Master Medienmanagement

Absolvent*innen des Master-Studiengangs Medienmanagement und die Themen ihrer Abschlussarbeiten (2017)

(Stand: April 2018)

Auge, Hendrik
Nur noch eine Folge, dann fange ich an! Eine Online-Befragung zum moderierenden Einfluss von Media Enjoyment und Appreciation auf die Beziehung zwischen prokrastinativer Mediennutzung und Schuldgefühlen
2017
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Prokrastination, das Hinauszögern notwendiger Aktivitäten mit negativen Folgen, betrifft vor allem Studenten und führt zu Schuldgefühlen. Da besonders Medien häufig zum Prokrastinieren genutzt werden, stellt sich die Frage: Wie hängen empfundene Schuldgefühle und Unterhaltungserleben aus der Mediennutzung zusammen? Auf Basis theoretischer Überlegungen wurde ein Moderationsmodell entwickelt: Die beiden Facetten des Unterhaltungserlebens Media Enjoyment und Appreciation sowie deren Vorhersagefehler werden als Moderatoren auf die Beziehung von wahrgenommener Prokrastination und Schuld vorgeschlagen. Eine quantitative Online-Befragung unter 307 Studenten konnte zeigen, dass die untersuchten Moderationsmodelle nicht angenommen werden können. Zwar hat wahrgenommene Prokrastination einen positiven Einfluss auf empfundene Schuldgefühle, diese Beziehung wird aber nicht durch die Bestandteile des Unterhaltungserlebens oder deren Vorhersagefehler moderiert.

Bernt, Karin
Welche Rolle spielt der Fit? - Eine experimentelle Untersuchung der Bedeutsamkeit des Fit zwischen Lebensmitteln und dem deutschen Bio-Gütezeichen
2017
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In der Untersuchung wurde experimentell überprüft, welchen Einfluss die Abbildung eines deutschen Bio-Gütezeichens auf die Bewertung eines Produktes hat. Zudem wurde getestet, welche Rolle der Fit zwischen einem Produkt und dem Gütezeichen in Bezug auf den Aspekt Gesundheit für die Einstellung zum Produkt und zum Gütezeichen selbst spielt. Theoretische Grundlage war die Match-Up-Hypothese. Die Ergebnisse zeigen, dass die Kennzeichnung von Produkten nicht automatisch zu positiveren Einstellungen führt. Zudem offenbart die Analyse, dass der wahrgenommene Fit eine wichtige Einflussgröße für die Einstellung zum Produkt sowie zum Gütezeichen darstellt und als Mediator fungiert. Das heißt: Je höher der tatsächliche Fit zwischen einem Produkt und einem Gütezeichen ist, desto höher wird der Fit auch von dem*der Verbraucher*in wahrgenommen. Diese Wahrnehmung nimmt dann Einfluss auf die Einstellung zum Produkt sowie zum Gütezeichen. Die Arbeit endet mit einer kritischen Reflexion der Ergebnisse.

Ehlers, Annika
Echt witzig?! Wenn Emotionen auf politische Satire treffen. Eine experimentelle Studie zum Einfluss von Emotionen auf das Humorempfinden bei der Rezeption politischer Satire
2017
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Die politische Satire ist für die Kommunikationswissenschaft längst zum relevanten Forschungsfeld avanciert; die genauere Betrachtung zeigt allerdings zentrale Forschungslücken: In der Regel wird lediglich untersucht, wie politische Satire wirkt. Zudem zeigt die bisherige Forschung inkonsistente Ergebnisse. Diese Arbeit geht davon aus, dass die der eigentlichen Rezeption vorgelagerten Prozesse genauer betrachtet werden sollten – und damit ein Augenmerk auf für Rezipienten und Situationen individuell bestehende Faktoren gerichtet werden muss. Wie wirken sich beispielsweise affektive Zustände auf die Rezeption politischer Satire und auf das Empfinden von Humor aus? Hierzu liegen in der Kommunikationswissenschaft bislang keine Kenntnisse vor. Vor diesem Hintergrund untersucht die vorliegende Arbeit, welchen Einfluss Emotionen auf die Entstehung von Humorempfinden bei der Rezeption politischer Satire haben. Dafür wurde in einem Online-Experiment der emotionale Zustand von 474 Teilnehmer manipuliert. Anschließend bewerteten diese, wie lustig sie einen ausgewählten Beitrag einer politischen Satire-Show fanden. Eine Varianzanalyse ermöglichte den Vergleich zwischen den Experimentalgruppen und somit die Überprüfung der Effekte der (zuvor manipulierten) Emotionen. Das Ergebnis der Studie: Der emotionale Zustand hat einen geringen Einfluss auf das Humorempfinden. Im Vergleich der beiden Dimensionen von Emotionen – Valenz und Erregung – zeigt sich bezogen auf Emotionen, dass deren Ausrichtung das Humorempfinden beeinflusst. Das heißt: Befindet sich eine Person in einem positiven emotionalen Zustand, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sie politische Satire lustig findet. Für die Wechselbeziehung zwischen Valenz und Erregung zeigt sich kein eindeutiges Ergebnis. Die auf Basis der theoretischen Überlegungen vermutete hohe Relevanz des Erregungsniveaus für die Entstehung von Humor konnte nicht bestätigt werden, wobei methodische Gründe hierfür nicht ausgeschlossen werden können. Zusammengefasst: Der emotionale Zustand beeinflusst als einer von mehreren Faktoren die Entstehung von Humorempfinden. Die genaue Art des Effekts von Emotionen auf politischen Humor sollte über den hier präsentierten Ansatz hinaus in weiteren Studien untersucht werden.

Fechner, Denise
Liebe Abonnenten, wollt Ihr ewig streamen? Warum Nutzer sich an einen Subscription-Video-on-Demand-Dienst binden. Eine Untersuchung zur Bindung von Abonnenten an einen Subscription-Video-on-Demand-Dienst vor dem Hintergrund des Uses-and-Gratifications-Ansatzes 2.0. Eine quantitative Online-Befragung der Nutzer von Subscription-Video-on-Demand-Diensten.
2017
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Die vorliegende Arbeit untersucht, ob die Kundenbindung an einen Subscription-Video-on-Demand-Dienst (SVoD) durch die bei der Nutzung erhaltenen Gratifikationen erklärt werden kann. Hierzu wird das Erwartungs-Bewertungs-Modell (Palmgreen, Wenner & Rosengren, 1985) mit dem Verständnis der Kundenbindung (vgl. Nerdinger, Neumann & Curth, 2015, S. 120) verbunden. Der Uses-and-Gratifications-Ansatz 2.0 nach Sundar & Limperos (2013) impliziert die Verwendung von Gratifikationen, die sich aus den Eigenschaften des Mediums ableiten lassen. Für Onlinemedien sollen diese Eigenschaften durch die Dimensionen Modality, Agency, Interactivity und Navigability abgebildet werden. In Anlehnung an Sundar & Limperos (2013) und vor dem Hintergrund bestehender Forschung wurden Gratifikationsdimensionen abgeleitet. Es wurde eine Befragung (N=113) der Nutzer von SVoD-Diensten durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen, dass die erhaltenen Gratifikationen Teilaspekte der Kundenbindung erklären können.

Freytag, Anna
Nur Empfehlung oder doch schon Werbung? Eine empirische Untersuchung der Wahrnehmung von Produktplatzierungen auf Instagram bei Jugendlichen
2017
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Soziale Medien sind für Jugendliche heute alltäglich. Im Zuge der Hybridisierung von Werbung und des Einsatzes von Influencern findet man in dem von vielen jungen Menschen genutzten Netzwerk Instagram immer mehr Produktplatzierungen, die oftmals unzureichend als solche gekennzeichnet sind. In einer experimentellen Befragung unter 250 Schüler*innen wurde die Wahrnehmung und Bewertung von Produktplatzierungen auf Instagram bei Jugendlichen untersucht. Die Produktplatzierungen wurden gut als Werbung erkannt, wobei die Kennzeichnung keinen Einfluss auf die Wahrnehmung der Persuasionsabsicht nahm. Hingegen wurde der Überzeugungsversuch besser von aufmerksam lesenden Jugendlichen und von solchen mit kritischer Grundhaltung gegenüber Produktplatzierungen erkannt. In der Mehrheit sind Jugendliche Produktplatzierungen gegenüber gleichgültig eingestellt. Im Umgang mit anderen Werbeformen zeigten sie eine geringe Kompetenz, die eine Aktivierung des Persuasionswissens nur teilweise begünstigte.

Laugemann, Rabea
Was macht den Gründergeist aus? Eine empirische Untersuchung der Einflussfaktoren auf die Gründungsintention von Medienstudenten
2017
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Die Medienbranche wird seit jeher von Selbständigen geprägt, doch aktuell sinkt die Anzahl an Gründungsinteressierten. Die Wissenschaft fokussiert sich bei der Gründungsforschung fast ausschließlich auf die Persönlichkeit von Gründern und befragt diese aus einer retrospektiven Sichtweise. Doch es lassen sich weitere Einflussfaktoren vermuten. Diese Studie verfolgt das Ziel, erstmals ein holistisches Bild von Einflussfaktoren auf die Gründungsintention zu zeichnen. Im Rahmen einer Online-Befragung von 720 Medienstudenten untersucht diese Arbeit die Einflüsse auf die Gründungsintention. Die Ergebnisse zeigen, dass die Gründungsintention durch eine offene Persönlichkeit sowie der Entrepreneurship Education gestärkt und von einer neurotischen Persönlichkeit geschwächt werden. Weibliche Studenten haben eine deutlich niedrigere Wahrscheinlichkeit für eine Gründungsintention. Zudem wird eine klassische Selbständigkeit gegenüber der Gründung eines High-Tech Start-ups präferiert.

Meseke, Jannis
Let me entertain (and drive) you? - Eine qualitative Untersuchung zentraler Bestandteile von Geschäftsmodellen für Medienangebote in autonomen Fahrzeugen
2017
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Alle Insassen von Fahrzeugen werden durch die autonome Mobilität während der Fahrt zukünftig die Möglichkeit haben, sich mit dem Konsum von Medien zu beschäftigen. In dieser Studie erfolgt die Erforschung der dahinterliegenden Geschäftsmodelle auf Basis des Business Model Canvas durch elf qualitative Leitfadeninterviews mit Experten aus Automobil-, Medien- und Beratungsbranche. Die Zielgruppen sowie deren Bedürfnisse werden hochgradig segmentiert sein und ihre zielgenaue Ansprache auf Basis der Kundendaten elementar. Die Beziehung zu diesen Nutzern wird durch Avatare mit Sprachsteuerung gepflegt und das Angebot aus bisher bekannten Medienformaten bestehen, die für den neuen Anwendungsfall angepasst werden. Sie werden on-Demand auf die mobilen Endgeräte der Kunden übertragen, von wo aus eine Spiegelung auf die Fahrzeuginfrastruktur erfolgt. Um die Erlöse dabei zu maximieren und die Kosten zu minimieren, sind Partnerschaften zwischen den beteiligten Unternehmen elementar.

Münz, Janne
Blutige Anfänger? Junge Leute und ihre Blutspendeabsicht. Eine quantitative Untersuchung direkter und indirekter Einflussvariablen auf die Blutspendeintention insbesondere junger Menschen
2017
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Ziel der Arbeit war, Einflussfaktoren auf die Blutspendeabsicht vor allem junger Menschen zu ermitteln, um daraus ferner praktische Implikationen für Blutspendedienste ableiten zu können. Als Grundlage für die Online-Befragung diente ein Fragebogen auf Basis der Theory of Planned Behavior. Die Untersuchung mit Hilfe eines Strukturgleichungsmodells nach dem PLS-Ansatz zeigte erwartungsgemäß die Selbstwirksamkeit, die Einstellung und die subjektive Norm als wesentliche Einflussfaktoren auf die Absicht, in den nächsten drei Monaten Blut zu spenden. Als wesentliche indirekte Einflussfaktoren auf die Blutspendeabsicht wurden die Angst vor Nadeln, Blut und Unwohlsein über Einstellung und Selbstwirksamkeit, der persönliche Nutzen einer Blutspende über die Einstellung sowie wahrgenommene zeitliche Barrieren über die Selbstwirksamkeit identifiziert. Ferner lieferte auch die Spendeerfahrung signifikante Erklärungsbeiträge in Bezug auf Einstellung, Selbstwirksamkeit und subjektive Norm.

Owsianski, Sarah-Ann
Unterhaltung durch Mediensport. Eine empirische Untersuchung von Einflussfaktoren auf die Unterhaltungsdimensionen Spannung, Vergnügen und Aufmerksamkeitsfokussierung bei medial vermitteltem Sport am Beispiel der Fußball-Europameisterschaft 2016
2017
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Medial vermittelter Fußball gilt hierzulande als riskantes, aber äußerst beliebtes Unterhaltungsangebot. Die Studie untersucht Einflüsse auf drei Unterhaltungsdimensionen bei der Rezeption von Fußball im Fernsehen. Die Daten liefert eine standardisierte Online-Befragung von Zuschauern von 18 Spielen der EM 2016 (n = 640). Die Spannung wird durch die deutsche Beteiligung an einem Spiel dezimiert, durch das Fantum gegenüber der Nationalelf und durch eine höhere Affinität zu Fußball-Großereignissen jedoch intensiviert. Eine höhere Ergebnis-Ratio steigert nicht nur die Spannung bei EM-Spielen, sondern auch das Vergnügen und die Aufmerksamkeitsfokussierung. Bei Deutschland-Spielen wird das Vergnügen durch eine höhere Ergebnis-Ratio jedoch verringert. Die Fokussierung wird durch eine höhere Affinität zu Großereignissen gesteigert. Männer fokussieren sich stärker auf die Spiele als Frauen. Bei Deutschland-Spielen ist die Fokussierung umso größer, wenn es sich um ein Finalspiel handelt.

Ponikelsky, Sascha
Qualifikationsanforderungen in der Kultur im Wandel. Eine empirische Untersuchung der Veränderung der Qualifikationsanforderungen im Arbeitsmarkt für Kulturmanager
2017
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Die Rahmenbedingungen für Kulturorganisationen haben sich deutlich verändert. Transformationsprozesse wie Digitalisierung, Globalisierung und zunehmende Privatisierung sind nur einige Herausforderungen, denen Kulturorganisationen heute gegenüberstehen. Benötigt werden daher Kulturmanager mit vielfältigen formal-fachlichen und persönlichkeitsspezifischen Qualifikationen. Welche Qualifikationen auf dem Arbeitsmarkt nachgefragt werden, konnte durch eine Analyse von 700 Stellenanzeigen ermittelt werden, die zwischen 2014 und 2017 veröffentlicht worden. Die Ergebnisse dieser Stellenanzeigenanalyse wurden im Anschluss in die Langzeituntersuchung des Arbeitsmarktes für KulturmanagerInnen eingeordnet und durch eine Onlinebefragung von 163 Personalverantwortlichen der Kulturorganisationen ergänzt. Die Ergebnisse verdeutlichen, dass auf dem Arbeitsmarkt für Kulturmanager vor allem PC- und IT-Kenntnisse, Berufserfahrung, Teamfähigkeit und kommunikative Kompetenzen nachgefragt werden.

Renke, Julia
Wieso antwortest du nicht? Die Erwartungshaltung an unsere ständige Erreichbarkeit. Der Einfluss von sozialen Normen auf das Permanently Connected-Verhalten junger Menschen am Beispiel von Instant Messengern
2017
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Heutzutage sind viele Menschen immer erreichbar und ständig miteinander verbunden, was mit dem Phänomen Permanently Connected (PC) beschrieben wird. Durch das Entstehen dieses Phänomens sowie die zunehmende Verbreitung von Instant Messengern wird die Mediennutzung verstärkt in soziale Kontexte eingebettet. Normative Einflussfaktoren gewinnen dabei an Bedeutung. Diese Arbeit untersucht den Einfluss sozialer Normen auf das PC-Verhalten junger Menschen am Beispiel von Instant Messengern. Dazu wird die Theory of Normative Social Behavior (TNSB) herangezogen. Im Rahmen einer Online-Befragung wird das PC-Verhalten abgefragt. Die Ergebnisse zeigen, dass Normen einen Einfluss auf das PC-Verhalten besitzen. Deskriptive Normen haben einen stärkeren Einfluss als injunktive Normen. Die Moderatoren besitzen weniger Bedeutung als angenommen. Die Anwendung der TNSB auf den Forschungsgegenstand kann als sinnvoll bewertet werden, da die Verknüpfung von normativen Einflüssen und PC-Verhalten gelingt.

Rosset, Magdalena
Patienten und Angehörige in der Krebsberatung. Eine Analyse der Anfragen an den Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums von 1992 bis 2016 unter besonderer Berücksichtigung der Unterschiede zwischen Patienten und Angehörigen
2017
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Krebsberatungsstellen dienen Patienten und Angehörigen als Quelle für Informationen und Beratung zum Thema Krebs. Studien legen selten den Fokus auf Unterschiede zwischen anfragenden Patienten und Angehörigen und betrachten meist nur einen sehr beschränkten Untersuchungszeitraum. In einer sekundäranalytischen Auswertung der Anfrageprotokolle an den Krebsinformationsdienst (KID) des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) von Patienten und Angehörigen (N = 55.046) im Zeitraum von 1992 bis 2016 werden Unterschiede zwischen den beiden Anfragertypen sowie Veränderungen im Untersuchungszeitraum hinsichtlich beratungsrelevanter, personen- und krebsbezogener Faktoren identifiziert. Krebspatienten und Angehörige unterscheiden sich u. a. in Bezug auf die angefragten Erkrankungsphasen und Tumorlokalisationen. Zudem können zeitliche Veränderungen in den untersuchten 25 Jahren beobachtet werden, etwa hinsichtlich des genutzten Kanals zur Kontaktaufnahme.

Scheper, Jule
Dazu sage ich jetzt lieber nichts! Eine experimentelle Untersuchung der Gründe, seine Meinung zu moralisch aufgeladenen Themen in der Öffentlichkeit preiszugeben oder zu verschweigen: Eine Erweiterung der Theorie der Schweigespirale
2018
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In dieser Arbeit wird anhand der Theorie der Schweigespirale untersucht, warum Individuen ihre Meinung zu moralisch aufgeladenen Themen öffentlich preisgeben oder verschweigen. Neben der Isolationsfurcht, die in der Theorie die „Haupttriebfeder“ der Redebereitschaft darstellt, werden weitere Einflussfaktoren analysiert. Eine experimentelle Studie bestätigt die zentrale Hypothese der Theorie: Die vermeintliche Mehrheit redet, die Minderheit schweigt. Die Minderheit redet besonders wenig, wenn Personen Isolation fürchten oder keine Hoffnung haben, andere zu beeinflussen. Besonders relevant sind Meinungsführer: Obwohl sie allgemein sehr redebereit sind, sinkt auch ihre Redebereitschaft, wenn sie sich in der Minderheit fühlen. Meinungsführer der Minderheit sind jedoch hochgradig redebereit, wenn sie Isolation fürchten oder die Hoffnung auf Beeinflussung haben. Sie unterscheiden sich deutlich von den Annahmen in der Schweigespirale: Sie reden, auch wenn sie sich in der Minderheit sehen.

Scheunert, Lisette
Hype oder Heilsbringer? Eine experimentelle Studie zur Wirkung von Influencer-Werbung auf Instagram auf Einstellungen und Verhalten
2017
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Influencer stellen in den sozialen Medien wichtige Informations- und Ratgeber dar. Immer mehr Unternehmen entlohnen sie dafür, bestimmte Produkte in ihre Beiträge einzubeziehen, ohne zwingend die Werbeintention offenzulegen. Die Arbeit untersucht entsprechend, inwiefern sich das Werben mit einer Instagram-Influencerin positiv auf die Einstellung zur Werbung und Marke sowie Empfehlungs- und Kaufbereitschaft von Nutzerinnen auswirkt. Hierfür wird sich am Elaboration-Likelihood- und Persuasion-Knowledge-Modell und der Forschung zu Testimonial- und hybrider Werbung orientiert. Es erfolgt ein Online-Experiment (n=476) mit Variation der Werbeform. Die Ergebnisse zeigen, dass Influencer-Werbung auf Instagram prinzipiell gleich gut wirkt wie klassische Werbung. Ein Vorteil ersterer ergibt sich allerdings bei Affinität zu Produkt, Instagram und Influencer-Werbung sowie normativer Beeinflussbarkeit. Die Wirkung wird dabei durch Influencerin-Merkmale verursacht und durch Abhängigkeitswissen begrenzt.

Schmotz, Esther
Good doc, bad doc?! – Online-Bewertungen als Qualitätsindikatoren für Ärzte? Eine experimentelle Untersuchung des Einflusses von Elementen der Online- Empfehlungskommunikation (eWOM) in Arztbewertungsportalen auf die Einstellung zum bewerteten Arzt – unter Berücksichtigung des gesundheitsbezogenen Involvements einer Person
2017
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Im Rahmen der Debatte über die Transparenz medizinischer Versorgung gewinnen Arztbewertungsportale (ABP) als eine konsumentenorientierte Möglichkeit der Arztbewertung und -wahl an Bedeutung. Diese Studie untersucht in einem Experiment den Einfluss des Volumens als die Anzahl vorhandener Online-Bewertungen sowie der Valenz als die durchschnittliche Bewertung auf einem Arztprofil in einem ABP auf die Einstellung zu einem Arzt (in Form des Vertrauens und der allgemeinen Haltung) und die Rolle, die das gesundheitsbezogene Involvement einer Person dabei spielt. Die Ergebnisse zeigen, dass Volumen und Valenz die Einstellung zu einem Arzt stark beeinflussen, mit einem deutlich stärkeren Einfluss der Valenz. Ein niedriges Volumen sowie eine negative Valenz der Online-Bewertungen führen zu einer negativeren Einstellung. Die Studie bestätigt auch eine Wechselwirkung beider Faktoren auf die Einstellungsdimensionen und weist, bei Interaktion beider Faktoren, einen schwachen Einfluss des gesundheitsbezogenen Involvements auf das Vertrauen zum Arzt nach.

Steger, Friedrich
Psychology is the physics of virtual reality. Eine experimentelle Untersuchung des Einflusses von Virtual Reality auf das Videospielerlebnis
2017
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Obwohl die Technologie bereits seit Jahren existiert, ist es seit 2016 erstmals möglich, High-End-Virtual Reality in den eigenen vier Wänden zu erfahren. Die vorliegende Arbeit erklärt, wie sich VR im Vergleich zur Rezeption am Fernseher auf das Unterhaltungserleben von Videospielern auswirkt und welche affektiven und kognitiven Reaktionen dieses Unterhaltungserleben beeinflussen. Als relevante Reaktionen wurden das räumliche Präsenzerleben und die Emotion awe identifiziert. Die Wirkungszusammenhänge wurden mithilfe eines einfaktoriellen Experiments (N=62) untersucht. Eine Mediationsanalyse ergab, dass sich Nutzer des VR-Systems aufgrund des intensiveren räumlichen Präsenzerlebens stärker unterhalten fühlten als Nutzer des Fernsehers. Gleichzeitig verspürten Nutzer des VR-Systems aufgrund der stärkeren räumlichen Präsenz ein intensiveres Ehrfurchtsgefühl. Der vermutete Effekt der intensiveren Emotion auf das Unterhaltungserleben blieb aus.

Stümpel, Leonie
Das smartphonekompetente Kind? Eine quasi-experimentelle Studie mit Viertklässlern zur Messung der Wirksamkeit einer Projektwoche zur Smartphone-Kompetenz-Förderung
2017
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Heutzutage findet der erste mediale Kontakt bereits in frühester Kindheit statt, und insbesondere das Smartphone ist für die heutige Kinder-Generation ein faszinierendes, attraktives Medium. Die Bedienung ist oftmals intuitiv, doch ist sie auch kompetent, und wie kann sie noch kompetenter werden? Die vorliegende Masterarbeit befasst sich zur Untersuchung dieser Thematik mit der Wirksamkeit einer Smartphone-Kompetenz-Förderungsmaßnahme bei Viertklässlern. Zur Erfassung der Wirksamkeit wird ein Quasi-Experiment mit Kontrollgruppe durchgeführt, und 78 Viertklässler werden so anhand einer quantitativen paper and pencil-Vorher-Nachher-Befragung untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass die Kinder insgesamt offenbar bereits über relativ gut ausgeprägte Smartphone-Kompetenzen verfügen, die Projektwoche dennoch bzgl. einiger Aspekte eine Bewusstseinsförderung erzielen konnte. Insgesamt spricht der Erfolg der Projektwoche für eine Etablierung und Replikation einer solchen Maßnahme.

Zahn, Sebastian
Lesementoring - Jugendliche fördern Kinder. Eine quantitativ-qualitative Studie mit Jugendlichen und Grundschulkindern zur Evaluation eines Halbjahres im Rahmen des Lesementoring-Projektes
2017
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Die Fähigkeit zu Lesen gehört zu den grundlegenden Voraussetzungen, um eine gesellschaftliche und kulturelle Teilhabe zu ermöglichen. Es ist sinnvoll, Kinder schon früh beim Lesen zu unterstützen, um Problemen in der Zukunft vorzubeugen. Das Lesementoring-Projekt der Stadtverwaltung Hannover bietet diese Unterstützung an. Mithilfe von Jugendlichen und pädagogischen Fachkräften werden Kinder gefördert. Zur Bereicherung des Unterrichts werden Tablet-Computer eingesetzt. Die Frage, welche Effekte sich im Rahmen der Förderung der Lesefähigkeit auf die Kinder wie auch auf die Jugendlichen beobachten lassen, soll in der vorliegenden Masterarbeit beantwortet werden. Dazu wird das Lesementoring-Projekt durch eine messwiederholte quantitativ-qualitative Befragung von 30 Grundschulkindern und eine quantitative Befragung von 20 Jugendlichen evaluiert. Die Ergebnisse zeigen, dass das Lesementoring-Projekt als Ganzes von den Teilnehmern gut angenommen wurde. Einschränkend muss erwähnt werden, dass sich die Lesemotivation der Kinder reduziert hat und die Nützlichkeit des Tablet-Einsatzes von den Jugendlichen kritischer hinterfragt wurde.

 

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Zuletzt bearbeitet: 12.05.2022

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