionalen Zeitungen in Bulgarien? Nehmen sie die Pressefreiheiten wahr, die ihnen seit September 1991 die Verfassung verspricht? In dieser Ausarbeitung werden die Störfaktoren, die die Regionalpresse Bulgariens unter Druck setzen, untersucht. Ausgehend von der Theorie für das Konzept der Pressefreiheit und die Transformationsforschung, stellen zwölf qualitative Leitfadeninterviews mit bulgarischen Lokaljournalisten heraus, inwiefern sie unabhängig arbeiten können. Dabei wird genauer betrachtet, welche Rolle die politischen und wirtschaftlichen Akteure in den Städten spielen. Die empirischen Erkenntnisse werden zusammengefasst, auszugsweise mit dem Theorierahmen in Beziehung gesetzt, um ihre Bedeutung für die bulgarische Gesellschaft zu erfassen und potenzielle Ansatzpunkte für Anschlussforschung vorzuschlagen.



Hansen, Mareike
Die Personalisierung politischer Kommunikation im Sozialen Online-Netzwerk. Eine Inhaltsanalyse der Kommunikation von Bundespolitikern der FDP und Bündnis 90/Die Grünen auf Facebook zur Ermittlung von Personalisierungstaktiken und -strategien
2012
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Die Bedeutung politischer Kommunikation von Parteien im Social Web wächst: Im sozialen Internet können Parteien den heute heterogenen Lebensstilen und politischen Interessen ihrer Wähler deutlich besser begegnen als zu Zeiten des Web 1.0. Sie können darüber hinaus auch die Deutungshoheit über politische Inhalte zurückgewinnen, die sie bei der massenmedialen Kommunikation zum Teil Dritten überlassen müssen. Zum zentralen Dreh- und Angelpunkt sind dabei Soziale Online-Netzwerke wie Facebook avanciert. Nicht nur die Partei oder ranghohe Repräsentanten sind hier in der Lage Standpunkte und Interessen zu artikulieren; alle Politiker einer Partei werden ermächtigt, in den Prozess der Interessenvermittlung zwischen Bürgern und Politik einzugreifen, da sie hier keiner Beschränkung durch die Selektions- und Darstellungsmechanismen der publizistischen Massenmedien unterliegen. Die dadurch entstehende Vervielfältigung der politischen Kommunikation kann auf der einen Seite dabei helfen, die Identifikation der Bürger mit Politikern und Parteien zu stärken. Auf der anderen Seite kann die Ermächtigung einzelner Politiker aber auch dazu führen, dass Parteien nicht mehr als homogene Interessenvertretung, sondern als Sammelstelle vieler individueller Interessen angesehen werden. Vor diesem Hintergrund wird am Beispiel der Parteien FDP und BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN das Konzept der Subjektpersonalisierung politischer Kommunikation im sozialen Online-Netzwerk mit einer Inhaltsanalyse untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass Politiker insgesamt sechs unterschiedliche Personalisierungstaktiken anwenden: NETWORKING, PARTEI-PR, ElGEN-PR, POLITISCHE AKTIVITÄT, THEMATISIERUNG und DISKURS. Diese lassen sich zu mehr oder weniger stark personalisierten Kommunikationsstrategien zusammenfassen. Für eine integrative Partei-Kommunikation bieten diese Strategien Herausforderung (PERSONENORIENTIERTE PERSONALISIERUNG), Redundanz (PARTEI-ORIENTIERTE PERSONALISIERUNG) und Chance (AKTIVITÄTSORIENTIERTE PERSONALISIERUNG).



Hirt, Florian
Eine Frage der Technik? Eine empirische Klassifikation von Nutzertypen mit unterschiedlichem Privatsphäre-Verhalten auf Facebook
2012
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Aus den Kommunikationsangeboten in sozialen Netzwerken im Internet ergeben sich soziale Implikationen in Form von Herausforderungen und Gefahren für die Privatsphäre. In der vorliegenden Arbeit werden Facebook-Nutzertypen klassifiziert, die sich durch einen unterschiedlichen Umgang mit ihrer Privatsphäre unterscheiden. Es wird untersucht, ob sich die Nutzertypen durch soziodemografische Merkmale unterscheiden und von welchen Verletzungen ihrer Privatsphäre die Nutzertypen berichten. Um zu verstehen, wie die Nutzer ihre Privatsphäre gegenüber anderen Nutzern schützen, wird Petronios (2002) Communication Privacy Management (CPM) Theorie auf soziale Netzwerke übertragen. Es werden Handlungsoptionen identifiziert, die den Nutzern bei Facebook zur Verfügung stehen und zusammen mit den erlebten Privatsphäre-Verletzungen und psychografischen Merkmalen in einer Online-Befragung von 941 Facebook-Nutzern abgefragt. Mithilfe der Handlungsoptionen und der psychografischen Merkmale werden in einer Clusteranalyse fünf Nutzertypen klassifiziert, die sich in ihrem Verhalten und ihren Verhaltenszielen unterscheiden. Die Befunde deuten auf ein komplexes Wechselverhältnis der verschiedenen Handlungsoptionen hin. Drei Nutzertypen können als eher vorsichtig und sicherheitsbetont umschrieben werden. Ein Nutzertyp ist sehr deutlich und offensiv auf Gratifikationen ausgerichtet. Eine weitere Gruppe ist durch ihr laissez-faire-Verhalten gekennzeichnet. Nutzertypen mit höherer Bildung schützen ihre Privatsphäre effektiver. Ein höheres Alter ist ein Zeichen dafür, dass die Nutzer wenig mit den technischen Aspekten der Nutzung anzufangen wissen. Insgesamt berichten die unterschiedlichen Nutzertypen im Mittel eher von wenigen Verletzungen ihrer Privatsphäre. Eine leichtfertige Haltung führt zu Nutzungsweisen, die die Wahrscheinlichkeit negativer Erfahrungen erhöhen. Starke Bedenken um die Privatsphäre und Verunsicherung gehen hingegen eher mit eingeschränkten Formen der Nutzung einher, wodurch sich mögliche Risiken vermindern. Die Ergebnisse deuten auf eine Kluft im Umgang mit der Privatsphäre hin, die durch dominante soziodemografische Ungleichheiten geprägt ist. Im Rahmen der Medienkompetenzförderung müssen vor allem gering gebildete und ältere Nutzer berücksichtigt werden.



Ivanovs, Martin Christian
Strategische Möglichkeiten für Marken im Social Web : Eine Case Study zur Beziehungsgestaltung am Beispiel der Marke IKEA und der IKEA FAMILY Community
2012
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Das Social Web verlangt von Marken, neue Möglichkeiten in der Beziehungsgestaltung mit ihren Kunden zu schaffen. In dieser Arbeit, die in Kooperation mit der IKEA Deutschland GmbH & Co.KG entstand, stehen die Persönlichkeit und die Beziehungen der Marke IKEA im Zentrum der Analyse. Ausgehend von einer kommunikationswissenschaftlichen Strukturierung des Social Web (durch Beziehungs-, Identitäts-, und Informationsmanagement) werden Potenziale für das Relationship Marketing beschrieben. Als analytischer Rahmen der explorativen Case Study dient die sozialwissenschaftliche Theorie der sozialen Durchdringung. Mit Hilfe von Experteninterviews werden vielfältige Möglichkeiten aufgedeckt und analysiert, anhand derer Marken wie IKEA ihre Beziehungen im Social Web durch die Dimensionen Interaktionsvielfalt, Einzigartigkeit, Äquivalenz, Rollenverständnis, Offenheit, Informalität, Kritikfähigkeit und Effizienz gestalten können. Diese Möglichkeiten werden im zweiten Teil der Case Study anhand einer Moderatorenbefragung für die IKEA FAMILY Community angewandt und bewertet. Es zeigt sich, dass der Gedanke eines gleichberechtigten Austauschs in der Kommunikation für Marken immer wichtiger wird.



Keldenich, Felix
Die netzwerkmedienbasierte Akkumulation sozialen Kapitals in Unternehmen. Wie soziale Kollaboration mittels interner sozialer Netzwerkplattformen Mitarbeiter fördert und Unternehmen vorantreibt
2012
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Die vorliegende Arbeit setzt sich mit der Frage auseinander, unter welchen Bedingungen der Erwerb sozialen Kapitals durch den Einsatz netzwerkmedienbasierter Kollaborationsplattformen optimiert werden kann und welchen Nutzen Unternehmen hieraus ziehen können. Dafür wird zunächst der Prozess des sozialen Wandels rekonstruiert und die Implikationen evaluiert, die sich hieraus für Unternehmen ergeben. Das Konzept des sozialen Kapitals wird dann aus verschiedenen theoretischen Perspektiven beleuchtet. Ein Modell zur Darstellung des interdisziplinären Theorietransfers von sozialem Kapital dient anschließend zur Systematisierung einer empirischen Untersuchung. Diese erhebt die Voraussetzungen für einen erfolgreichen Einsatz der Plattformen sowie die Art des möglichen Nutzens. Dafür wurden Experteninterviews mit Mitarbeitern, Community Managern und Change Agents von drei multinationalen Konzernen geführt und weitere Quellen in Form von Fallstudien oder Vorträgen herangezogen. Auf Grundlage dessen kann eine Anpassung des Ursprungsmodells für den vorliegenden Sachverhalt erarbeitet werden. Das neue Modell bildet ab, in welchen Formen soziales Kapital durch den Einsatz sozialer Netzwerkmedien in Unternehmen entstehen kann und welche Voraussetzungen dafür vonnöten sind. Entscheidend ist demnach zum einen die Konstitution von bestimmten Bedingungen, die auf Makroebene einen prinzipiellen Rahmen für die Kapitalbildung schaffen. Hierbei geht es vor allem um ein authentisches Verhalten des Unternehmens im Umgang mit Veränderungen. Zudem können auf Seiten der Mitarbeiter bestimmte Dispositionen festgestellt werden, die die Sozialkapitalbildung fördern oder behindern. In Kombination mit der Gestaltung der Rahmenbedingungen können hier Erkenntnisse der Sozialkapitalforschung angewandt werden, die dazu beitragen, den Ressourcenertrag auf dreierlei Weise zu steigern. Zunächst betrifft dies einen verbesserten Zugang zu Informationen. Zweitens ermöglicht die Kollaboration eine effizientere Verarbeitung des vorhandenen Wissens. Drittens fördert die Partizipation an diesen Prozessen das Gefühl sozialer Verbundenheit.



Klenz, Kristina
Daumen hoch! : Eine empirische Untersuchung der Verfasser von Kundenempfehlungen in Internetforen unter besonderer Berücksichtigung ihrer Motive und persönlichen Eigenschaften
2012
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Ziel dieser Studie war es, Motive und Einflüsse zu identifizieren, die beim Verfassen von Kundenempfehlungen in Internetforen eine Rolle spielen. Im Vorfeld wurden dazu mit dem Involvement, dem Meinungsführer-Konzept, der Impression-Management-Theorie und deren Interdependenzen mit den Big-Five-Persönlichkeitsdimensionen mögliche Einflüsse identifiziert. Diese sind samt der von Hennig-Thurau & Hansen (2001) bereits empirisch überprüften Motivfaktoren in eine standardisierte Online-Befragung eingegangen, aus der 65 Fälle generiert werden konnten. Insgesamt zeigt sich, dass konstruktive Gründe im Vordergrund stehen. Die Befragten sind hochinvolviert in ihr" Thema und wollen sich mit anderen Gleichgesinnten darüber austauschen, ihre Erfahrungen teilen und Ratschläge geben oder im Bedarfsfall auch selbst erhalten. Ihrem Ärger einfach nur Luft zu machen oder eine mögliche Prämie vom Forumsbetreiber zu erhalten spielt nahezu keine Rolle. Es zeigte sich, dass das Involvement und der damit einhergehenden Meinungsführerschaft eine sinnvolle Ergänzung der bisherigen Forschung ist. Die Neigung zum Impression Management stellt hingegen nur in Bezug auf die Beitragshäufigkeit einen relevanten Faktor dar, jedoch nicht in Bezug auf die untersuchte Häufigkeit der Kundenempfehlungen. Jedoch ergaben sich bei der Persönlichkeitstypenbildung drei verschiedene Gruppen: Die sozial Aktiven, die unsicheren Ratsucher und die kühlen Pragmatiker. Diese unterschiedlichen Gruppen zeigen, dass Empfehler nicht als homogene Masse zu verstehen sind, sondern aus unterschiedlichen Motiven und Treibern heraus im Forum aktiv sind und Empfehlungen an andere Nutzer aussprechen.



Laabs, Jan
Von "Chattern" und "Workaholics". Eine empirische Exploration der Nutzungsmotive für Online-Poker
2012
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Die vorliegende Arbeit thematisiert die unterschiedlichen motivationalen Zugänge zur Online-Poker-Nutzung. Online-Poker wird dabei als Hybride zwischen Computerspielen und Gambling-Angeboten charakterisiert. Auf der theoretischen Basis des Uses-and-Gratifications-Ansatzes und der Self-Determination Theory wird ein Modell zur Nutzung von Online-Poker-Angeboten erarbeitet, das in einem zweiten Schritt empirisch überprüft und anhand der gewonnenen Erkenntnisse evaluiert wird. Als Eckpfeiler dieses Modells dienen dabei das Spielen um Geld zu gewinnen, das Spielen zur Unterhaltung sowie die Online-Poker-Nutzung zur Befriedigung einer Spielsucht. Anhand eines clusteranalytischen Vorgehens werden unterschiedliche Spielertypen mit unterschiedlichen Motivationslagen identifiziert. Die Ergebnisse bestätigen die theoretische Modellierung der Nutzungsmotive weitestgehend und ermöglichen ein erstes Verständnis der heterogenen Struktur an Motiven für die Online-Poker-Nutzung.



Lin, King Yee
Press coverage in crisis about the "Oil Spill in Gulf of Mexico"
2012

Mohr, Friederike
"Kommunikationsstress" – Die [Wieder-]Entdeckung der Langsamkeit. Eine qualitative Studie zum Stresserleben und Coping-Strategien in konvergenten Medienumgebungen am Beispiel der Smartphone-Nutzung
2012

Paulus, Aljoscha
Netzwerk-Vernetzung als Herausforderung für eine kooperative Entwicklung des Musikstandortes Berlin. Konzeptionelle Überlegungen zur Erforschung einer neuen Ordnung von Politik und vernetzter Musikwirtschaft
2012
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Die Arbeit ist durch ein Forschungsprojekt motiviert, das 2010/2011 am Institut für Journalistik und Kommunikationsforschung (IJK) durchgeführt wurde: Im Auftrag der Berlin Music Commission (BMC) hatte die (qualitative) Erforschung der Wertschöpfungsperspektiven und -potenziale das Ziel, Strategieperspektiven für ausgewählte Akteure der Berliner Musikwirtschaft aufzuzeigen. Für eine intelligente, integrative und nachhaltige Entfaltung der identifizierten Wertschöpfungspotenziale und -Perspektiven der Berliner Musikwirtschaftsakteure erkannte die Untersuchung Probleme in der Professionalisierung der Vernetzungsaktivitäten ihrer Netzwerke auf der Ebene der Vernetzung mit den kultur- und wirtschaftspolitischen Instanzen des Landes. Die vorliegende Arbeit widmet sich der Konzeptualisierung und (theoretischen) Analyse dieses empirischen Befundes. Vorrangiges Ziel ist die Identifikation theoretisch plausibler Ursachen für das beobachtete Vernetzungsproblem. Ferner soll geklärt werden, in welcher Weise das von SPD und CDU in Berlin geplante Musicboard dazu beitragen kann, die Vernetzung der Akteure zu befördern. Hierfür wird auf Basis von Manuel Castells' Theorie der Netzwerkgesellschaft ein Theorierahmen entwickelt, der das Vernetzungsproblem in den Kontext gesellschaftlicher Transformation stellt. Die unterschiedlichen Transformationsgeschwindigkeiten bzw. -Stadien der Funktionsbereiche Politik und Musikwirtschaft - unter Berücksichtigung aktueller Befunde aus der politikwissenschaftlichen Governanceforschung, Staatstheorie sowie Kultur- und Kreativwirtschaftsforschung konstatiert - werden als Determinanten einer weitgehenden Inkompatibilität der Funktionsbereiche und mithin als fundamentale Ursache des Vernetzungsproblems kennzeichnet.



Roth, Alexander
Easy Riders. Die Kollektivgutproblematik der Medien diskutiert am ökonomischen Handlungs-, Institutionen- und Wohlfahrtsmodell
2012
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Viele privatwirtschaftliche Medienorganisationen befinden sich im Zuge der Digitalisierung und mit dem Aufstieg des Internets in einer Krise. Sinkende Umsatzerlöse werden vor allem auf eine verringerte oder sogar nicht mehr gegebene ,Zahlungsbereitschaft' von Mediennutzern als Kunden dieser Organisationen zurückgeführt. Die Medienökonomik, verstanden als Schnittstellendisziplin einerseits der Medien-und Kommunikationswissenschaften und andererseits der Wirtschaftswissenschaften, ist bisher mit einer umfangreichen Problembeschreibung und insbesondere mit Lösungsvorschlägen zu diesem grundlegenden Problem sehr zurückhaltend gewesen. In der vorliegenden Arbeit wird diese Zurückhaltung auf ein die Ökonomik betreffendes Theoriedefizit" (Guido Schröder) zurückgeführt, das hier insbesondere in einer oberflächlichen Rezeption, Reflexion und Kritik folgender Bereiche besteht: l. der wohlfahrtsökonomischen Theorie der öffentlichen Güter, 2. der Analyse von Externalitäten und Verfügungsrechten sowie 3. der Anwendung des mikroökonomischen Verhaltensmodells auf Erwägungen zu institutionellen Arrangements der Bereitstellung nicht ausschlussfähiger Güter - der sogenannten Freerider-Theorie. Die Arbeit beschreibt das gegebene Problem der Allokation von Medieninhalten / Informationsgütern als komplexes Dilemma sozialer Koordination. Dabei wird die als Desiderat identifizierte Theoriereflexion kritisch durch zwei Perspektiven geleistet, die im neoklassischen Mainstream der Ökonomik nach wie vor vernachlässigt werden: l. die Berücksichtigung von Transaktionskosten und sie reduzierender Institutionen als Voraussetzungen des Wirtschaftens im Sinne der Neuen Institutionenökonomik und 2. ein komplexeres soziologisches Verständnis des rationalen Wahlverhaltens der einzelnen Wirtschaftssubjekte. Ziel dieser theoretischen Arbeit ist es, einen Möglichkeitsraum aufzuzeigen, der über die Dichotomie der negativen Heuristik von Markt- und Staats versagen hinausgeht. Sie soll auffordern, jenseits der darauf aufbauenden und heute hauptsächlich diskutierten Problemlösungen der staatlichen Regulation (Stichwort Three-Strikes-Model!) oder Intervention (Stichwort Kulturflatrate) solche Lösungen zu finden, die der bisherigen freiheitlichen Koordination über Märkte nicht nachstehen - und damit in der empirischen Forschung neue Koordinationsformen wie z.B. Crowdfunding und Social Payment als relevante Alternativen zu erkunden. Als praktisches Beispiel zur Bezugnahme der theoretischen Reflexion dient in der Arbeit vor allem die Tonträgerwirtschaft - jener Bereich der Medien Wirtschaft, der ebenso früh wie intensiv von der Digitalisierung ‚betroffen' worden ist und sich bis heute auf der Suche nach neuen tragfähigen Modellen des Wirtschaftens befindet.



Schlüter, Michael
Distanzüberwindung als Wegbereiter einer digitalen Agora? Eine empirische Untersuchung zum Einfluss politischer Informationsrezeption in sozialen Netzwerkmedien auf die individuellen Einstellungen gegenüber Politik
2012
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Ob im Kontext des Wahlkampfs von Barack Obama, im Rahmen der Aufstände in Ägypten oder im Zuge von Stuttgart 21 - das demokratische Potential des Internets und insbesondere von sozialen Netzwerkmedien wie Facebook oder Twitter ausgiebig diskutiert. Vor allem in der Politik bestehen Hoffnungen auf tiefgreifende gesellschaftlich-kulturelle Veränderungen und eine damit einhergehende Politisierung der Bürger. Einem Anstieg der politischen Partizipation steht jedoch eine wachsende Politikverdrossenheit in der Bevölkerung gegenüber. Aus demokratienormativer Sicht, bieten soziale Netzwerkmedien jedoch das Potential, als politischer Informationskanal auch politisch weniger interessierte Personen zu erreichen und die individuelle Einstellung gegenüber Politik zum Positiven zu verändern. Im Fokus dieser Arbeit stehen dabei zwei Konzepte der Informationsdistribution in digitalen Netzwerkmedien - die direkte Vernetzung mit politischen Kommunikatoren sowie die Rezeption durch Mitglieder des eigenen Netzwerks weiterverbreiteter politischer Beiträge - und der daraus resultierende Effekt auf die individuellen politischen Einstellungen. Um Determinanten der politischen Informationsnutzung innerhalb von Facebook sowie deren Auswirkung auf die politische Unterstützung und politische Entfremdung als Dimensionen der Einstellungen gegenüber Politik zu untersuchen, wurde eine quantitative Online-Befragung mit 819 Facebook-Nutzern durchgeführt. Die Untersuchung hat gezeigt, dass sich politische Informationen in sozialen Netzwerken zwar weiterverbreiten, es bislang aber nicht gelingt Bürger zu mobilisieren. Stattdessen werden die politisch ohnehin interessierten bzw. engagierten Bürger durch Beiträge von Politikern, Parteien, Regierungsinstitutionen, politischen Organisationen und Journalisten erreicht. Auch konnte kein Effekt der Kommunikation politischer Akteure auf die politische Einstellung festgestellt werden. Stattdessen wurde eine Zunahme der politischen Entfremdung durch die Kommunikation journalistischer Akteure innerhalb von Facebook nachgewiesen, was als Beleg der Mediamalaise-Hypothese gewertet werden kann.



Starke, Christopher
Good Governance durch Medien? Eine empirische Sekundäranalyse zum Einfluss von Pressefreiheit und Mediennutzung auf gute Regierungsführung in 126 Ländern
2012
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Good Governance gilt als Voraussetzung für wirtschaftliche, politische und soziale Entwicklungen. Pressefreiheit, Medienqualität und Mediennutzung spielen bei der Förderung von Good Governance eine zentrale Rolle. Diese Studie untersucht die forschungsleitende Frage, inwiefern sich die globalen Unterschiede von Good Governance durch mediensystemische Strukturen und die Mediennutzung erklären lassen. Dabei werden die einzelnen Zusammenhänge sowohl isoliert als auch gemeinsam betrachtet. Zudem werden Unterschiede zwischen den Mediengattungen untersucht. Die Untersuchung wurde auf Basis von Sekundärdaten aus verschiedenen Quellen (Good Governance-lndicators, Freedom House Index, World Development Indicators, World Telecommunication-lndicators, World Press Trends, Human Development Index) für 126 Länder durchgeführt. Pressefreiheit und Mediennutzung tragen auf Länderebene sowohl einzeln als auch gemeinsam verstärkend zur Erklärung von Good Governance bei. Die politische Stabilität eines Staates lässt sich aufgrund der Komplexität des Konzepts dabei am schlechtesten durch die Medienfaktoren Pressefreiheit und Mediennutzung erklären. Ein Vergleich der Mediengattungen zeigt, dass die Internetnutzung den größten positiven Einfluss auf gute Regierungsführung hat. Die Nutzung audiovisueller Medien scheint hingegen nicht zu einer Förderung von Good Governance beizutragen.



Stock, Yvonne
Wie social ist Facebook? Eine empirische Studie zur Nutzenstiftung von NGO-Angeboten auf Facebook unter besonderer Berücksichtigung des Social Sharing Verhaltens
2012
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Social Networking Sites, insbesondere Facebook, bieten seinen Usern zahlreiche Möglichkeiten zur Interaktion - nicht nur mit anderen Nutzern, sondern auch mit Unternehmen, Marken und Organisationen. Folglich nutzen auch Nichtregierungs-organisationen (NGO) Facebook um über Pages mit ihren Förderern zu kommunizieren und diese dadurch langfristig an sich zu binden. Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Nutzengenerierung, die die Verwendung einer solchen Page für den User mit sich bringen kann. Hierbei lag der Fokus der Untersuchung insbesondere auf der Möglichkeit, Inhalte auf Facebook mit Anderen zu teilen. In einer Online Umfrage unter 781 Nutzern von Pages deutscher NGOs des Tier-und Umweltschutzes wurden der Umgang mit der Page, die dadurch erlangten Gratifikationen sowie die Zufriedenheit mit der Page und mit Aspekten der NGO im Allgemeinen untersucht. Auf Basis des Nutzen- und Belohnungsansatzes wurden besonders das Informationsmanagement, die Missionierung für den Tier- und Umweltschutz, die Einwirkung auf den Tier- und Umweltschutz, das Beziehungsmanagement sowie das Identitätsmanagement als relevante erlangte Gratifikationen der Page-Nutzung identifiziert. Zudem konnte gezeigt werden, dass die Nutzung und die dadurch erlangten Gratifikationen einen Einfluss auf die Zufriedenheit mit der NGO-Page und auf die Zufriedenheit mit Einzelaspekten der NGO haben. Die Gratifikation der sozialen Einflussnahme auf Meinungen und Verhalten Anderer wird vermehrt durch die Teilnahme an Online Petitionen erlangt als durch das Teilen von NGO-Inhalten auf Facebook. Es zeigte sich, dass die Nutzer von NGO-Pages einen Mehrwert durch deren Anwendung generieren, gleichwohl dieser sich aufgrund der ungleichen Zusammensetzung der Fangemeinden verschiedener NGOs unterscheidet. Demnach können Pages für NGOs als relevante Kommunikationsinstrumente für die Bindung ihrer Förderer gesehen werden.



Tiemeyer, Nils
The Social (Network) Movement? Eine Befragungsstudie zum Einfluss von Motiven und sozialen Kontextfaktoren auf die politische One-To-Many-Kommunikation via Facebook
2012
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In der aktuell geführten Diskussion über die Auswirkungen neuer Formen politischer Partizipation im Social Web mehren sich in letzter Zeit die kritischen Töne. Anstoß nehmen die Skeptiker vor allem am Verhalten von Social Networking Site-Nutzern, die sich im so genannten Klicktivismus" bzw. im Slacktivism" üben: Über den Gefallt mir"- Button von Facebook oder die Einbindung von politischen Symbolen in die persönlichen Profilseiten bringen die Mitglieder massenhaft ihre politischen Präferenzen zum Ausdruck. Ob sie dabei auch am Erreichen politischer Ziele interessiert sind oder lediglich sich selbst positiv darstellen wollen, ist aber höchst fragwürdig. In der vorliegenden empirischen Arbeit erfolgt eine Auseinandersetzung mit der Kritik an den politischen Kommunikationsaktivitäten auf Social Networking Sites (SNS). Eine quantitative Online-Befragung von Nutzern der SNS Facebook soll klären, welche politischen Kommunikationsaktivitäten ausgeübt werden, wie sich diese zu Aktivitätstypen verdichten lassen und durch welche Motive und sozialen Kontextbedingungen auf SNS (z.B. Publikumsgröße) das Ausführen dieser Aktivitäten beeinflusst wird. Die Ergebnisse zeigen, dass es ratsam ist, zwischen der (1) Positionierungsaktivität, der (2) vernetzungsinitiierenden Aktivität und der (3) organisationsbezogenen Unterstützungsaktivität zu unterscheiden. Es erweist sich zudem, dass die beiden untersuchten Motive zur politischen Einflussnahme und zur positiven Selbstdarstellung unter verschiedenen sozialen Bedingungen bzw. bei Vorlage verschiedener Publikumswahrnehmungen über eine variable Wirksamkeit verfügen. Die Kritik eines substanzlosen Facebook-Klicktivismus" kann weitgehend zurückgewiesen werden.



Trojahn, Daniela
Fernsehgezwitscher. Über die Faszination am Fernsehbegleitenden Twittern
2012
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Am 29. April 2011 hat Prinz William seiner Verlobten Kate Middleton in der Londoner Westminster Abbey das Jawort gegeben. Schätzungen zufolge haben dabei rund 2 Milliarden Menschen weltweit die Trauung allein oder in der Gruppe vor dem Fernseher verfolgt, wovon einige parallel noch auf Twitter unterwegs waren und sämtliche Geschehnisse dort dokumentierten. Das Phänomen des Fernsehbegleitenden Twittern" ist nicht erst mit der Royal Wedding" populär geworden. Auch in Deutschland versammeln sich seit geraumer Zeit tagtäglich Twitter-Nutzer auf einer virtuellen Couch", um Sendungen wie den Tatort", SDR" oder aber DSDS" unter Gleichgesinnten zu kommentieren. Ein allgemeiner Entwicklungstrend zu einer verstärkten Parallelnutzung von Internet und Fernsehen scheint die Bedeutung der Thematik dabei sowohl für Forschung als auch Wirtschaft voranzutreiben. Ausgehend vom theoretischen Vorwissen der Einzelgegenstände Twitter" wie dem "Fernsehbegleitenden Sprechen" und ersten allgemeinen Erkenntnissen zum Konstrukt, versucht die vorliegende Arbeit, unter Anwendung des Uses and Gratifications Approach, die Fragestellung nach der Faszination am Fernsehbegleitenden Twittern aus Nutzersicht zu beantworten. Dabei wird eine Methodenkombination von qualitativer Chat-Befragung und standardisierten Online-Kurzfragebogen gewählt, welche einen feldnahen Zugang ermöglicht und für die Ergebnisse der Untersuchung gewinnbringend erscheint. Am Ende der Untersuchung können auf Basis zentraler Kriterien Nutzertypen gebildet werden.



Wahl, Stefanie
Vom Können und Wollen der Medienpädagogen. Medienkompetenzvermittlung im außerschulischen Bereich
2012
Abstract lesen

Ein zentraler Ort für die Medienkompetenzvermittlung an Kinder- und Jugendliche ist neben der Schule vor allem auch die außerschulische Kinder- und Jugendarbeit (Blömeke, 2008; Süss, Lampert & Wijnen, 2010). Angesichts dessen, dass vielfältige Vorstellungen darüber existieren, welche Kompetenzen ein souveräner Umgang mit Medien (Groeben, 2004) einschließt, weiß man bislang wenig darüber, welche verschiedenen Aspekte von Medienkompetenz (z.B. Mediengestaltung, Medienkritik, etc.) die Kinder- und Jugendarbeit behandelt. Dabei spielt vor allem auch die medienpädagogische Kompetenz derjenigen, die Kindern und Jugendlichen einen souveränen Umgang mit Medien vermitteln, eine wichtige Rolle - was können sie und was wollen sie vermitteln? Zur Beantwortung dieser Fragen wurde im Sommer 2012 mithilfe einer Online-Befragung erhoben, welche Aspekte von Medienkompetenz Medienpädagogen in der außerschulischen Kinder- und Jugendarbeit (N=417) vermitteln, bei welchen Aspekten Probleme wahrgenommen werden und wie sie ihre medienpädagogische Kompetenz diesbezüglich einschätzen. Dabei zeigt sich, dass sich das vielfältige Spektrum der Medienkompetenz auch im außerschulischen Bereich widerspiegelt. Keiner der zuvor identifizierten zentralen Aspekte von Medienkompetenz wird eher vor- oder nachrangig thematisiert. Eine besondere Rolle nehmen dabei medienethische Fragestellungen ein. Medienpädagogen empfinden diesen Aspekt zwar als eine wichtige Aufgabe der außerschulischen Kinder- und Jugendarbeit, fühlen sich jedoch vergleichsweise gering für dessen Vermittlung gerüstet. Zudem nehmen sie hierbei die meisten Probleme wahr. Begegnet werden kann dieser Diskrepanz vor allem durch eine verstärkte Thematisierung dieses Aspektes in der Aus- und Weiterbildung sowie einer Stärkung der Selbstwirksamkeit der Medienpädagogen. Diese erwiesen sich durchgängig als wichtige Einflussfaktoren medienpädagogischer Kompetenz, vor allem in Bezug auf die subjektive Handlungsfähigkeit. Die Ergebnisse der Studie machen somit einerseits auf das Potenzial aufmerksam, das Kinder-und Jugendarbeit für eine umfassende Medienkompetenzvermittlung birgt, sodass eine nachhaltige Unterstützung medienpädagogischer Tätigkeiten durch Gesellschaft und Politik gerechtfertigt scheint. Andererseits wird aufgezeigt, an welchen Stellen Ausbildungs- und Fortbildungswege inhaltlich optimiert werden können, um den noch andauernden Professionalisierungsprozess des medienpädagogischen Berufes (Hugger, 2008b) weiter voranzutreiben.



 

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Zuletzt bearbeitet: 12.05.2022

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