Master Kommunikations- und Medienforschung

Absolvent*innen des Master-Studiengangs Kommunikations- und Medienforschung und die Themen ihrer Abschlussarbeiten (2022)

(Stand: August 2022)

Hammer, Desiree
Emotionen bewegen: Der Einfluss von Wut und Angst auf die Intention zur politischen Online- und Offlinepartizipation durch Social Media Nachrichtenbeiträge
2022
Abstract lesen

Diese Masterarbeit setzt sich mit Wut und Angst, die durch Nachrichtenbeiträge auf Social Media ausgelöst werden, und deren Einfluss auf die politische Offline- und Onlinepartizipationsintention auseinander. Zusätzlich wird untersucht, inwiefern sich die Einflussgrößen auf die beiden Partizipationsformen unterscheiden. In diesem Kontext werden die beiden Emotionen nicht als diskrete Emotionen gehandhabt, sondern in einen Zusammenhang gesetzt. Es wird angenommen, dass Angst verstärkend auf Wut wirkt, wenn es die Identifikationsmöglichkeit einer für die Situation verantwortlichen Person gibt. Da sich der Konsum von Nachrichten zunehmend in den digitalen Raum verschiebt und besonders junge Erwachsene Nachrichten häufiger über Social Media konsumieren, wird das Forschungsvor-haben anhand von eigens erstellten Instagram-Beiträgen untersucht. Hierbei wird ein Beitrag für Wut und ein Beitrag für Angst konzipiert. Die Ergebnisse zeigen Einflüsse beim Wut-Beitrag: Wut, die durch einen Nachrichtenbeitrag auf Social Media ausgelöst wird, wirkt sich sowohl auf die politische Offline- als auch auf die Onlinepartizipationsbereitschaft verstärkend aus. Zusätzlich ausgelöste Angst, wirkt verstärkend auf die Emotion Wut. Ein verstärkender Einfluss von Angst auf die Intention zur politischen Online- und Offlinepartizipationsintention wird über Wut mediiert. Bei der Offlinepartizipationsintention hat Angst zusätzlich einen direkten abschwächenden Effekt auf die Partizipationsabsichten. Ein Ver-gleich der Effektstärken von Wut auf Online- und Offlinepartizipation zeigt einen stärkeren Einfluss auf die Offlinepartizipation. Der Angstbeitrag zeigt keine signifikanten Einflüsse von der durch den Beitrag ausgelösten Wut oder Angst auf politische Partizipationsabsichten. Die Ergebnisse verdeutlichen besonders den Stellenwert von Wut für politische Partizipationsabsichten. Besonders für Offlinepartizipation scheint Wut ein starker Treiber zu sein. Auch wenn die Emotion durch Social Media entsteht, kann diese sich außerhalb des Internets auswirken. Darüber hinaus bestätigen sich die Annahmen hinsichtlich der Interaktion dieser Emotionen: Angst wirkt verstärkend auf Wut, die daraufhin verstärkend auf Offline- oder Onlinepartizipationsintention wirkt.

Lessing, Filipa
Konstruktiver Journalismus und seine Wirkung auf Determinanten der Nachrichtendistanzierung - Eine experimentelle Untersuchung der Wirkung von konstruktivem Journalismus auf die Rezipient:innen unter Berücksichtigung mediierender Effekte von Emotionen
2022
Abstract lesen

Immer mehr Menschen meiden bewusst die allgemeinen Nachrichten. Das ist ein Problem für die Demokratie, die von informierten Bürger:innen lebt, und für die Verlage, deren Geschäftsmodell von vielen Rezipient:innen abhängig ist. Viele Menschen begründen ihr Distanzierungsverhalten damit, dass die Nachrichten ihnen zu negativ seien, zu pessimistisch und problemorientiert. Konstruktiver Journalismus könnte diese Rezipient:innen dazu ermutigen, sich wieder häufiger Nachrichten zuzuwenden. Er hat seine Wurzeln in der Positiven Psychologie (Seligman, 2012). Konstruktive Journalismus richtet den Blick verstärkt in die Zukunft, sucht nach Lösungen für die dargestellten Probleme und integriert positive Emotionen, wie Hoffnung und Inspiration. Gemäß der Broaden-and-Build-Theory (Fredrickson, 2001) erweitern positive Emotionen das Denk- und Handlungsrepertoire. Konstruktiver Journalismus könnte über diese positiven und weniger stark negativen Emotionen der steigenden Nachrichtendistanzierung entgegentreten. In einem quantitativen Online-Experiment (N = 569) mit zwei Experimentalgruppen wurde untersucht, inwieweit konstruktiver Journalismus im Gegensatz zu nicht-konstruktivem Journalismus auf Determinanten der Nachrichtendistanzierung wirkt. Für die Stimulusartikel wurde das gesellschaftlich relevante Thema der Landwirtschaft und Agrarpolitik aufgegriffen. Die Ergebnisse zeigen, dass konstruktiver Journalismus positivere und weniger stark negative Emotionen hervorruft. Die Rezipient:innen bewerteten den konstruktiven Artikel besser, wollten eher in Zukunft ähnliche Artikel lesen und berichteten über eine höhere kollektive Wirksamkeitswahrnehmung, waren also überzeugter, dass die Gesellschaft die Probleme der Landwirtschaft lösen wird. Vor allem positive Emotionen mediieren diese Effekte. Die Ergebnisse zeigen, dass konstruktiver Journalismus einen positiven Einfluss auf die Determinanten der Nachrichtendistanzierung hat und zur Reduzierung der Nachrichtendistanzierung beitragen könnte.

Riedel, Laura
„Muss man gelesen haben!“ - Eine quantitative Inhaltsanalyse zum Einfluss textbezogener Wirkungselemente in Laienrezensionen auf Nützlichkeits- und Meinungsäußerungen in der Bookstagram-Community
2022
Abstract lesen

Die Buchbranche hat mit sinkenden Buchkäufen und Leserzahlen zu kämpfen, was teilweise an der Produktart liegt, denn der Wert von Büchern lässt sich vor dem Lesen nur schwer abschätzen. Eine größere Herausforderungen für Konsument*innen ist aber, dass das Produktangebot durch neu erscheinende Bücher stetig zunimmt und immer unübersichtlicher wird. Daher vertrauen Leser*innen auf Buchempfehlungen, z. B. den digitalen Buchrezensionen von anderen Leser*innen in Foren, Shops oder Social Network Sites. Diese liefern ihnen Inspiration sowie Informationen über objektive und subjektive Merkmale eines bestimmten Buches. Dadurch fällt den Konsument*innen das Treffen einer Kaufentscheidung leichter. Gleichzeitig dienen Buchcommunitys im Rahmen des Social Readings auch dem gemeinsamen Meinungsaustausch über gelesene Bücher. Die Studie untersucht Buchrezensionen von deutschen Mitgliedern der Buchcommunity Bookstagram auf der Social Network Site Instagram. Mit einer quantitativen Inhaltsanalyse untersucht die Studie auf den Buchinhalt und Leseprozess bezogene Wirkungselemente von N = 480 Rezensionen im Zusammenhang mit der Anzahl und Art der Kommentare von Rezipient*innen (N = 5.479). Hierbei werden Meinungs- und Nützlichkeitsäußerungen unterschieden. Die erhobenen Wirkungselemente basieren hauptsächlich auf den Forschungen zu Laienrezension von Bachmann-Stein (2015) sowie Mehling, Kellermann, Kellermann und Rehfeldt (2018). Die Ergebnisse zeigen, dass die Art und Anzahl der textbezogenen Wirkungselemente signifikante Einflüsse auf die Art und Anzahl der Kommentare hat. So wecken Inhaltsangaben das Interesse an einem Buch sowie extreme Gesamtbewertungen und das Eingehen auf Gratifikationen zu mehr Nützlichkeitsäußerungen führen. Die Meinungsäußerung auf Bookstagram ist gegenüber den besprochenen Büchern sehr positiv, d. h. Bücher werden sowohl von Rezensent*innen als auch Kommentator*innen selten als schlecht bezeichnet. Anhand der Ergebnisse lassen sich kommunikationswissenschaftliche und werbewirtschaftliche Implikationen für die Buchbranche und Bookstagrammer*innen ableiten.

 

Meldungen Alle

Termine Alle

  • Donnerstag, 21.11.2024 | 14:00

    IJK Career Expo am 21.…

    Im Rahmen des Praxiskolloquiums findet auch in diesem…

  • Samstag, 09.11.2024 | 18:00

    IJK-Forum 2024

    SAVE THE DATE für das IJK-Forum 2024! Es ist wieder…

Zuletzt bearbeitet: 18.08.2022

Zum Seitenanfang