Bachelor Medienmanagement

Absolvent*innen des Bachelor-Studiengangs Medienmanagement und die Themen ihrer Abschlussarbeiten (2022)

(Stand: Januar 2023)

Abramowski, Mirjam
„Isst du das noch?“ Frames des Karnismus und Veganismus in Online-Magazinen
2022
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Wie wir uns ernähren, spielt nicht nur auf individueller, sondern auch auf gesellschaftlicher Ebene eine bedeutende Rolle. Auswirkungen auf die Gesundheit, die Umwelt und der Umgang mit den Tieren stehen dabei oft im Fokus der Diskussion. In diesem Rahmen kommt es nicht selten auch zu folgender Frage: Sollten wir noch Fleisch essen? Antworten auf diese Frage werden in karnisitschen und veganen Diskursen stark diskutiert. Karnismus und Veganismus werden als zwei verschiedene ethische Grundhaltungen definiert, die beide geprägt sind von Meinungen, Einstellungen und Überzeugungen. Die vorliegende Arbeit untersucht den Diskurs über diese Grundhaltungen in deutschsprachigen Online-Magazinen. Karnismus und Veganismus dienen als zwei gegensätzliche Perspektiven, durch die der Ernährungsdiskurs betrachtet werden kann. Die Darstellung der beiden Perspektiven in den Medien bildet den Kern des Erkenntnisinteresses. Als Untersuchungsmethode wurde eine Clusteranalyse von knapp 200 Artikeln auf Basis des Framing- Ansatzes durchgeführt. Nach der Analyse lässt sich festhalten, dass die Kritikpunkte an Ernährungsweisen sich im Karnismus und Veganismus oftmals überschneiden. Der größte Unterschied liegt vor allem in den Lösungsansätzen; während Veganismus für den Verzicht auf tierische Produkte aufgrund der kritisierten Probleme plädiert, versucht Karnismus interne Lösungen zu finden, ohne dass auf den Konsum tierischer Produkte verzichtet werden muss.

Adam, Rabea Carlotta
Zwischen Aluhut, Populismus und Presse. Eine inhaltsanalytische Untersuchung deutscher Massenmedien zur Berichterstattung über Verschwörungstheorien in den letzten zwanzig Jahren
2022
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Das Forschungsinteresse dieser Arbeit benennt die Darstellung von Verschwörungstheorien und Anhänger*innen in der Berichterstattung deutscher, traditioneller Medien. Im Fokus der Arbeit steht die Berichterstattung der deutschen, überregionalen Tageszeitung Süddeutsche Zeitung im Vergleich der letzten zwanzig Jahre. Unter der Annahme, dass unterschiedliche gesellschaftliche Konstrukte, wie soziale Netzwerke, populistische Ideologien und die Politik, die Entwicklung der und auch die Berichterstattung über Verschwörungstheorien beeinflussen können, bildet der Zusammenhang zwischen diesen Konstrukten und verschwörungstheoretischen Thematiken die theoretische Grundlage dieser Arbeit. Zu Überprüfung dieser Zusammenhänge und der Veränderung der Berichterstattung über Verschwörungstheorien, wurde eine Inhaltsanalyse der Artikel der Süddeutschen Zeitung vom Jahr 2001 bis zum Jahr 2021 durchgeführt. Die Ergebnisse der Arbeit zeigen, dass die Berichterstattung über verschwörungstheoretische Thematiken innerhalb der Süddeutschen Zeitung in den letzten zwanzig Jahren deutlich zugenommen hat und sich die einzelnen gesellschaftlichen Konstrukte zuträglich auf die Popularität von Verschwörungstheorien in der Gesellschaft auswirken. t

Beinker, Christoph
TikTok im Zeitalter der digitalen Musik - Eine qualitative Untersuchung zur Nutzung der Videoplattform TikTok im Kontext des digitalen Musikkonsums
2022
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In den letzten Jahren hat sich der Markt der sozialen Netzwerkmedien um die Videoplattform TikTok erweitert. TikTok bietet den Nutzer*innen die Möglichkeit kurze, prägnante Videoclips aufzunehmen, zu bearbeiten und zu veröffentlichen. Dabei setzt TikTok auf einen datengesteuerten Algorithmus. Dieser schlägt den Nutzer*innen Videos vor, die denen ähneln, mit welchen sie zuvor interagiert haben. Videos werden mit sogenannten “Sounds” untermalt, die häufig aus kurzen Sequenzen aktueller (Pop-)Musik bestehen. Einige der größten kommerziellen Erfolge der Musikbranche haben ihren Ursprung auf TikTok, da Nutzer*innen viele Videos mit bestimmten Songs konsumiert und geteilt haben und so Viralität kreiert wurde. Trotz des scheinbar großen Einfluss TikToks auf den Musikmarkt, wurde dieses Phänomen noch nicht wissenschaftlich betrachtet. Die vorliegende Arbeit hatte das Ziel einen ersten Beitrag zur Erforschung TikToks im Kontext des Musikkonsums zu leisten. Durch den Einsatz von problemzentrierten Interviews konnten Erkenntnisse über das Nutzungsverhalten von TikTok-Nutzer*innen und die Art, wie mit Musik auf TikTok interagiert wird, erlangt werden. Zentral ist, dass TikTok keine anderen sozialen Netzwerkmedien ersetzt, sondern eine Erweiterung der sonstigen Nutzung anderer Plattformen darstellt. Soziale Interaktionen scheinen eine untergeordnete Rolle zu spielen und besonders der einfache Konsum von neuen Inhalten steht im Fokus der Befragten. Auch im Kontext des Musikkonsums setzt sich dieses Nutzungsverhalten fort. TikTok ersetzt nicht Streaming-Plattformen wie Spotify als Zentrum des Musikkonsums, sondern bietet den Befragten die Möglichkeit mit neuer Musik zu interagieren und den eigenen Musikgeschmack zu erweitern. Hervorzuheben ist dabei, dass besonders die häufige Wiederholung von Songs dazu führt, dass den Befragten die Musik im Gedächtnis bleibt und diese auch außerhalb ihrer TikTok-Nutzung mit der Plattform assoziieren.

Budde, Sira
Der Einfluss der Covid-19-Pandemie auf die Kundenbindungsstrategien von Unternehmen, die ein Abonnement oder eine Dauerkarte anbieten, in Deutschland
2022
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Die vorliegende Arbeit setzt sich mit dem Einfluss der Covid-19-Pandemie auf die Kundenbindungsstrategien von Unternehmen in Deutschland auseinander. Der Fokus der Forschungsarbeit liegt auf Unternehmen, die das Geschäftsmodell des Abonnements oder einer Dauerkarte anbieten. Um das Themenfeld weiter einzugrenzen, wurde sich lediglich auf Unternehmen, die sportliche Freizeitaktivitäten anbieten, bezogen. Es werden die Kundenkommunikation, die emotionale Bindung und Innovationen, mit dem Fokus auf Onlinemedien, als ausgewählte Themenbereiche der Kundenbindungsstrategie erforscht. Das Forschungsvorhaben wird anhand von qualitativen Expert*inneninterviews mit Ansprechpartner*innen der befragten Unternehmen durchgeführt. Es konnten dafür sechs Unternehmen der Branche rekrutiert werden. Die geführten Interviews wurden mit dem Vorgehen der qualitativen Inhaltsanalyse nach Philipp Mayring ausgewertet. Die Forschungsergebnisse zeigen, dass die Covid-19-Pandemie einen Einfluss auf die Kundenbindungsstrategie der Unternehmen hat. Durch die Pandemie wurde die Kundenkommunikation digitalisiert, die emotionale Bindung zu den Kund*innen fokussiert und neue Innovationen in den Unternehmen etabliert. Die Kundenkommunikation wurde vor der Pandemie hauptsächlich über den persönlichen Kontakt vor Ort ausgeübt. Durch die behördlichen Schließungen im Lockdown wurde die Kundenkommunikation über digitale Kanäle durchgeführt. Um Kund*innen weiterhin an das Unternehmen zu binden, wurde die emotionale Bindung durch bestimmte Maßnahmen zu den Kund*innen gestärkt. Zudem wurden Innovationen in der Kommunikation, aber auch in den Leistungsangeboten in der Zeit des Lockdowns geschaffen, wobei der Fokus auf den Onlinemedien lag.

Düselder, Johannes
„Gib Gates keine Chance“ - eine quantitative Untersuchung des Ausmaßes und der Erscheinungsformen von Verschwörungstheorien im Rahmen der Corona- Pandemie zur Entwicklung der Corona Conspiracy Exposure Theory (CCET)
2022
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Die vorliegende Bachelorarbeit verfolgt das Ziel, das Ausmaß sowie die Erscheinungsformen von Verschwörungstheorien in Bezug auf die Corona-Pandemie innerhalb der sozialen Netzwerkmedien Facebook, Instagram, YouTube, Telegram & WhatsApp zu untersuchen und liefert die Grundbausteine für die Corona Conspiracy Exposure Theory. Die Relevanz dieser Forschung ergibt sich aus der zunehmenden Sichtbarkeit von Verschwörungstheorien innerhalb sozialer Netzwerkmedien sowie der zunehmenden Radikalisierung der Verschwörungsdenkenden in Bezug auf die Corona-Pandemie. Mithilfe einer Online-Befragung und einer Rekrutierung in Form eines Convenience-Samples im Schneeballverfahren wurden zur Überprüfung der insgesamt vier Konstrukte Häufigkeit der Nutzung sozialer Netzwerkmedien sowie der Inhalte, Erscheinungsformen und Reaktionen auf den Kontakt mit Verschwörungstheorien (Interaktion & Emotion) 218 Proband:innen als Stichprobe generiert. Die Analysen bestätigen den positiven Zusammenhang zwischen der Nutzung sozialer Netzwerkmedien und dem Kontakt mit Verschwörungstheorien und zeigen deutlich, dass mehr als zwei Drittel der Nutzer:innen in sozialen Netzwerkmedien mindestens einmal mit einer der sieben abgefragten Verschwörungstheorien in Kontakt gekommen sind. Zudem zeigen die Analysen, dass über alle Erscheinungsformen hinweg Verschwörungstheorien verbreitet werden, insbesondere aber öffentlich einsehbare Kommentare und Posts dominieren. Grafiken wie bspw. Sharepics oder auch private Textnachrichten hingegen stellen die geringsten Erscheinungsformen in Bezug auf Verschwörungstheorien dar. Anhand der emotionalen Reaktion sowie der Interaktion auf den Kontakt innerhalb des Netzwerkmediums zeigt sich zudem eine deutliche Spaltung in zwei klar zu unterscheidende Gruppen: im positiven Zusammenhang interagierende und emotional mit positiven Affekten konfrontierte Nutzer:innen, sowie im negativen/neutralen Zusammenhang interagierende und emotional mit negativen/neutralen Affekten konfrontierte Nutzer:innen. Dem Aspekt der Erinnerung an den letzten Kontakt mit einer Verschwörungstheorie ist mit einer Folgeforschung besondere Aufmerksamkeit zu widmen und ggf. mit einem qualitativen Ansatz nachzugehen.

Duscha, Nathalie
Teamwork makes the dream work Eine qualitative Untersuchung der optimalen Gestaltung von Coworking Spaces anhand aktueller Trends und Entwicklungen in der Arbeitswel t
2022
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Verschiedene Trends und Entwicklungen haben unsere Gesellschaft inklusive der Arbeitswelt in den vergangenen Jahren stark beeinflusst und werden dies auch zukünftig tun. Der technologische Fortschritt, die Globalisierung, der demographische Wandel sowie veränderte institutionelle Rahmenbedingungen konnten als treibende Kräfte identifiziert werden, welche die Ansprüche der Erwerbstätigen an die Arbeitswelt prägen. Die Entwicklungen ermöglichen gänzlich neue Arbeits- und Geschäftskonzepte wie das Modell Coworking, das sich insbesondere durch einen hohen Grad an Flexibilität auszeichnet. Im Zuge der New Work Bewegung gewinnt das Modell nach und nach an Aufmerksamkeit, was sich auch in einer steigenden Nachfrage zeigt. Coworking rückt nicht nur als Arbeitsmodell, sondern auch als Geschäftsmodell immer stärker in den Fokus gesellschaftlicher Diskurse und bietet in Form von Coworking Spaces als Provider von Kommunikationsdienstleistungen mehr als vier Millionen Menschen weltweit einen Platz zum Arbeiten und Vernetzen. Die vorliegende Forschungsarbeit untersucht, anhand welcher strategischen Perspektiven ein erfolgreiches zukunftsorientiertes Angebot vom Arbeitsmodell Coworking gestaltet werden kann. In diesem Zuge werden insbesondere Aspekte wie eine geeignete Infrastruktur, effektive Kommunikationswege sowie die Vereinbarkeit der eigenen Tätigkeit mit dem Arbeitsmodell Coworking beleuchtet. Als Fallbeispiel der Untersuchung agiert der Coworking Space Hafven in Hannover. Unter dem Einsatz von sechs Leitfadeninterviews mit Nutzer:innen und Anbieter:innen des Hafven, konnten Handlungsempfehlungen für die optimale Gestaltung von Coworking Spaces als Ergebnis dieser Arbeit abgeleitet werden. Empfohlen wird insbesondere die Gestaltung möglichst variabler Arbeitsszenarien und der stetige Austausch zwischen Anbieter:innen und Nutzer:innen, um die Bedürfnisse der heterogenen Nutzer:innenschaft zu verwerten. Digitale Kommunikationswege sollen dabei helfen, neue potenzielle Nutzer:innen zu akquirieren und analoge Wege, die User Experience zu verbessern. Ein Ansatz kann es zudem sein, Testphasen anzubieten und zu begleiten sowie durch eine hohe Wandelbarkeit den stark geforderten Faktor der Flexibilität zu forcieren.

Elsler, Nina
It‘s a man‘s world – Eine inhaltsanalytische Untersuchung zur Berichterstattung von Frauen- und Männer-Fußball
2022
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Männer spielen Fußball. Und Frauen? Frauen spielen Frauen-Fußball. Ein Sport in Zeitlupe, mit mehr Fehlpässen und weniger Spannung. Diese Ansicht besteht noch immer bei vielen Menschen in der heutigen Gesellschaft und auch die Medienberichterstattung geht mit dieser Meinung mit. Aber woher rühren diese Unterschiede im Sport hinsichtlich der Geschlechter und inwieweit werden sie von den Medien aufgegriffen? Damit beschäftigt sich die vorliegende Arbeit und untersucht mit Hilfe einer quantitativen Inhaltsanalyse (N = 254), wie sich die Berichterstattungen über den Frauen- und Männer-Fußball unterscheiden. Die Annahme, dass sich die Berichterstattung über den Frauen-Fußball vor allem durch die geschlechtliche Markierung kennzeichnet, wohingegen die Berichterstattung über den Männer-Fußball auf neutrale oder gar keine Kennzeichnung zurückgreift, konnte bestätigt werden. Auch in Hinblick auf die formalen und inhaltlichen Aspekte der Berichterstattung konnten zudem weitere Unterschiede ausgemacht und eingeordnet werden. Schließlich wurden einige Unterschiede in der jeweiligen Berichterstattung über den Frauen- und Männer-Fußball herausgearbeitet und diskutiert; Annahmen über mögliche Unterschiede konnten jedoch nicht vollständig bestätigt werden.

Frese, Magnus
Die WM 2022 - Eine Image-Kata(r)strophe?
2022
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Wenn es um Sport-Events geht, bietet das Jahr 2022 reichlich Zündstoff. Im Februar finden olympische Winterspiele in China statt, die Fußball WM 2022 wird in Katar ausgespielt – aufgrund der heißen Temperaturen im November und Dezember. An der Spitze beider Länder stehen autokratischer Regimes, die in der Vergangenheit wiederholt wegen Verstoßes gegen Menschen- Arbeits-, oder Freiheitsrechten in der Kritik standen. Diese Arbeit beschäftigt sich mit den Chancen, Möglichkeiten und Risiken, die die Ausrichtung von Sport Mega-Events für Nationen bieten sowie den Motiven und Zielen, die vor allem autokratische Regimes mit der Ausrichtung solcher Events verfolgen. Dabei wird das grundlegende theoretische Modell der Soft Power nach Nye (1990) mit seinen Instrumenten der Public- bzw. Sports Diplomacy sowie dem Sportswashing erläutert. Fokussiert wird sich in dieser Arbeit auf die FIFA WM in Katar und die dahintersteckende Sportsektor-Strategie, die Katar im Rahmen seiner Qatar National Vision 2030 verfolgt, um seine internationale Bekanntheit zu steigern, Tourist*innen anzuziehen und seine Wirtschaft zu diversifizieren. Mittels einer quantitativen Inhaltsanalyse Zeitungsartikeln aus den deutschen Tageszeitungen Frankfurter Allgemeine Zeitung und Süddeutsche Zeitung (N = 317) wurde in dieser Arbeit untersucht, inwiefern sich Instrumente, Werkzeuge aber auch Probleme Katars im Vorfeld der FIFA WM 2022 auf die Berichterstattung über Katar und damit auf das Medienimage des Landes auswirken. Die Untersuchung zeigt, dass die von Katar erhofften Effekte einer positiven Berichterstattung über Tourismus, Kultur, Erfolge katarischer Athlet*innen oder bisherigen Sport-Events, die das Land ausrichtete, nicht zu erkennen sind. Stattdessen zeigt sich, dass durch die Berichterstattung über die Verletzung von Arbeits- und Menschenrechten sowie Korruption und Bestechung im Zuge der WM-Vergabe Katars Soft Disempowerment weiter befeuert wird.

Gawlik, Aurelia
Mind full vs. Mindful. Eine quantitative Studie zum Einfluss des individuellen Stressempfindens auf die Bereitschaft Achtsamkeits-Apps zu nutzen
2022
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Stress ist ein präsentes Thema in unserer Gesellschaft und gilt als einer der größten gesundheitlichen Risikofaktoren weltweit. Es handelt sich dabei um einen Zustand, in dem wir glauben, einer bestimmten Aufgabe oder Anforderung nicht gewachsen zu sein. Da Menschen sehr unterschiedlich auf Reize und sogenannte Stressoren reagieren, tritt auch das Gefühl von Stress sehr individuell auf. Eine vielversprechend kommunizierte Maßnahme gegen Stress beziehungsweise für einen besseren Umgang mit diesem, sind Achtsamkeits-Apps. Achtsamkeits- Apps sind mobile Applikationen, die damit werben, eine höhere Achtsamkeit mit Hilfe von angewandten Meditationen sowie Nutzung und Anwendung weiterer Inhalten zu erzielen. In dieser Arbeit wird untersucht inwieweit sich das individuelle Stressempfinden auf die Bereitschaft eine Achtsamkeits-App zu nutzen auswirkt. Mithilfe einer Online-Befragung (n = 130) wird in dieser Arbeit die Wirkung des individuellen Stressempfindens auf die Nutzungsbereitschaft von Achtsamkeits-Apps untersucht. Darüber hinaus wird das Geschlecht als mitwirkender Einfluss dieser Wirkung betrachtet. Als theoretische Basis diente dabei zum einen die Theorie des Copings und zum anderen der Uses-and-Gratifications-Ansatz. Die Hypothesen wurden im Rahmen der Datenauswertung mittels einer einfachen linearen Regressionsanalyse sowie zwei einfaktoriellen Varianzanalysen überprüft. Entgegen der aufgestellten Hypothese zeigte sich kein signifikanter Effekt des individuellen Stressempfindens auf die Bereitschaft Achtsamkeits-Apps zu nutzen. Das Geschlecht zeigte ebenfalls keinen Einfluss auf dieses Wirkungsverhältnis, auch wenn sich zeigte, dass Frauen ein signifikant höheres Stressempfinden haben als Männer.

Geßener, Leonie
Unternehmenskrisen: Wenn „Es tut uns leid“ nicht mehr ausreicht Eine empirische Untersuchung zur Bewertung von Unternehmen und Marke nach einer Krise
2022
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Werbung wird zunehmend provokanter, die Gesellschaft gegenüber Themen wie Rassismus oder Sexismus gleichzeitig immer empfindlicher und die Entstehung von Unternehmenskrisen durch unsensibles Verhalten somit deutlich wahrscheinlicher. Wenn die Krise unabwendbar ist, geht es in erster Linie darum, den Schaden möglichst minimal zu halten und den Ruf des Unternehmens schnell wieder aufzubauen. Doch wie reagieren Unternehmen am besten, um ohne große Verluste aus der Krise zu kommen? Was erwarten Stakeholder*innen? Und wie wird gute Krisenkommunikation umgesetzt? Für Fragen wie diese bietet die nachfolgende Forschungsarbeit wertvolle Antworten. Mit Hilfe einer experimentellen Befragung (N = 171) wurde untersucht, wie sich unterschiedliche Unternehmensreaktionen nach einer vermeintlich rassistischen Krise auf die Markenwahrnehmung und die Unternehmensreputation auswirken. Dafür wurde die Situational Crisis Communication Theory von Coombs (2007) als Grundlage herangezogen. Zusätzlich wurde in Anlehnung an das Differential Susceptibility to Media Effects Model von Valkenburg und Peter (2013) erforscht, ob die Sensibilität gegenüber Rassismus einen moderierenden Effekt auf die Bewertung der Teilnehmer*innen hat. Die Annahme, dass die Ankündigung von entsprechenden Maßnahmen zur Wiedergutmachung zu einer besseren Bewertung führt als eine Entschuldigung ohne Ankündigung von Maßnahmen, konnte hierbei bestätigt werden. Einen signifikanten Unterschied zwischen der Ankündigung interner und externer Maßnahmen gab es nur hinsichtlich der Unternehmensreputation: Die interne Schulung für Mitarbeiter*innen, um für das Thema Rassismus zu sensibilisieren führte dabei zu einer negativeren Bewertung als die Spende an eine Organisation, die sich gegen Rassismus einsetzt. Der moderierende Effekt der Rassismus-Sensibilität konnte nicht nachgewiesen werden. Alle gewonnenen Erkenntnisse geben wichtige Anregungen für anwendungsbezogene Implikationen und lassen Raum für zukünftige Forschung im Bereich der Krisenkommunikation.

Haciahmetoglu, Yaren
Im Abseits der Gefühle. Eine quantitative Inhaltsanalyse zum Vergleich der deutschen und türkischen Sportberichterstattung über nicht sportliche Themen zu deutsch-türkischen Fußballspielern hinsichtlich ihrer Nennung und Emotionalisierung.
2022
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Neben der Boulevardpresse, sind auch als qualitativ geltende Printmedien in den vergangenen Jahren aufgrund der zunehmend emotionalisierten Berichterstattung aufgefallen. Diese Emotionalisierung ist nicht nur in der deutschen Presse, sondern in vielen internationalen Printmedien vor allem im Rahmen der Sportberichterstattung zu erkennen. Angesichts der Tatsache, dass Türken*Innen die größte Migrantengruppe in Deutschland darstellen, ist es interessant zu verstehen, ob und wie sich türkische Printmedien von der deutschen Presse hinsichtlich der Emotionalisierung der Sportberichterstattung unterscheidet. Das Ziel dieser Arbeit besteht zunächst darin, das Vorhandensein von Emotionalisierung in der Sportberichterstattung aufzuzeigen. In einem nächsten Schritt sollte die Stärke dieser Emotionalisierung, sowie die Art bzw. Tendenz dieser ermittelt und ein durchgehender Vergleich zwischen der deutschen und türkischen Sportberichterstattung stattfinden. Auch eingesetzte sprachliche Mittel wurden in diesem Zusammenhang untersucht. Es wurde folgende Forschungsfrage gestellt: Welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede bestehen in der Emotionalisierung von nicht sportbezogenen Themen bezüglich Mesut Özil, Ilkay Gündogan und Hakan Calhanoglu in der deutschen und türkischen Sportberichterstattung? Um die Forschungsfrage beantworten zu können, wurde eine vergleichende quantitative Inhaltsanalyse von den Sportressorts deutscher und türkischer Printmedien durchgeführt. Der Untersuchungszeitraum umfasste den Zeitraum der Europameisterschaft 2016 (10. Juni 2016 bis zum 10. Juni 2016), sowie der Weltmeisterschaft 2018 (14. Juni 2018 bis zum 15. Juli 2018). Die Ergebnisse zeigen, dass sowohl in den deutschen als auch in den türkischen Printmedien die Emotion der Schuld am häufigsten vorkommt und die negativen Emotionen überwiegen. In den türkischen Artikeln wurden häufiger positive Emotionen wie die Faszination oder das Mitgefühl festgestellt als in deutschen Medien. Hier fallen negative Emotionen wie die Schuld oder die Abneigung auf. Somit kann gesagt werden, dass türkische Medien eher zu positiveren Emotionen im Rahmen der Sportberichterstattung zu nicht sportbezogenen Themen über deutsch-türkische Fußballspieler tendieren als deutsche Sportmedien. Sowohl die deutsche als auch die türkische Sportberichterstattung weisen am meisten mittelstarke Emotionalisierungen vor.

Hinrichsen, Julian
Kann Unterhaltungserleben in politischen Talkshows zur politischen Informiertheit der Rezipient*innen über den Ukraine-Krieg beitragen?
2022
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Politische Talkshows geben vor kontrovers, kritisch und aktuell aktuelles Tagesgeschehen zu beleuchten. Besonders vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges, welcher viele Menschen auch in Deutschland psychisch belastet, können politische Talkshows darüber hinaus auch Orientierung bieten. Kritische Stimmen werfen dabei den Sendungen immer wieder vor, dass Diskussionen und Debatten inszeniert werden und mehr der Unterhaltung als der Informationsvermittlung der Rezipient*innen dienen. Auf Basis des Forschungsstandes wurde ein indirektes Wirkmodell der politischen Talkshows auf die subjektive und objektive Informiertheit entwickelt. Dabei wird das Unterhaltungserleben als Mediator vorgeschlagen. Im Rahmen dessen wurde eine Online-Befragung mit Experimentdesign mit der Kontrollvariable der klassischen Nachrichtensendungen durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen, dass das indirekte Wirkmodell weder für die objektive, noch für die subjektive Informiertheit angenommen werden kann. Somit kann die Forschungsfrage wie folgt beantwortet werden: Nein, das Unterhaltungserleben vermittelt keine signifikant höhere politische Informiertheit in Folge der Rezeption von politischen Talkshow als nach der Rezeption von klassischen Nachrichtensendungen. Es ist demnach egal, welches Medium rezipiert wird, die politische Informiertheit vermittelt durch die Unterhaltung unterscheidet sich demnach nicht. Interessant ist dennoch, dass die direkten und totalen Effekte der politischen Talkshow auf die subjektive Informiertheit dennoch signifikant höher sind als bei klassischen Nachrichtensendungen.

Hutecker, Paula
Stärken stärken oder Schwächen schwächen? Eine empirische Untersuchung des Einflusses von Inhalts- und Goal-Frames auf die Einstellung und Verhaltensintention am Beispiel der psychischen Prävention
2022
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Psychische Gesundheitsförderung und Krankheitsprävention zählen zu den größten Herausforderungen moderner Gesellschaften. Angesichts gesellschaftlicher, demografischer und gesundheitspolitischer Entwicklungen verstärkt sich der Bedarf, gesundheitsfördernde Rahmenbedingungen für die psychische Gesundheit zu schaffen. So kann das Ergreifen saluto- und pathogenetischer Maßnahmen präventiv die psychische Widerstandsfähigkeit stärken und vor psychischen Krankheiten schützen. Personen können entweder ihre psychischen Schutzfaktoren stärken (salutogenetische Prävention), oder ihre psychischen Risikofaktoren reduzieren (pathogenetische Prävention). Die vorliegende Arbeit untersucht aus kommunikationswissenschaftlicher Sicht, welchen Einfluss die Kommunikation von psychischen Schutz- und Risikofaktoren auf die Einstellung und Verhaltensintention zu psychischen Präventionsmaßnahmen hat. Geprüft wird, ob diese strategische Kommunikation letztendlich dazu führt, dass Personen eher Schutz- oder eher Risikofaktoren als wichtig empfinden und diese zukünftig anwenden wollen. Darüber hinaus wird aufbauend auf dem Gain-Loss-Framing-Ansatz überprüft, welche Rolle das Betonen von positiven oder von negativen Konsequenzen im Bereich der psychischen Gesundheitskommunikation spielt. Dabei soll festgestellt werden, ob sich jeweils Gain- oder Loss-Frames für die Kommunikation von psychischen Schutz- oder Risikofaktoren besser eignen, um Einstellungen und Intentionen der Rezipierenden zu verstärken. Abschließend wird die Rolle des empfundenen Risikos gegenüber psychischen Erkrankungen und der allgemeinen Selbstwirksamkeit untersucht, um herauszufinden, ob diese Faktoren eine moderierende Wirkung auf den Einfluss der Framing-Botschaften haben. Im Rahmen einer quantitativen Online-Befragung mit 185 Teilnehmenden konnte ermittelt werden, dass auf inhaltlicher Ebene lediglich die gezielte Kommunikation von Risikofaktoren zu einer signifikant positiveren Einstellung zu diesen Faktoren führt. Des Weiteren gibt es keine signifikanten Unterschiede zwischen Gain- und Loss-Frames für die Kommunikation von Schutz- und Risikofaktoren. Das Ausmaß an Risikowahrnehmung und Selbstwirksamkeit moderiert zudem nicht die Einflüsse der Gain- und Loss-Frames auf Einstellungen und Verhaltensintentionen der Befragten.

Innerhofer, Laurenz
„False Balance vs. offener Diskurs?“ Eine experimentelle Untersuchung zur Wirkung der Gegenüberstellung von evidenten und nicht evidenten Positionen im Wissenschaftsjournalismus auf die Urteilsbildung.
2022
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Für Journalist*innen ist es eine bedeutsame Norm bei wissenschaftlichen Problematiken von hoher gesellschaftlicher Relevanz (z.B. Klimawandel, Corona Pandemie) verschiedene Ansichten zu Worte kommen zu lassen und dem Thema unterschiedliche Blickwinkel aufzuzeigen. Diverse Akteure aus der Wissenschaft und den Medien kritisierten jedoch vielfach, dass im Wissenschaftsjournalismus Personen Einzug finden, welche einen wissenschaftlichen Stand grundsätzlich in Frage stellen und ihre Position mit nicht belegbaren Fakten begründen. Wenn evidente Positionen, die von einem breiten Konsens unter den Wissenschaftler*innen getragen werden, nicht evidente Positionen, denen nur eine Minderheit zustimmt, in wissenschaftsjournalistischen Beiträgen gegenübergestellt werden, wird in der Kommunikationswissenschaft von False Balance gesprochen. In meiner Bachelorarbeit untersuche ich, welchen Einfluss dieses Phänomen auf die Rezipierenden hat. Es wurde angenommen, dass diese Gegenüberstellung ein verzerrtes Bild eines wissenschaftlichen Konsenses zur Folge hat (es werden verstärkt Meinungsverschiedenheiten unter den Wissenschaftler*innen eingeschätzt) und eine Zustimmung von nicht belegbaren Außenseiterpositionen begünstigt. Außerdem wurde vermutet, dass das Bereitstellen von Hintergrundinformationen zum wissenschaftlichen Stand bei falsch ausgewogenen Diskussionen nicht der Urteilsbildung entgegenwirkt. In einem quantitativen Online-Experiment wurden diese Annahmen überprüft. Als wissenschaftliches Thema wurde die Gefahr des Affenpockenvirus im Zuge des Ausbruchs im Mai 2022 in Deutschland gewählt, zu diesem sich ein breiter wissenschaftlicher Konsens wiederfinden lässt, der die Gefahr als gering einschätzt. Die Teilnehmenden (N= 140) wurden mit zwei evidenten Positionen oder einer belegbaren und einer nicht belegbaren Position konfrontiert, erhielten Hintergrundinformationen oder keine Hintergrundinformationen. Es konnte festgestellt werden, dass False Balance teilweise bewirkt, dass ein wissenschaftlicher Konsens weniger wahrgenommen wird. Jedoch begünstigt falsche Ausgewogenheit nicht die Zustimmung von Außenseiterpositionen in der Wissenschaft. Die Angabe von Hintergrundinformationen wirken bei einem eingetretenen Effekt nicht entgegen.

Kirchhoff, Jacqueline
To (Not) Be So Lonely – Eine empirische Untersuchung zur Rolle der unerfüllten sozialen Bedürfnisse von Musik-Fans in Beziehungen zu Musiker:innen auf Instagram
2022
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Musiker:innen gehören in den sozialen Medien zu den Personen mit den meisten Follower:innen. Musik-Fans sind daher auf allen großen Plattformen vertreten und verfolgen die Musiker:innen, die sie hören, in ihrer Karriere und ihrem Privatleben. Sie interagieren mit den Prominenten und bauen eine Beziehung zu ihnen auf, wie es in den klassischen Medien nicht möglich gewesen wäre, und unterstützen sie bei jedem Schritt. Es ist demnach von großer wirtschaftlicher Relevanz, ihre Bedürfnisse und Motive sowie deren Folgen zu untersuchen. Angeregt von jüngsten Ereignissen legt diese Arbeit den Fokus hier auf soziale Bedürfnisse. Ziel ist es, die Frage zu beantworten, welche Rolle gerade die anderweitig unerfüllten sozialen Bedürfnisse von Musik-Fans in Beziehungen zu Musiker:innen auf Instagram spielen. Als theoretische Grundlage für die Formulierung der Hypothesen dient das Konzept parasozialer Beziehungen und der Uses-and-Gratifications-Ansatz. Mithilfe einer quantitativen Online-Befragung (N = 146) wird der Effekt unerfüllter sozialer Bedürfnisse untersucht. Es zeigt sich, dass unerfüllte soziale Bedürfnisse dazu führen, dass Musik-Fans einem:einer Musiker:in häufiger mit dem:der Musiker:in auf Instagram interagieren. Dieser Effekt wird zum Teil durch sozial-interaktive Motive der Fans, dem:der Musiker:in auf Instagram zu folgen, moderiert. Die Häufigkeit der Interaktion mit einem:einer Musiker:in über Instagram hat wiederum einen Effekt auf die Loyalität der Musik-Fans gegenüber dem:der Musiker:in. Dies wird teilweise durch die Stärke ihrer parasozialen Beziehung zu dem:der Musiker:in moderiert. Die Musikindustrie und die Musiker:innen selbst sollten daher vermehrt auf die Interaktion und den Beziehungsaufbau auf Instagram setzen, um den Erfolg sicherzustellen. Die sozialen Netzwerke wie Instagram sollten sie dabei unterstützen und weitere Interaktionsmöglichkeiten bereitstellen.

Kortenacker, Greta
Alternative Schlafmittel? Eine qualitative Untersuchung der auditiven Mediennutzung vor dem Einschlafen
2022
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Die vorliegende Arbeit verfolgt das Ziel, die Wirkung auditiver Medien auf den Konsumierenden besser zu verstehen. Trotz des großen Angebots an auditiven Einschlafmedien im Internet sind das Wirkungsgefüge und die Einflussgrößen auditiver Medien auf den Schlaf noch recht unerforscht. Daher wird anhand einer qualitativen Studie die folgende Forschungsfrage untersucht: Wie wirken sich auditive Medien auf das Einschlafen aus? Um dies zu beantworten wurden sieben Nutzer*innen im Alter von 19 bis 76 Jahren interviewt und bezüglich der erlebten Wirkung auditiver Medien befragt. Die Studie zeigt, dass auditive Medien eine sehr schlaffördernde Wirkung auf die Nutzer*innen haben können. Trotz unterschiedlicher Nutzungsvorlieben der Hörer*innen auditiver Medien sind die geschilderten erlebten Wirkungen sehr ähnlich. Die auditiven Medien wirken sich auf die Befragten insgesamt überaus positiv hinsichtlich ihres Einschlafprozesses aus. Bei den Nutzenden der auditiven Medien vor dem Einschlafen stellt sich ein schnelles und als sehr angenehm beschriebene Einschlafatmosphäre und Einschlafen ein. Zusätzlich ließen sich verschiedene Unterschiede in den Beweggründen der Nutzung sowie in der erlebten Wirkung bei der Nutzung andere Medien beim Einschlafen feststellen. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass auditive Medien das Einschlafen vieler Menschen durchaus erleichtern und positiv beeinflussen können. Es lässt sich jedoch kein allgemeingültiges Wirkungsgefüge aussprechen, da die erlebten Erfahrungen auf Subjektivität beruhen. Auf Grundlage der Forschungsergebnisse erscheint es daher empfehlenswert, weiter in diesem Feld zu forschen und die Nutzung im Bereich der Schlafmedizin weiterführend zu untersuchen.

Kühn, Marlon
Kopfkino an! Eine experimentelle Untersuchung zum Einfluss der situationalen, intrinsischen Motivation und der Präsentationsform eines Narrativs auf das erlebte Imagery.
2022
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Imagery als Komponente von Transportation wird allgemein als wichtiger Einfluss für narrative Persuasionswirkungen betrachtet. Trotzdem ist über die Wirkung von Motivation und der Präsentationsform bisher wenig bekannt. In dieser Studie wird der Einfluss von situationaler, intrinsischer Motivation auf erlebtes Imagery und eine mögliche Moderation dieses Effekts durch die Präsentationsform untersucht. Eine zu diesem Zweck durchgeführte Experimentalstudie (N = 89) ergab Hinweise für die Unterstützung der Annahme, dass eine höhere situationale, intrinsische Motivation auch ein höher erlebtes Imagery bedeutet. Andersherum deuten die Ergebnisse darauf hin, dass eine niedrigere situationale, intrinsische Motivation zu einem niedriger er- lebten Imagery führt. Eine Moderation dieses Effekts durch die Präsentationsform wurde nicht festgestellt, bedarf insgesamt aber der Überprüfung in weiteren Experi- mentalstudien mit einem größeren, repräsentativen Sample.

Lehmann, Nina
„WENN DU ANDERS BIST, DANN BIST DU RAUS“ - Die Spotifyisierung der Musikindustrie – Eine qualitative Untersuchung der beruflichen, musikalischen und persönlichen Effekte der Nutzung von Spotify zur Verteilung und Organisation der Wahrnehmung von Musik, auf die Musikschaffenden und Akteur*innen der Musikindustrie.
2022
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Immer wieder thematisieren Musikschaffende den Musikstreamingdienst Spotify und Funktionen des Anbieters in ihren Liedern. Dabei beschreiben sie sowohl Spotify an sich als auch die mittel- und unmittelbaren Auswirkungen der dominanten Stellung des Unternehmens als problematisch und drücken ihre Unzufriedenheit über die Bedingungen in der Musikindustrie aus. Grundlage für die Entwicklung hin zur heutigen digitalen Musikdistribution war die digitale Revolution in der Musikindustrie, welche Anfang des Jahrtausends die Strukturen der Musikindustrie grundlegend verändert und den Grundstein für Musikstreamingdienste gelegt hat. Dabei sticht besonders der Dienst Spotify hervor, welcher durch seine Marktmacht in Europa von hoher Relevanz für die digitale Musikdistribution ist. Aus der gängigen Literatur entsteht das Erkenntnisinteresse, berufliche, musikalische und persönliche Effekte der Nutzung von Spotify zur Organisation der Wahrnehmung und Verteilung von Musik zu untersuchen. Im Rahmen dieser Arbeit wird eine qualitative Studie anhand von sechs problemzentrierten Leitfadeninterviews mit Musikschaffenden und Akteur*innen aus der Musikindustrie durchgeführt. Alle Interviewpartner*innen nutzen Spotify zur Organisation der Wahrnehmung und Verteilung von Musik, wobei Platzierungen in Spotify-Playlisten als wesentlicher Erfolgsfaktor angestrebt werden. In den Interviews wurden im beruflichen Kontext Effekte von Spotify auf die zeitliche Einteilung des Arbeitsalltags festgestellt. Zudem dienen die Spotify-Daten als Referenz in beruflichen Beziehungen. Vor dem Hintergrund, dass Playlisten-Platzierungen erreicht werden sollen, wird die Musikproduktion soweit angepasst, dass die Kreativität und Diversität in der Musik verloren gehen kann. Ein persönlicher Effekt von Spotify ist die Entstehung von psychischen Belastungen durch das Abhängigkeitsverhältnis zu Spotify, die Notwendigkeit, Playlisten-Platzierungen zu erreichen sowie das ständige Vergleichen mit anderen Artists. Demgegenüber steht die Freude, welche durch gelungene Playlisten-Platzierungen ausgelöst wird und als Antrieb für die Arbeit dient. Diese Erkenntnisse sollen als Grundlage für Folgeforschungen in den drei Einzelbereichen und dadurch zur Ableitung von Handlungsempfehlungen für Musikunternehmen dienen.

Lohe, Franca
Greenwashing- attraktive Marketingstrategie oder reine Verbraucher*innenmanipulation – Eine experimentelle Untersuchung über den Einfluss von Greenwashing auf Verbraucher*innen
2022
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Durch den in den letzten Jahren stark fortgeschrittenen Klimawandel ist das Umweltbewusstsein der Bevölkerung gestiegen. Um die dadurch entstandene Nachfrage nach umweltfreundlichen und nachhaltigen Konsumgütern befriedigen zu können, reagieren Unternehmen, indem sie grüne Produkte anbieten. Nachhaltigkeitsversprechen durch Begriffe wie klimaneutral, ökologisch und umweltfreundlich oder auch ansprechende Gestaltungen der Werbung mit grünen Landschaften soll dabei die Verbraucher*innen zum Kauf der Produkte verleiten und das Image des Unternehmens aufwerten. Handelt es sich bei diesen Marketingmaßnahmen jedoch um irreführende Falschbehauptungen, dann wendet das Unternehmen Greenwashing an. Für die Verbraucher*innen ist schwer einzuschätzen, ob Aussagen in grüner Werbung glaubwürdig oder eben Greenwashing sind. Daher wird in dieser Forschungsarbeit untersucht, welche Auswirkungen von Berichterstattung ausgehen, die kritisch oder unkritisch über Greenwashing berichteten. Dabei wird mit einer Online-Umfrage erhoben, welche Einstellung die Proband*innen gegenüber grüner Werbung und der berichteten Marke haben. Außerdem wird untersucht, ob sie fähig sind, eine hohe bzw. niedrige Qualität der journalistischen Leistung zu erkennen. Zudem soll der Einfluss von den zwei Moderatoren des Umweltbewusstseins und des Vorwissens der Proband*innen untersucht werden. Als theoretische Einbettung und somit Hypothesenherleitung dient das Konzept des Primings und das Elaboration Likelihood Modell. Zur Datenauswertung werden Varianzanalysen durchgeführt. Die Ergebnisse dieser zeigen auf, dass Berichterstattung keinen Einfluss auf die Einstellung gegenüber grüner Werbung haben, aber die Einstellung zur berichteten Marke beeinflussen kann. Zudem sind die Proband*innen in der Lage journalistische Qualität zu erkennen. Außerdem hat ihr Umweltbewusstsein in Kombination mit einer negativen Berichterstattung eine negative Auswirkung auf die Bewertung der berichteten Marke.

Mahlmann, Jonas
Zwischen Reichweiten und Rechtspopulismus – Eine quantitative Inhaltsanalyse zur Nennung der Täter*innenherkunft in der Kriminalberichterstattung der größten deutschsprachigen Boulevard-Medien auf Instagram
2022
Abstract lesen

Herkunftsnennungen in der Kriminalberichterstattung, d.h. bspw. die Nennung der Nationalität, Kontinentalherkunft oder des Aufenthaltsstatus von Verdächtigen oder Täter*innen, werden seit Jahren kontrovers diskutiert. Befürworter*innen, darunter auch Rechtspopulist*innen, zielen mit der Nennung von Herkünften auf (vermeintliche) Transparenz in der Berichterstattung ab. Kritiker*innen verweisen hingegen auf vorurteilsbildende Wirkungen. Journalist*innen befinden sich in diesem Spannungsfeld und müssen zudem Publikumserwartungen berücksichtigen, um publizistische Erfolge sicherzustellen und ökonomisch zu handeln. Dittrich und Klimmt (2021) analysierten diese Entwicklung für deutsche Qualitätszeitungen in einer Inhaltsanalyse. Die vorliegende Arbeit repliziert ihre Studie an der Kriminalberichterstattung von Online-Boulevard-Medien. Dazu wurden insgesamt 456 Instagram-Beiträge der Bild und der Kronen Zeitung aus den Jahren 2017 bis 2021 inhaltsanalytisch untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass auch in diesen Beiträgen Herkünfte regelmäßig und zunehmend berichtet wurden. Herkunftsnennungen erfolgten dabei nicht nur bei Schwerverbrechen oder bei einer Beteiligung prominenter Personen, wie es der deutsche Pressekodex als Voraussetzung einer Herkunftsnennung definiert. Auffällig war, dass Herkunftsnennungen eher bei ausländischen Verdächtigen oder Täter*innen eingesetzt wurden. Das ist vor dem Hintergrund vorurteilsbildender Wirkungen besonders problematisch und stellt die Argumentation, mit Herkunftsnennungen Transparenz über Kriminalität herstellen zu wollen, in Frage. Zudem sollte diskutiert werden, ob die Presseräte ausreichend Einfluss besitzen, um ihre eigenen Richtlinien durchzusetzen.

Martin, Alina
Die Bedeutung des sozialen Vergleichs für das subjektive Wohlbefinden nach der Social-Media-Nutzung unter besonderer Berücksichtigung dispositioneller Schutzfaktoren
2022
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Die Nutzung von Social-Media-Plattformen wie z. B. Instagram kann positive und negative Folgen für das Wohlbefinden von Individuen mit sich führen. Passive Nutzungsvorgänge oder positiv verzerrte Selbstdarstellungen können u. a. Auslöser für negative Konsequenzen sein. Diese Auslöser stehen vor allem mit einem zentralen Faktor im Zusammenhang: dem Phänomen des (aufwärtsgerichteten) sozialen Vergleichs. Dadurch wird die Bedeutung von z. B. Instagram als Quelle für soziale Vergleichsprozesse mit dort vorkommenden Akteur*innen immer deutlicher. Um möglichen negativen Konsequenzen entgegenzuwirken, erscheinen Eigenschaftsfaktoren als sogenannte dispositionelle Schutzfaktoren für das Wohlbefinden von Individuen als geeignet und sollten ermittelt und gefestigt werden. Auf dieser Grundlage wurde in der vorliegenden Arbeit eine Online-Umfrage durchgeführt und die Daten von 172 Teilnehmer*innen untersucht. Hierbei wurde das allgemeine und aufwärtsgerichtete Vergleichsverhalten mit Akteur*innen auf Instagram und dessen Auswirkung auf das subjektive Wohlbefinden nach der Instagram-Nutzung analysiert. Zusätzlich wurden die dispositionelle Achtsamkeit, der dispositionelle Selbstwert und die dispositionelle Selbstwirksamkeit der Teilnehmenden als mögliche Moderatoren des Zusammenhangs betrachtet. Die Ergebnisse besagen, dass der allgemeine soziale Vergleich und der soziale Aufwärtsvergleich auf Instagram negativ mit der positiven Affektivbilanz als Teil des subjektiven Wohlbefindens assoziiert sind. Allerdings ergaben die Moderationsanalysen der dispositionellen Eigenschaften Achtsamkeit, Selbstwert und Selbstwirksamkeit keine signifikanten Ergebnisse. Dadurch lässt sich ein Moderationseffekt final nicht eindeutig bestätigen und mögliche Gründe werden kritisch diskutiert. Die Erkenntnisse unterstützen und erweitern bereits bestehende Forschungen, fördern aber weiterhin die Wichtigkeit zentralisiert soziale Vergleichsprozesse in Verbindung mit Social Media und deren Wirkungsweise und mögliche Präventionen für die psychische Gesundheit zu untersuchen.

Meisel, Jordan Sophie
We love to see it: Der Einfluss von parasozialer Beziehung auf die Wirkung von Influencer*innen-Werbung - Eine qualitative Untersuchung der Einflüsse von parasozialer Beziehung und Glaubwürdigkeit auf Werbewirkungsfaktoren von Influencer*innen-Werbung auf Instagram
2022
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Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, zu beantworten, welchen Einfluss die parasoziale Beziehung auf die Wirkung von Influencer*innen-Werbung hat. Hierbei wird ein besonderer Fokus auf die Glaubwürdigkeit der Influencer*innen gelegt und weiterhin die Faktoren der Reaktanz auf die Werbung, der Attitude toward the Ad, der wahrgenommenen Glaubwürdigkeit der Influencer*innen und der Meinung zur gezeigten Marke (Markenimage) gemessen. Dazu werden die folgenden Forschungsfragen gestellt: „Welchen Einfluss hat die parasoziale Beziehung auf die Wirkung von Influencer*innen-Werbung?“ und „Hat die Glaubwürdigkeit einen Einfluss auf die Reaktanz auf die Werbung oder auf das Markenimage?“ Um diese Fragen zu beantworten, wurde eine standardisierte Online-Befragung durchgeführt. Die Studie zeigte, dass die parasoziale Beziehung kaum einen Effekt auf die Wirkung von Influencer*innen-Werbung hat. Lediglich die Attitude toward the Ad und das Markenimage werden leicht positiv von der parasozialen Beziehung beeinflusst, die Glaubwürdigkeit sogar leicht negativ. Die Reaktanz auf die Werbung wird nicht von der Intensität der parasozialen Beziehung beeinflusst. Die Glaubwürdigkeit hat ebenfalls kaum einen Effekt: Sie beeinflusst das Markenimage und die Reaktanz leicht negativ..

Müller, Florian
The Spiral of Comments? Eine experimentelle Untersuchung der Wirkung von Instagram-kommentaren auf die Meinungsklimabilanzierung und Bekenntnisbereitschaft auf Instagram
2022
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Social Media sind in den letzten Jahren ein fester Bestandteil des Öffentlichkeitsalltags in Deutschland geworden. Für einen Großteil der Deutschen ist ein Portal zum Social-Web nur einen Griff in die Hosentasche weit entfernt. Die Unternehmen, die hinter diesen Social-Media-Plattformen stehen, wie Meta Platforms, Inc., verkörpern enorme wirtschaftliche, politische und Datenmacht. Algorithmen sind die treibenden Instrumente hinter Social Media. Sie sortieren die Myriaden von Inhalten und spielen sie auf die Nutzer*innen persönlich zugeschnitten aus, aber meist wird die Funktionsweise dieser Algorithmen von den Unternehmen intransparent behandelt. Auch Kommentarsektionen werden algorithmisch sortiert und an dieser Stelle soll das Manipulationspotenzial, welches die Sortierung dieser bietet, erforscht werden. Im theoretischen Rahmengerüst der Theorie der Schweigespirale wurde dafür die Wirkung der Wahrnehmung von Nutzer*innenkommentaren auf die Meinungsklimawahrnehmung und die Bekenntnisbereitschaft auf Instagram experimentell untersucht (N = 98). Durch die Ausspielung verschiedener Stimulus-Varianten eines Instagram-Posts mit homogen sortierten Meinungskommentaren wurden zwei Experimentalgruppen (Konsonant n = 39 / Dissonant n = 27) und eine Kontrollgruppe (n = 32) gebildet. Zusätzlich wurden der Einfluss des gesellschaftlichen Offline-Meinungsklimas und eine eventuell moderierende Rolle der Meinungssicherheit untersucht. Ein zentrales Resultat dieser Studie war das Fehlen jeglicher Beziehung der Instagram-Meinungsklimawahrnehmung zur Bekenntnisbereitschaft im Rahmen von Instagram, weshalb die Schweigehypothese nicht gestützt werden konnte. Weiterhin hat sich Meinungssicherheit nur in einem von vier Modellen als Moderator der Beziehung zwischen Offline-Meinungsklimawahrnehmung und Online-Bekenntnisbereitschaft erwiesen, jedoch auch nur tendenzartig. Schließlich zeigte sich aber in der Studie, dass Nutzer*innenkommentare sowie die gesellschaftliche Offline-Meinungsklimawahrnehmung die Meinungsklimawahrnehmung auf Instagram deutlich beeinflussen können. Es ist liegt also durchaus manipulatives Potenzial in der Sortierung von Kommentarsektionen und solange die Algorithmen intransparent sind, bleibt dies eine Gefahr.

Pardey, Robin
Einfluss von Stress und Medien-Coping auf das Wohlbefinden in Zeiten der Corona-Pandemie
2022
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Ausgehend von der anhaltenden Corona-Pandemie und einer Studie wurde untersucht, welche Auswirkungen Corona bedingter Stress auf das Wohlbefinden hat und ob Medien bei der Stressbewältigung unterstützen. Einbezogen wurden hierfür zwei etablierte Copingstrategien, welche zu Beginn der Studie aus bestehender Literatur hergeleitet wurden. Obwohl alle Genutzten Skalen mittels Reliabilitätstest überprüft wurden und die Werte für gute Er-hebungsmethoden sprechen, konnten die aus der Theorie abgeleiteten Hypothesen nur bedingt bestätigt werden. So zeigten sich nur signifikante Einflüsse von Stress auf das Wohlbefinden und auf die zwei Bewältigungsstrategien problemorientiertes Medien-Coping und eskapistisches Medien-Coping. Die Copingstrategien zeigten entgegen der Erwartung keinen signifikanten Einfluss und konnten somit auch keine Mediationseffekte hervorrufen.

Reichert, Carolin
Riots not Diets - Eine experimentelle Studie zur Wirkung von Body Positivity-Beiträgen von Influencerinnen auf Instagram auf das positive Körperbild von Frauen
2022
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Ein beobachtbarer Trend in sozialen Netzwerkmedien – allen voran auf Instagram – ist die Body Positivity-Bewegung. Insbesondere weibliche Influencende veröffentlichen im Zuge der Bewegung körperpositive Beiträge, die darauf abzielen eng definierte und diskriminierende weibliche Körperideale abzuschaffen. Ihr primäres Bestreben ist die Akzeptanz und Wertschätzung unterschiedlichster Frauenkörper zu fördern. Hierfür präsentieren sie in ihren Instagram-Beiträgen ihren eigenen Körper ganz natürlich und auf eine nicht-idealisierte Art und Weise. Zudem teilen sie ihre persönlichen Geschichten darüber, wie sie es schafften, ihren Körper lieben zu lernen. Ziel der vorliegenden Arbeit war es, auf Basis der Theorie des sozialen Vergleiches und der narrativen Persuasion, die Wirkung von Instagram-Beiträgen von Influencerinnen zum Thema Body Positivity auf das positive Körperbild von Frauen zu untersuchen. Hierfür wurde ein 2x2 Experiment durchgeführt. Es handelte sich um 283 Teilnehmerinnen, die nach dem Zufallsprinzip einem von vier verschiedenen Instagram-Beiträgen zugeteilt wurden, welche sich hinsichtlich der Art der Körperdarstellung einer Influencerin (nicht-idealisiert vs. idealisiert) und der Narrativität einer Botschaft über Body Positivity (narrativ vs. nicht-narrativ) unterschieden. Es konnte kein signifikanter Effekt der Narrativität der Botschaft über Body Positivity auf die Körperwertschätzung von Frauen nachgewiesen werden. Eine Mediationsanalyse zeigte, dass nicht-idealisierte Körperdarstellungen von Influencerinnen die Körperwertschätzung von Frauen erhöht, vermittelt durch verringerte aussehensbezogene Aufwärtsvergleiche. Eine vielfältigere und realistische Darstellung von weiblichen Körpern auf Instagram kann Frauen folglich zu mehr Körperwertschätzung verhelfen.

Schäfer, Moritz
Welchen Einfluss haben kognitive Effekte und Stress durch Musik in Videospielen auf die Performance der Spieler:innen?
2022
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Diese Arbeit versucht den lückenhaften Forschungsstand zum Einfluss von Videospielmusik auf die Performance der Spieler:innen zu verbessern. Auf Grundlage von Vermutungen vorrangegangener Studien von Tan, Baxa und Spackman (2010) und Hufschmitt, Cardon und Jacopin (2020) stellte sich die zentrale Forschungsfrage, welchen Einfluss kognitive Effekte und Stress durch Musik in Videospielen auf die Performance der Spieler:innen haben. Auf Grundlage des Limited Capacity Model of Motivated Mediated Message Processing (Lang, 2000) und Forschung zur Wirkung von Musik auf das Stresserleben der Hörer:innen wurde ein Experiment mit 2x2 Design durchgeführt. Untersucht wurde der Einfluss der Reizstärke von Musik über kognitive Kapazitäten auf die Performance der Spieler:innen und der Beschleunigung der Musik über das Stresserleben auf die Performance der Spieler:innen. Zudem wurde die Videospielaffinität der Spieler:innen als Moderator dieser Effekte untersucht. Für das Experiment wurde vom Autor Musik geschrieben, welche sich nur in ihrer Reizstärke und ihrer Beschleunigung unterscheiden, die Vergleichbarkeit der Gruppen ist also sehr hoch. Die Ergebnisse zeigten einen negativen Effekt der Reizstärke der Musik auf die Performance, welcher sich allerdings nicht durch geringere kognitive Kapazitäten erklären ließ. Die reizstarke Musik zeichnet sich durch mehr eigenständige Stimmen, mehr unterschiedliche Klangfarben, harmonische und rhythmische Komplexität und einen höheren Tonumfang aus. Die Beschleunigung hat keinen signifikanten Effekt über das Stresserleben auf die Performance der Proband:innen gehabt. Auch für die Videospielaffinität zeigten sich keine signifikanten Effekte. Der Effekt der Reizstärke zeigt jedoch, dass Musik einen Effekt auf die Musik haben kann, dieser jedoch durch andere Konstrukte mediiert wird als angenommen. Eine Mediation des Effekts der Reizstärke durch das Enjoyment der Spieler:innen zeigte signifikante Ergebnisse und liefert einen Anhaltspunkt dafür, wie der performanceverändernde Effekt von Videospielmusik wirkt. Zudem liefert diese Arbeit Anhaltspunkte dafür, welche Parameter der Musik genau einen Einfluss auf den performanceverändernden Effekt haben. Damit bietet diese Arbeit eine Grundlage für zukünftige Forschung zu dem Effekt von Videospielmusik auf die Performance der Spieler:innen.

Schneeweiß, Yannick
Es ist nicht alles grün, was glänzt Eine experimentelle Untersuchung zur Glaubwürdigkeit grüner Werbebotschaften
2022
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Deutsche Konsument*innen werden immer umweltbewusster. Auch beim Kaufverhalten ist dieser Trend zu beobachten. Nicht jedes vermeintlich nachhaltige Produkt hält jedoch auch seine Werbeversprechen ein. Selbst renommierte Unternehmen sehen sich mit Greenwashing-Vorwürfen konfrontiert, da sie umweltschädliche Produkte als ‚grün’ vermarkten. Sie blockieren somit nachhaltige Produktinnovationen und begehen Verbrauchertäuschung. Die sogenannte ‚Grüne Werbung’ mit der Werbetreibende die Verkaufszahlen ihrer Produkte ankurbeln wollen, sieht sich daher mit einem erheblichen Imageproblem konfrontiert: Konsument*innen, die umweltfreundliche Produkte bevorzugen, misstrauen den grünen Werbeversprechen der Unternehmen. Mitschuldig daran ist vor allem die mangelnde Glaubwürdigkeit der Werbebotschaften. Als Gegenentwurf zum Greenwashing konnte sich jedoch das so genannte Green Marketing etablieren, das auf nachhaltige Produktinnovationen setzt und diese konkret an die Konsument*innen kommuniziert. Das Ziel dieser Studie ist es, mithilfe eines Online-Experiments (N = 183) nachzuweisen, dass Green Marketing-Werbebotschaften allgemein eine höhere Glaubwürdigkeit genießen, als Greenwashing-Werbebotschaften. Zudem soll untersucht werden, ob umweltbewusste Konsument*innen Greenwashing als unglaubwürdiger empfinden als Green Marketing. Den Proband*innen wird hierfür entweder eine Green Marketing-Werbeanzeige oder eine Greenwashing-Werbeanzeige präsentiert. Sie werden gebeten, eine Glaubwürdigkeitsbewertung dieser vorzunehmen. Zudem wird das Umweltwissen, das Umweltanliegen sowie das umweltbewusste Kaufverhalten der Proband*innen ermittelt und es wird überprüft, ob diese einen Einfluss auf die Glaubwürdigkeitsbewertung haben. Kontrolliert wird zudem der Einfluss der beworbenen Marke auf die Bewertung der Glaubwürdigkeit. Es zeigt sich, dass Greenwashing-Werbebotschaften nicht per se als unglaubwürdiger empfunden werden, als Green Marketing-Werbebotschaften. Personen, die über ein ausgeprägtes Umweltanliegen sowie umweltbewusstes Kaufverhalten verfügen, bewerten Green Marketing-Werbebotschaften jedoch als signifikant glaubwürdiger als Greenwashing-Werbebotschaften. Auffällig ist zudem, dass die Glaubwürdigkeitsbewertung der Werbebotschaft stark von der Glaubwürdigkeitsbewertung der Marke abhängt.

Schrader, Lena Marie
Mehr als nur Trash. Eine empirische Untersuchung der genrespezifischen Nutzung von Reality-Dating-Shows
2022
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Die vorliegende Arbeit ergründet, unter Bezugnahme auf den Uses- and Gratification-Ansatz, ausgehend vom strukturellen Interesse an sozial akzeptierten Verhaltensweisen bei der Beziehungsanbahnung, den themenspezifischen Lern-Nutzen als Sehmotiv von Reality-Dating-Shows. Bisherige Befunde zum Rezeptionserleben von Reality-TV im Allgemeinen werden speziell in den Kontext des Subgenres gestellt und mit dem konzeptualisierten Nutzungsmotiv in Zusammenhang gebracht. Die Ergebnisse der Online-Befragung deuten zwar nicht darauf hin, dass der vermutete Lern-Nutzen als Zuwendungsgrund von Reality-Dating-Shows angenommen werden kann, dennoch wurden Zusammenhänge zwischen drei von vier getesteten Dimensionen im Rezeptionserleben und dem Sehmotiv nachgewiesen. Die wahrgenommene Realitätsnähe, soziale Abwärtsvergleiche und parasoziale Interaktionen mit den Realitycharakteren liefern signifikante Erklärungsbeiträge für den themenspezifischen Lern-Nutzen als Sehmotiv von Reality-Dating-Shows. Vermutungen über geschlechtsspezifische Gruppenunterschiede im Empfinden eines themenspezifischen Lern-Nutzens als Zuwendungsgrund wurden widerlegt.

Schümann, Lena
Eine Frage der Repräsentation – wie geschlechtergerecht sind unsere Talkshows? Eine empirische Untersuchung zur Repräsentation von Frauen in deutschen Polit-Talkshows
2022
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Bereits seit vielen Jahrzehnten gibt es Studien zu Geschlechtergerechtigkeit in den Medien. Zu der Repräsentation von Frauen in deutschen Polit-Talkshows ist der Forschungsstand allerdings eher gering. Polit-Talkshows im deutschen Fernsehen erfreuen sich, besonders während der Corona-Pandemie, einem hohen Interesse der Rezipient*innen. Aufgrund der eingeladenen Expert*innen und Politiker*innen haben sie einen großen Einfluss auf das Meinungsbild innerhalb der Gesellschaft und können somit auch die Annahmen über stereotype Geschlechterrollen beeinflussen. Aus diesem Grund beschäftigt sich diese Arbeit mit der Repräsentation von Frauen in deutschen Polit-Talkshows und mit den Rollen in denen sie in den Sendungen vertreten sind. Außerdem wird die mediale Repräsentation von Politikerinnen mit der politischen Wirklichkeit von Frauen im Bundestag vergleichen. Dazu wurden sich mithilfe einer Inhaltsanalyse insgesamt 794 Gäste aus vier verschiedenen Polit-Talkshows angesehen. Durch die Analyse der Daten kann bestätigt werden, dass im ausgewählten Zeitraum weniger weibliche Personen in den Talkshows zu Gast waren als männliche. Außerdem werden ihnen eher stereotyp weibliche Expertisen zugeschrieben. Auch ein Verzerrungseffekt zwischen der medialen Darstellung und der politischen Realität ist in Teilen ist zu erkennen. Hier sind besonders große Differenzen bei den konservativen Parteien festzustellen. Die Ergebnisse der Arbeit zeigen, dass sich die mediale Darstellung und die gesellschaftliche Realität beeinflussen können. Um eine gleichberechtigte Darstellung von Frauen und Männern in Polit-Talkshows zu erreichen, muss sich sowohl die mediale Präsenz von Frauen erhöhen als auch die Präsenz in stereotyp männlichen Bereichen und Führungspositionen.

Schuster, Jonathan
Machine Learning in der Kommunikationswissenschaft – am Beispiel der Vorhersage von Songpräferenzen durch Spotifydaten
2022
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Immer mehr Bereiche unseres alltäglichen Lebens umfassen digitale Interaktionen und den Austausch digitaler Inhalte. Für die Kommunikationswissenschaft gehen damit neue Chancen und Herausforderungen einher, mit denen sich das Forschungsgebiet der Computational Communication Science (CCS) befasst. Aufgrund der enormen Datenmengen und überaus hohen Komplexität, wendet die CCS interdisziplinäre Methoden wie das maschinelle Lernen an, um die bei digitalen Interaktionen entstehenden Daten zu analysieren. Da das maschinelle Lernen jedoch eine Vielzahl an Methoden umfasst, die sich in ihren Funktionsweisen, Anwendungsmöglichkeiten und der Eignung für wissenschaftliche Forschungen unterscheiden können, wird in dieser Forschungsarbeit eine Auswahl verschiedener Methoden untersucht. Neben der theoretischen Auseinandersetzung erfolgt eine Evaluierung dieser Methoden am exemplarischen Beispiel der Vorhersage von Songpräferenzen durch Daten des Streamingdienstes Spotify. Es zeigt sich, dass sich mit allen der zu untersuchenden Methoden Modelle erstellen lassen, die zu sehr guten Ergebnissen führen können. Dennoch bestehen teilweise große Unterschiede zwischen den Ergebnissen der Methoden und vor allem zwischen den Ergebnissen der einzelnen Personen. Deutlich wird, dass sich mit komplexeren Methoden, die eine geringere Erklärbarkeit und intersubjektive Nachvollziehbarkeit ermöglichen, zwar die besten Ergebnisse erzielen lassen, die weniger komplexeren Methoden jedoch ebenfalls gute bis sehr gute Ergebnisse liefern können. Es bestätigt sich, dass neben den technischen Ergebnissen weitere Aspekte und der konkrete Anwendungsfall ausschlaggebend für die Auswahl der Methoden und Modelle sind.

Spanier, Tobias
The War for TalentZ - Eine empirische Untersuchung der Arbeitgeber*innenattraktivität von Start-ups sowie Konzernen aus Sicht der Generation Z
2022
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Primär durch den demographischen Wandel bedingt, wird sich die Kluft, zwischen den in Deutschland benötigten Arbeitskräften und den erwerbstätigen Menschen, in den kommenden Jahren weiter ausdehnen. Auf der Agenda vieler Unternehmen steht dementsprechend als langfristiges essentielles Ziel, Mitarbeiter*innen zu rekrutieren und zu binden. Hierfür müssen sie im Konkurrenzkampf mit anderen Unternehmen attraktiv wirken, sodass sich die besten Talente für sie als Arbeitgeber*in entscheiden. Die jüngsten Talente, welche kurz vor dem Eintritt auf den Arbeitsmarkt stehen, sind die der Generation Z. Diese gilt es zu rekrutieren und zu binden, um den War for Talents zu gewinnen. In den vergangenen Jahren haben sich Start-ups in der deutschen Wirtschaft etabliert und stellen im Ringen um Mitarbeiter*innen eine erstzunehmende Konkurrenz in Richtung der Konzerne dar. Die vorliegende Arbeit untersucht im Rahmen einer quantitativen Online-Befragung, ob Start-ups oder Konzerne als Arbeitgeber*in aus Sicht der Generation Z präferiert werden und welche Einflussfaktoren hierbei eine Rolle spielen. Es wird untersucht, ob es Unterschiede in den Facetten der Arbeitgeber*innenattraktivität zu der voran-gehenden Generation Y gibt. Diese Arbeit soll die Wünsche und Anforderungen der Generation Z an zukünftige Arbeitgeber*innen aufzeigen und somit als Handlungsempfehlung für Personaler*innen von Startups sowie Konzernen dienen. Die Ergebnisse zeigen, dass die Generation Z im Vergleich zur Generation Y einen stärkeren Fokus auf ihr Privatleben setzt und ihnen Facetten wie flexible Arbeitszeiten und ein harmonisches und kollegiales Arbeitsumfeld wichtiger sind. Festzustellen ist, dass sich die Arbeitgeber*innenattraktivität der einzelnen Unternehmensformen von der Generation Y zur Z geändert hat. Studierenden, denen die sozialen und kollegialen Beziehungen mit Mitarbeiter*innen und Vorgesetzten wichtig sind sowie ein innovatives Umfeld wichtig ist, ziehen eher ein Start-up als zukünftige*n Arbeitgeber*in vor. Diejenigen, die der Arbeit einen höheren Stellenwert zumessen sowie bereits Erfahrungen in einem Konzern gesammelt haben, präferieren eher einen Konzern als zukünftige*n Arbeitgeber*in.

Spyra, Alina
Doch nicht so divers? - Eine quantitative Inhaltsanalyse zur medialen Darstellung der Biodiversität in der Berichterstattung vor dem Hintergrund des Biodiversitätsberichts des IPBES 2019
2022
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Die Folgen des Klimawandels sind mittlerweile dem Großteil der Gesellschaft bekannt. Nicht zuletzt, da dem Thema in den Medien seit einigen Jahren vermehrt Aufmerksamkeit geschenkt wird. Dabei seien die Konsequenzen des derzeit größten Artensterbens in der Geschichte der Menschheit mindestens genauso schwerwiegend, wie die des Klimawandels. Schuld an diesem Massensterben sind größtenteils die menschlichen Handlungen. Wenn sich die Menschheit nicht darüber bewusst wird und diese negative Entwicklung eindämmt, wird sie am Ende ebenfalls auf der Liste der bedrohten Arten stehen. Dies ging unter anderem aus dem Biodiversitätsbericht des Weltbiodiversitätsrats aus dem Jahr 2019 hervor. Daher untersucht die folgende Arbeit die mediale Darstellung der Biodiversität und die Auswirkung des Biodiversitätsberichts auf die nachfolgende Berichterstattung. Dafür wird eine quantitative Inhaltsanalyse von Zeitungsartikeln aus überregionalen Tageszeitungen durchgeführt. Der Untersuchungszeitraum gliedert sich in das Jahr vor und nach der Veröffentlichung des Biodiversitätsberichts, wodurch insgesamt 308 Zeitungsartikel der Süddeutschen Zeitung und der Frankfurter Allgemeinen Zeitung zum Thema Biodiversität erhoben werden. Diese werden auf ihre Häufigkeit, Ausführlichkeit sowie Darstellung in Form von kommunizierter Nachdrücklichkeit analysiert. Für diese Arbeit ist insbesondere der Vergleich zwischen den Untersuchungszeiträumen, als auch der allgemeine Vergleich zwischen den Zeitungen mit unterschiedlicher politischer Ausrichtung relevant. Anhand der Ergebnisse ist festzustellen, dass es sich bei dem Biodiversitätsbericht nicht um ein Schlüsselereignis handelt, da anschließend weder häufiger, noch ausführlicher über die Biodiversität berichtet wird. Jedoch ist erkennbar, dass zunehmend der Mensch als Verursacher und der Fakt des aktuell größten Artensterbens genannt wird. Die Ernsthaftigkeit der Entwicklung wird somit zunehmend kommuniziert. Zwischen den Zeitungen ist hingegen eine häufigere Berichterstattung in der Süddeutschen Zeitung erkennbar. Insgesamt berichtet die linksliberale Süddeutsche Zeitung eher richtungsweisender in Bezug auf nötige Veränderungen, was sich in der häufigeren Nennung von Appellen und positiven Aussichten widerspiegelt. Die Frankfurter Allgemeine als eher konservative Zeitung berichtet wie vermutet sachlicher und somit häufiger über Ursachen und Konsequenzen des Biodiversitätsverlusts. Die Zeitungen unterscheiden sich somit in ihrer Darstellung lediglich in der Art und Weise, wie die Nachdrücklichkeit zum Ausdruck gebracht wird.

Steinfurt, Rudolph-Oliver
Do money and (virtual) friends mix afterall? Zur ökonomischen Dimension von parasozialen Beziehungen am Beispiel von Zuschauern und Streamern auf Twitch.tv
2022
Abstract lesen

Die vorliegende Ausarbeitung beschäftigt sich mit der Entstehung von parasozialen Beziehungen) zu Livestreamer*innen auf der Streamingplattform Twitch.tv sowie mit den möglichen Auswirkungen, die das Vorhandensein einer solchen Beziehung auf den wirtschaftlichen Erfolg der dortigen Streamingangebote haben kann. Die Ausarbeitung des theoretischen Hintergrunds befasst sich einerseits mit der Funktionsweise von Twitch.tv als Streamingplattform, mit besonderem Augenmerk auf den verschiedenen Möglichkeiten, einen solchen Livestream zu monetarisieren und andererseits mit den verschiedenen Formen von Bedürfnissen, die die Zuschauer*innen zum Konsum der dort gezeigten Inhalte führen können. Weiterhin wird das Konzept der parasozialen Beziehung vorgestellt und sowohl das Zustandekommen solcher Beziehungen im Allgemeinen als auch ihr Zustandekommen im digitalen Raum herausgearbeitet. Um die aufgestellten Hypothesen zu beantworten wurde eine quantitative Studie in Form einer Onlinebefragung unter Zuschauer*innen der Livestreamingplattform Twitch.tv aus dem deutschsprachigen Raum durchgeführt. Im Ergebnis können zwar Zusammenhänge von leichter bis mittlerer Intensität zwischen dem Vorliegen verschiedener Nutzungsmotivationen, der Intensität der Nutzung von Livestreaming-Angeboten und der Einbindung der Rezeption des Livestreaming-Angebots in den Tagesablauf der Rezipient*innen mit der Intensität der aufgebauten parasozialen Beziehung festgestellt werden, ein unmittelbarer Einfluss der Intensität dieser Beziehung auf den ökonomischen Erfolg von Livestreaming-Angeboten auf Twitch.tv kann jedoch ultimativ nicht nachgewiesen werden.

Timmig, Justin
Don’t believe the hype? Eine experimentelle Studie zur Werbewirkung unterschiedlich platzierter Werbepräsenz in eSport-Übertragungen
2022
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Esports wächst und mit ihm auch das Interesse vieler verschiedener Marken ein Teil davon zu sein. Grund dafür ist das überwiegend aus jungen, konsumstarken Personen bestehende Publikum, dass sich nur selten durch klassische Werbung ansprechen lässt (Staedele, 2020). Aufgrund der stark gestiegenen Aufmerksamkeit endemischer, als auch nicht endemischer Marken kommt es zur immer stärkeren Monetarisierung der Branche und zur Schaffung immer neuer Werbeformen innerhalb von eSport-Übertragungen. Die vorliegende Arbeit untersucht deshalb die Wirkung unterschiedlich zentral platzierter Werbebanner in eSport-Übertragungen auf die Encodierung und das Markenimage. Es wurde eine experimentelle Online-Befragung (N=94) durchgeführt, in der Proband*innen einem von zwei Stimuli zugeordnet wurden und anschließend die präsentierte Marke wiedererkennen und anhand des Markenimages bewerten sollten. Die Ergebnisse zeigen deutlich, dass sämtliche Hypothesen abgelehnt werden müssen. Entgegen der ursprünglichen Annahme führen zentral platzierte Werbebanner zu einer niedrigeren Encodierung, also Wiedererkennung, und einer negativeren Bewertung des Markenimages gegenüber der werbenden Marke im Vergleich zu dezentralen Werbebannen.

Vyatkin, Boris
Select Difficulty: Eine experimentelle Untersuchung der Wirkung des Schwierigkeitsgrades und der Spielzeit auf das Unterhaltungserleben von Videospielen
2022
Abstract lesen

Videospiele sind heutzutage nicht mehr aus der Popkultur wegzudenken. Mit dem fortschreitenden Erfolg der Branche geht auch eine hohe Diversität an Videospielen einher. Dabei werden verschiedene Extreme an Konsumierenden angesprochen. Wo einige eine möglichst hohe Herausforderung in einem Videospiel suchen, wollen andere beim Spielen entspannen und eher wenig gefordert werden. Vor allem bei dem Angebot von Videospielen für das Smartphone wird deutlich, dass kurzweilige Spiele mit eher geringem Anspruch besonders beliebt sind. Reichelt (2019) hat die Existenz von sehr einfachen als auch sehr schweren Videospielen auf dem Markt als Anlass genommen, den Einfluss des Schwierigkeitsgrades auf das Unterhaltungserleben von Spielenden genauer zu untersuchen. Dabei gibt die Literatur Hinweise darauf, dass die Länge der Zeit, die Personen mit einem Videospiel verbringen, einen Einfluss auf den Zusammenhang von Schwierigkeitsgrad und Unterhaltungserleben nehmen könnte. Anhand einer konzeptuellen Replikation von Reichelts Studie (2019), wurde bei dieser Untersuchung ergründet, wie sich unterschiedliche Spielzeiten und Schwierigkeitsgrade auf das Unterhaltungserleben beim Spielen von Videospielen auswirken. In einer quantitativen Online-Befragung mit experimentellem Forschungsdesign (N = 160) haben Personen das Videospiel Pac-Man auf verschiedenen Schwierigkeitsgraden und Spielzeiten gespielt. Die Analyse der Daten hat gezeigt, dass sich die Gruppen trotz verschiedener Schwierigkeitsgrade und Spielzeiten nicht signifikant im Unterhaltungserleben unterschieden haben. Auch Zustände wie Flow-Erleben und Kompetenzerleben wurden anhand des Online-Fragebogens abgefragt. Die Ergebnisse der weiteren Analyse haben einen signifikanten Interaktionseffekt von Schwierigkeitsgrad und Spielzeit für das Flow-Erleben aufgezeigt. Für das Kompetenzerleben war der Effekt der Spielzeit nicht signifikant. Bei den Gruppen, die eine längere Spielzeit gespielt haben, konnte dabei ein negativer Effekt des Kompetenzerlebens auf das Unterhaltungserleben festgestellt werden, was im Kontrast zu bestehender Theorie und Forschung steht.

Weber, Lina Marie
Jeder Eindruck zählt? - Wie musikbezogene Inhalte als Geschmacksaussage für Online-Impression Management in der Instagram-Story genutzt werden. Eine quantitative Untersuchung des musikvermittelten Impression Managements mittels Taste Performance auf Social Networking Sites am Bespiel Instagram
2022
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In so gut wie allen Situationen, in denen Menschen auf einander treffen, spielen die Eindrücke, die die Interaktionspartner:innen voneinander bekommen eine entscheidende Rolle bei der gegenseitigen Beurteilung. Individuen sind daher geneigt ihr Verhalten gezielt zu steuern und die entstehenden Eindrücke so gut wie möglich zu beeinflussen. Diese Verhaltensweisen lassen sich auch online beobachten, die Menschen posten beispielsweise ganz gezielt bestimmte Inhalte, die von anderen gesehen werden sollen, um deren Eindrücke in eine bestimmte Richtung zu lenken. Auch der mediale Geschmack spielt dabei eine Rolle: welche Bücher lese ich, welche Filme und Serien schaue ich und welche Musik höre ich? Diese Fragen sind nicht nur für die eigene Identität entscheidend, sondern liefern auch den Mitmenschen bestimmte Informationen. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich daher mit der grundlegenden Fragestellung inwiefern das Teilen von massenmedialen Inhalten in Form von Musik auf Social Media von den Nutzer:innen für eine gezielte Selbstdarstellung bzw. Impression Management genutzt wird. Dabei wurde sich auf die SNS Instagram und das Format der Instagram-Story zum Teilen der Musikstücke fokussiert. Es wurde untersucht, wie das Bedürfnis nach Kompetenz, Sympathie und sozialer Integration das Posten von verschiedenen musikalischen Geschmacksaussagen beeinflusst. Es Zur Überprüfung der Theorie wurde eine quantitative Online-Befragung (N = 70) durchgeführt. Es kann ein Einfluss des Bedürfnisses danach, von anderen als kompetent wahrgenommen zu werden, auf das Teilen von prestigeträchtiger und Authentizität vermittelnder Musik bestätigt werden. Die Ergebnisse liefern somit einen Hinweis darauf, dass das Posten von Musik in der Instagram-Story als Online-Impression Management genutzt wird.

Weigold, Simon
Big Science Is Watching You – Eine Aufarbeitung ethischer Faktoren bei einer Forschung mit Internetdaten und computerbasierten Methoden in der deutschen Kommunikations- und Medienwissenschaft.
2022
Abstract lesen

In der deutschen Kommunikations- und Medienwissenschaft werden persönliche Da-ten aus dem Internet verwendet, um Erkenntnisse zu gewinnen. In dieser Vorgehens-weise liegt großes Potential, welches von Forscher*innen immer mehr erschlossen wird. Mit diesem Potential geht allerdings auch das Risiko zu unerwünschter Verwen-dung und des Missbrauchs entsprechender Methodiken einher. Es entsteht die Not-wendigkeit, die exakten Umstände einer Forschung mit Internetdaten genau abzuwä-gen. In dieser Studie wird untersucht, wie Forscher*innen der deutschen Kommunika-tions- und Medienwissenschaft mit forschungsethischen Dimensionen bei einer For-schung mit Internetdaten umgehen. Mithilfe von zehn Experteninterviews werden for-schungsethische Herausforderungen, Lösungsmöglichkeiten und Entscheidungsheu-ristiken identifiziert und in einem strukturierten Zusammenhang wiedergegeben. Es werden relevante Aspekte aufgezeigt, die es bei einer ethischen Forschungspraxis zu berücksichtigen gilt. Diese können spezifischen Forschungssituationen zugeordnet werden. Es zeigt sich, dass ethische Forschungsumsetzungen nur individuell auf ein-zelne Forschungsvorhaben anwendbar sind. Lösungsmöglichkeiten können sowohl auf individueller als auch auf systemischer Ebene bestehen. Eine strukturierte und übersichtliche Auseinandersetzung bisheriger forschungsethischer Situationen sowie zuverlässige Orientierungsangebote sind richtungsweisend für den Entscheidungspro-zess bei ethischen Fragestellungen.

Yeo , Minha Marie
Antihelden wie Loki mögen oder sogar bewundern? Eine empirische Untersuchung von Admiration innerhalb der Affective Disposition Theory
2022
Abstract lesen

In einer Gesellschaft, in der mehr als die Hälfte aller Menschen in den USA zwischen 18 und 34 Jahren mindestens einen oder mehrere Filme aus der Marvel’s Avengers-Filmserie gesehen hat (Navarro, 2021), spielen Unterhaltungsfilme mit Held*innen, Antiheld*innen und Villains eine immer größere Rolle. Besonders Antiheld*innen sind in ihrer Popularität stark gewachsen und es stellt sich die Frage, weshalb diese moralisch fehlbaren Charaktere die Sympathie und Bewunderung der Rezipient*innen auf sich ziehen. Die Studie stützt sich auf die Forschung zur Affective Disposition Theory und zum Konzept Admiration, um zu untersuchen, weshalb wir Antiheld*innen bewundern und inwiefern das Liking für Antiheld*innen auf Admiration basiert. Dies soll mithilfe einer Online-Befragung, in der Befragte zu drei unterschiedlichen Charakteren aus dem Marvel Cinematic Universe zugeordnet werden, erforscht werden. Die Gruppen bestehen jeweils aus dem Helden Vision, dem Antihelden Loki und dem Villain Thanos. Basierend auf der Literatur wird höhere Bewunderung für den Antihelden erwartet, welche aus einer erhöhten Kompetenz, Tugendhaftigkeit und Erreichbarkeit verglichen mit dem Helden und Villain resultiert. Zudem sollte Admiration das Liking für den Helden und Antihelden fördern. Eine Wechselwirkung zwischen dem Konzept Moral Disengagement und Admiration auf das Liking des Antihelden wird ebenfalls vermutet. Die Ergebnisse zeigen, dass der Antiheld Loki mehr Admiration als der Held und Villain generiert und ein Zusammenhang zwischen Admiration und Liking für den Helden, Antihelden sowie Villain existiert. Die Faktoren für Admiration sind allerdings unklar und eine Wechselwirkung zwischen Moral Disengagement und Admiration auf das Liking kann nicht bestätigt werden.

 

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Zuletzt bearbeitet: 19.01.2023

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