Abschlussarbeiten 2022

Bachelor Medienmanagement

Abramowski, Mirjam
„Isst du das noch?“ Frames des Karnismus und Veganismus in Online-Magazinen
2022
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Wie wir uns ernähren, spielt nicht nur auf individueller, sondern auch auf gesellschaftlicher Ebene eine bedeutende Rolle. Auswirkungen auf die Gesundheit, die Umwelt und der Umgang mit den Tieren stehen dabei oft im Fokus der Diskussion. In diesem Rahmen kommt es nicht selten auch zu folgender Frage: Sollten wir noch Fleisch essen? Antworten auf diese Frage werden in karnisitschen und veganen Diskursen stark diskutiert. Karnismus und Veganismus werden als zwei verschiedene ethische Grundhaltungen definiert, die beide geprägt sind von Meinungen, Einstellungen und Überzeugungen. Die vorliegende Arbeit untersucht den Diskurs über diese Grundhaltungen in deutschsprachigen Online-Magazinen. Karnismus und Veganismus dienen als zwei gegensätzliche Perspektiven, durch die der Ernährungsdiskurs betrachtet werden kann. Die Darstellung der beiden Perspektiven in den Medien bildet den Kern des Erkenntnisinteresses. Als Untersuchungsmethode wurde eine Clusteranalyse von knapp 200 Artikeln auf Basis des Framing- Ansatzes durchgeführt. Nach der Analyse lässt sich festhalten, dass die Kritikpunkte an Ernährungsweisen sich im Karnismus und Veganismus oftmals überschneiden. Der größte Unterschied liegt vor allem in den Lösungsansätzen; während Veganismus für den Verzicht auf tierische Produkte aufgrund der kritisierten Probleme plädiert, versucht Karnismus interne Lösungen zu finden, ohne dass auf den Konsum tierischer Produkte verzichtet werden muss.

Gawlik, Aurelia
Mind full vs. Mindful. Eine quantitative Studie zum Einfluss des individuellen Stressempfindens auf die Bereitschaft Achtsamkeits-Apps zu nutzen
2022
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Stress ist ein präsentes Thema in unserer Gesellschaft und gilt als einer der größten gesundheitlichen Risikofaktoren weltweit. Es handelt sich dabei um einen Zustand, in dem wir glauben, einer bestimmten Aufgabe oder Anforderung nicht gewachsen zu sein. Da Menschen sehr unterschiedlich auf Reize und sogenannte Stressoren reagieren, tritt auch das Gefühl von Stress sehr individuell auf. Eine vielversprechend kommunizierte Maßnahme gegen Stress beziehungsweise für einen besseren Umgang mit diesem, sind Achtsamkeits-Apps. Achtsamkeits- Apps sind mobile Applikationen, die damit werben, eine höhere Achtsamkeit mit Hilfe von angewandten Meditationen sowie Nutzung und Anwendung weiterer Inhalten zu erzielen. In dieser Arbeit wird untersucht inwieweit sich das individuelle Stressempfinden auf die Bereitschaft eine Achtsamkeits-App zu nutzen auswirkt. Mithilfe einer Online-Befragung (n = 130) wird in dieser Arbeit die Wirkung des individuellen Stressempfindens auf die Nutzungsbereitschaft von Achtsamkeits-Apps untersucht. Darüber hinaus wird das Geschlecht als mitwirkender Einfluss dieser Wirkung betrachtet. Als theoretische Basis diente dabei zum einen die Theorie des Copings und zum anderen der Uses-and-Gratifications-Ansatz. Die Hypothesen wurden im Rahmen der Datenauswertung mittels einer einfachen linearen Regressionsanalyse sowie zwei einfaktoriellen Varianzanalysen überprüft. Entgegen der aufgestellten Hypothese zeigte sich kein signifikanter Effekt des individuellen Stressempfindens auf die Bereitschaft Achtsamkeits-Apps zu nutzen. Das Geschlecht zeigte ebenfalls keinen Einfluss auf dieses Wirkungsverhältnis, auch wenn sich zeigte, dass Frauen ein signifikant höheres Stressempfinden haben als Männer.

Hutecker, Paula
Stärken stärken oder Schwächen schwächen? Eine empirische Untersuchung des Einflusses von Inhalts- und Goal-Frames auf die Einstellung und Verhaltensintention am Beispiel der psychischen Prävention
2022
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Psychische Gesundheitsförderung und Krankheitsprävention zählen zu den größten Herausforderungen moderner Gesellschaften. Angesichts gesellschaftlicher, demografischer und gesundheitspolitischer Entwicklungen verstärkt sich der Bedarf, gesundheitsfördernde Rahmenbedingungen für die psychische Gesundheit zu schaffen. So kann das Ergreifen saluto- und pathogenetischer Maßnahmen präventiv die psychische Widerstandsfähigkeit stärken und vor psychischen Krankheiten schützen. Personen können entweder ihre psychischen Schutzfaktoren stärken (salutogenetische Prävention), oder ihre psychischen Risikofaktoren reduzieren (pathogenetische Prävention). Die vorliegende Arbeit untersucht aus kommunikationswissenschaftlicher Sicht, welchen Einfluss die Kommunikation von psychischen Schutz- und Risikofaktoren auf die Einstellung und Verhaltensintention zu psychischen Präventionsmaßnahmen hat. Geprüft wird, ob diese strategische Kommunikation letztendlich dazu führt, dass Personen eher Schutz- oder eher Risikofaktoren als wichtig empfinden und diese zukünftig anwenden wollen. Darüber hinaus wird aufbauend auf dem Gain-Loss-Framing-Ansatz überprüft, welche Rolle das Betonen von positiven oder von negativen Konsequenzen im Bereich der psychischen Gesundheitskommunikation spielt. Dabei soll festgestellt werden, ob sich jeweils Gain- oder Loss-Frames für die Kommunikation von psychischen Schutz- oder Risikofaktoren besser eignen, um Einstellungen und Intentionen der Rezipierenden zu verstärken. Abschließend wird die Rolle des empfundenen Risikos gegenüber psychischen Erkrankungen und der allgemeinen Selbstwirksamkeit untersucht, um herauszufinden, ob diese Faktoren eine moderierende Wirkung auf den Einfluss der Framing-Botschaften haben. Im Rahmen einer quantitativen Online-Befragung mit 185 Teilnehmenden konnte ermittelt werden, dass auf inhaltlicher Ebene lediglich die gezielte Kommunikation von Risikofaktoren zu einer signifikant positiveren Einstellung zu diesen Faktoren führt. Des Weiteren gibt es keine signifikanten Unterschiede zwischen Gain- und Loss-Frames für die Kommunikation von Schutz- und Risikofaktoren. Das Ausmaß an Risikowahrnehmung und Selbstwirksamkeit moderiert zudem nicht die Einflüsse der Gain- und Loss-Frames auf Einstellungen und Verhaltensintentionen der Befragten.

Innerhofer, Laurenz
„False Balance vs. offener Diskurs?“ Eine experimentelle Untersuchung zur Wirkung der Gegenüberstellung von evidenten und nicht evidenten Positionen im Wissenschaftsjournalismus auf die Urteilsbildung.
2022
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Für Journalist*innen ist es eine bedeutsame Norm bei wissenschaftlichen Problematiken von hoher gesellschaftlicher Relevanz (z.B. Klimawandel, Corona Pandemie) verschiedene Ansichten zu Worte kommen zu lassen und dem Thema unterschiedliche Blickwinkel aufzuzeigen. Diverse Akteure aus der Wissenschaft und den Medien kritisierten jedoch vielfach, dass im Wissenschaftsjournalismus Personen Einzug finden, welche einen wissenschaftlichen Stand grundsätzlich in Frage stellen und ihre Position mit nicht belegbaren Fakten begründen. Wenn evidente Positionen, die von einem breiten Konsens unter den Wissenschaftler*innen getragen werden, nicht evidente Positionen, denen nur eine Minderheit zustimmt, in wissenschaftsjournalistischen Beiträgen gegenübergestellt werden, wird in der Kommunikationswissenschaft von False Balance gesprochen. In meiner Bachelorarbeit untersuche ich, welchen Einfluss dieses Phänomen auf die Rezipierenden hat. Es wurde angenommen, dass diese Gegenüberstellung ein verzerrtes Bild eines wissenschaftlichen Konsenses zur Folge hat (es werden verstärkt Meinungsverschiedenheiten unter den Wissenschaftler*innen eingeschätzt) und eine Zustimmung von nicht belegbaren Außenseiterpositionen begünstigt. Außerdem wurde vermutet, dass das Bereitstellen von Hintergrundinformationen zum wissenschaftlichen Stand bei falsch ausgewogenen Diskussionen nicht der Urteilsbildung entgegenwirkt. In einem quantitativen Online-Experiment wurden diese Annahmen überprüft. Als wissenschaftliches Thema wurde die Gefahr des Affenpockenvirus im Zuge des Ausbruchs im Mai 2022 in Deutschland gewählt, zu diesem sich ein breiter wissenschaftlicher Konsens wiederfinden lässt, der die Gefahr als gering einschätzt. Die Teilnehmenden (N= 140) wurden mit zwei evidenten Positionen oder einer belegbaren und einer nicht belegbaren Position konfrontiert, erhielten Hintergrundinformationen oder keine Hintergrundinformationen. Es konnte festgestellt werden, dass False Balance teilweise bewirkt, dass ein wissenschaftlicher Konsens weniger wahrgenommen wird. Jedoch begünstigt falsche Ausgewogenheit nicht die Zustimmung von Außenseiterpositionen in der Wissenschaft. Die Angabe von Hintergrundinformationen wirken bei einem eingetretenen Effekt nicht entgegen.

Kortenacker, Greta
Alternative Schlafmittel? Eine qualitative Untersuchung der auditiven Mediennutzung vor dem Einschlafen
2022
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Die vorliegende Arbeit verfolgt das Ziel, die Wirkung auditiver Medien auf den Konsumierenden besser zu verstehen. Trotz des großen Angebots an auditiven Einschlafmedien im Internet sind das Wirkungsgefüge und die Einflussgrößen auditiver Medien auf den Schlaf noch recht unerforscht. Daher wird anhand einer qualitativen Studie die folgende Forschungsfrage untersucht: Wie wirken sich auditive Medien auf das Einschlafen aus? Um dies zu beantworten wurden sieben Nutzer*innen im Alter von 19 bis 76 Jahren interviewt und bezüglich der erlebten Wirkung auditiver Medien befragt. Die Studie zeigt, dass auditive Medien eine sehr schlaffördernde Wirkung auf die Nutzer*innen haben können. Trotz unterschiedlicher Nutzungsvorlieben der Hörer*innen auditiver Medien sind die geschilderten erlebten Wirkungen sehr ähnlich. Die auditiven Medien wirken sich auf die Befragten insgesamt überaus positiv hinsichtlich ihres Einschlafprozesses aus. Bei den Nutzenden der auditiven Medien vor dem Einschlafen stellt sich ein schnelles und als sehr angenehm beschriebene Einschlafatmosphäre und Einschlafen ein. Zusätzlich ließen sich verschiedene Unterschiede in den Beweggründen der Nutzung sowie in der erlebten Wirkung bei der Nutzung andere Medien beim Einschlafen feststellen. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass auditive Medien das Einschlafen vieler Menschen durchaus erleichtern und positiv beeinflussen können. Es lässt sich jedoch kein allgemeingültiges Wirkungsgefüge aussprechen, da die erlebten Erfahrungen auf Subjektivität beruhen. Auf Grundlage der Forschungsergebnisse erscheint es daher empfehlenswert, weiter in diesem Feld zu forschen und die Nutzung im Bereich der Schlafmedizin weiterführend zu untersuchen.

Martin, Alina
Die Bedeutung des sozialen Vergleichs für das subjektive Wohlbefinden nach der Social-Media-Nutzung unter besonderer Berücksichtigung dispositioneller Schutzfaktoren
2022
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Die Nutzung von Social-Media-Plattformen wie z. B. Instagram kann positive und negative Folgen für das Wohlbefinden von Individuen mit sich führen. Passive Nutzungsvorgänge oder positiv verzerrte Selbstdarstellungen können u. a. Auslöser für negative Konsequenzen sein. Diese Auslöser stehen vor allem mit einem zentralen Faktor im Zusammenhang: dem Phänomen des (aufwärtsgerichteten) sozialen Vergleichs. Dadurch wird die Bedeutung von z. B. Instagram als Quelle für soziale Vergleichsprozesse mit dort vorkommenden Akteur*innen immer deutlicher. Um möglichen negativen Konsequenzen entgegenzuwirken, erscheinen Eigenschaftsfaktoren als sogenannte dispositionelle Schutzfaktoren für das Wohlbefinden von Individuen als geeignet und sollten ermittelt und gefestigt werden. Auf dieser Grundlage wurde in der vorliegenden Arbeit eine Online-Umfrage durchgeführt und die Daten von 172 Teilnehmer*innen untersucht. Hierbei wurde das allgemeine und aufwärtsgerichtete Vergleichsverhalten mit Akteur*innen auf Instagram und dessen Auswirkung auf das subjektive Wohlbefinden nach der Instagram-Nutzung analysiert. Zusätzlich wurden die dispositionelle Achtsamkeit, der dispositionelle Selbstwert und die dispositionelle Selbstwirksamkeit der Teilnehmenden als mögliche Moderatoren des Zusammenhangs betrachtet. Die Ergebnisse besagen, dass der allgemeine soziale Vergleich und der soziale Aufwärtsvergleich auf Instagram negativ mit der positiven Affektivbilanz als Teil des subjektiven Wohlbefindens assoziiert sind. Allerdings ergaben die Moderationsanalysen der dispositionellen Eigenschaften Achtsamkeit, Selbstwert und Selbstwirksamkeit keine signifikanten Ergebnisse. Dadurch lässt sich ein Moderationseffekt final nicht eindeutig bestätigen und mögliche Gründe werden kritisch diskutiert. Die Erkenntnisse unterstützen und erweitern bereits bestehende Forschungen, fördern aber weiterhin die Wichtigkeit zentralisiert soziale Vergleichsprozesse in Verbindung mit Social Media und deren Wirkungsweise und mögliche Präventionen für die psychische Gesundheit zu untersuchen.

Pardey, Robin
Einfluss von Stress und Medien-Coping auf das Wohlbefinden in Zeiten der Corona-Pandemie
2022
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Ausgehend von der anhaltenden Corona-Pandemie und einer Studie wurde untersucht, welche Auswirkungen Corona bedingter Stress auf das Wohlbefinden hat und ob Medien bei der Stressbewältigung unterstützen. Einbezogen wurden hierfür zwei etablierte Copingstrategien, welche zu Beginn der Studie aus bestehender Literatur hergeleitet wurden. Obwohl alle Genutzten Skalen mittels Reliabilitätstest überprüft wurden und die Werte für gute Er-hebungsmethoden sprechen, konnten die aus der Theorie abgeleiteten Hypothesen nur bedingt bestätigt werden. So zeigten sich nur signifikante Einflüsse von Stress auf das Wohlbefinden und auf die zwei Bewältigungsstrategien problemorientiertes Medien-Coping und eskapistisches Medien-Coping. Die Copingstrategien zeigten entgegen der Erwartung keinen signifikanten Einfluss und konnten somit auch keine Mediationseffekte hervorrufen.

Reichert, Carolin
Riots not Diets - Eine experimentelle Studie zur Wirkung von Body Positivity-Beiträgen von Influencerinnen auf Instagram auf das positive Körperbild von Frauen
2022
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Ein beobachtbarer Trend in sozialen Netzwerkmedien – allen voran auf Instagram – ist die Body Positivity-Bewegung. Insbesondere weibliche Influencende veröffentlichen im Zuge der Bewegung körperpositive Beiträge, die darauf abzielen eng definierte und diskriminierende weibliche Körperideale abzuschaffen. Ihr primäres Bestreben ist die Akzeptanz und Wertschätzung unterschiedlichster Frauenkörper zu fördern. Hierfür präsentieren sie in ihren Instagram-Beiträgen ihren eigenen Körper ganz natürlich und auf eine nicht-idealisierte Art und Weise. Zudem teilen sie ihre persönlichen Geschichten darüber, wie sie es schafften, ihren Körper lieben zu lernen. Ziel der vorliegenden Arbeit war es, auf Basis der Theorie des sozialen Vergleiches und der narrativen Persuasion, die Wirkung von Instagram-Beiträgen von Influencerinnen zum Thema Body Positivity auf das positive Körperbild von Frauen zu untersuchen. Hierfür wurde ein 2x2 Experiment durchgeführt. Es handelte sich um 283 Teilnehmerinnen, die nach dem Zufallsprinzip einem von vier verschiedenen Instagram-Beiträgen zugeteilt wurden, welche sich hinsichtlich der Art der Körperdarstellung einer Influencerin (nicht-idealisiert vs. idealisiert) und der Narrativität einer Botschaft über Body Positivity (narrativ vs. nicht-narrativ) unterschieden. Es konnte kein signifikanter Effekt der Narrativität der Botschaft über Body Positivity auf die Körperwertschätzung von Frauen nachgewiesen werden. Eine Mediationsanalyse zeigte, dass nicht-idealisierte Körperdarstellungen von Influencerinnen die Körperwertschätzung von Frauen erhöht, vermittelt durch verringerte aussehensbezogene Aufwärtsvergleiche. Eine vielfältigere und realistische Darstellung von weiblichen Körpern auf Instagram kann Frauen folglich zu mehr Körperwertschätzung verhelfen.

 

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Zuletzt bearbeitet: 10.08.2023

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