Lehre am IJK
Hier erhalten Sie einen Einblick in einige exemplarisch ausgewählte Lehrveranstaltungen der letzten Semester. Eine Übersicht aller aktuellen Lehrveranstaltungen am IJK befindet sich im Vorlesungsverzeichnis.
- Medienstrukturen und Medienentwicklung: Mediensysteme im internationalen Vergleich (Mehr)
Über das Internet können Menschen überall auf der Welt auf Informationen zugreifen und auch von überall auf der Welt Informationen auf Webseiten, Blogs, in Newslettern, bei Facebook und Twitter teilen und verbreiten. Fernsehsender wie CNN oder BBC strahlen ihre Programme international aus und Spielfilme aus anderen Ländern sind über Netflix und Amazon Prime so einfach wie noch nie zuvor zugänglich. Dennoch sind Medienveranstalter und auch Mediennutzer je nach Land ganz unterschiedlichen Rahmenbedingungen ausgesetzt, die bei der Produktion und beim Konsum von Medieninhalten eine einflussreiche Rolle spielen. Das Mediensystem im jeweiligen Land ist entscheidend für die Freiheit von Journalisten und den Zugang zu Informationen über das Internet. Mediensysteme lassen sich nach bestimmten Kriterien gruppieren.
In dem Seminar „Mediensysteme im internationalen Vergleich“ von Sophie Bruns und Helmut Scherer setzten sich die Studierenden mit unterschiedlichen Ansätzen für den Vergleich von Mediensystemen auseinander. Darauf aufbauend sollten sie unterschiedliche Länder anhand dieser Kriterien charakterisieren und einordnen.
Das Seminar war dabei in drei aufeinander aufbauende Phasen unterteilt. In der ersten wurden Kriterien für die empirische Analyse von Mediensystemen erarbeitet, wobei verschiedene theoretische und empirische Analysen von Mediensystemen miteinander verglichen wurden. Im darauffolgenden Abschnitt wurden ebendiese erarbeiteten Kriterien auf ausgewählte Länder in Referaten angewandt. Die abschließende Phase bestand aus der Codierung aller 193 UN-Nationen anhand der erarbeiteten Kriterien.
Auf Basis der erhobenen Daten konnte im Anschluss an das Seminar eine empirische Typologie der Mediensysteme aller 193 UN-Nationen entwickelt werden. Diese Typologie wurde schließlich auf der DGPuK-Jahrestagung in München vorgestellt.
Das Seminar fand im Sommersemester 2019 statt und wurde für Bachelor-Studierende angeboten.
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Grundlagen der Kommunikationswissenschaft (Medieninhalte und Medienanbieter): Frauen und Männer in den Medien - Zur sozialen Konstruktion von Ungleichheiten in und durch Medien (Mehr)
Die mediale Darstellung von Männern* und Frauen* ist immer wieder Thema in gesellschaftlichen Debatten zur Gleichstellung. Mediale Darstellungen prägen unsere Wahrnehmung durch notwendige Selektion, Verdichtung und Kürzung von Themen, z.B. zur Formatanpassung oder eine einfachere Medienaneignung. Zudem tragen sie zu kollektiven und individuellen Konstruktionen von Identität und Bedeutungen bei.
Das Geschlecht gehört zu den typischen Differenzkategorien wie Ethnie, Staatsangehörigkeit, Sexualität, Klasse oder Alter und die kommunikationswissenschaftliche Geschlechterforschung untersucht, wie sowohl die Produktion und Selektion, als auch die Darstellung von Personen/Figuren durch das Geschlecht beeinflusst werden. Folgende Aspekte des Problemfeldes standen im Kurs „Frauen und Männer in den Medien“ von Frau Reich im Sommersemester 2019 im Vordergrund:
- die (Unter-) Präsenz von Frauen* als Medienmacherinnen,
- stereotype Geschlechterdarstellungen in den Medien
- die thematischen Bereiche, die Männern* und Frauen* in den Massenmedien zugeschrieben werden,
- die weitgehende Nichtbeachtung (queer-) feministischer Themen in den Medien,
- die Darstellung und Rollen, die Frauen* und Männern* in fiktionalen sowie nicht-fiktionalen Medieninhalten zugeschrieben werden.
Für das Fernsehen wurde zum Beispiel differenziert auf Genre und Thema oder für die Presse auf verschiedene Ressorts geschaut. Auch Onlinemedien wie YouTube und Instagram wurden betrachtet. Mithilfe von realweltlichen Daten und internationaler Forschungsliteratur näherte sich der Kurs diesen Themenbereichen und hinterfragte, welche Auswirkungen diese gewonnenen Erkenntnisse auf medienbezogene Praxisfelder haben können. Zur abwechslungsreichen Gestaltung der Veranstaltung wurde in jeder Sitzung der thematische Einstieg von einer Gruppe von Studierenden geleitet, die basierend auf dem Thema der Sitzung einen interessanten, multimedialen oder interaktiven Start in die Diskussion vorbereiteten. Außerdem gab es jede Woche eine weitere Gruppe, die eine selbstgewählte Geschlechterdarstellung im mediatisierten Umfeld in einem Impulsvortrag kritisch analysieren sollte. Neben verschiedenen Formen des Stationenlernens kamen zudem Rätsel, Fishbowldiskussionen und Videoinputs zum Einsatz.
Das Seminar fand im Sommersemester 2019 statt und wurde für Bachelor-Studierende im Modul 3 (Ausgewählte Bereiche der Medieninhalte und Medienanbieter) angeboten.
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Grundlagen der Kommunikationswissenschaft (Medienrezeption und Medienwirkung): Die Bedeutung von WhatsApp und Co für Kleingruppen (Mehr)
WhatsApp & Co eröffnen Kleingruppen – Freundeskreisen, Arbeitsteams, Vereinsstrukturen und so weiter – neue Interaktionsmöglichkeiten. Der Gruppenchat schafft für die Mitglieder eine permanent verfügbare Kommunikationsumgebung, in der Nachrichten an alle Mitglieder gleichzeitig verschickt werden können, ohne dass es dafür einer physischen Zusammenkunft bedarf. Dadurch verändern sich Gruppenprozesse, beispielsweise die Koordination von Offline-Gruppenaktivitäten, aber auch sozioemotionale Aspekte der Gruppenkommunikation (Stichwort: Katzenbilder oder Geburtstagsgrüße). Das kann positive Folgen für Gruppenprozesse haben, so kann etwa der Gruppenzusammenhalt gestäkrt werden. Jedoch sind auch negative Konsequenzen möglich, wenn etwa der Kommunikationsfluss überhandnimmt und zur Belastung wird oder Gruppenmitglieder vom Chat ausgeschlossen werden.
Das Seminar „Permanent verbundene Gruppen: Die Bedeutung von WhatsApp und Co für Kleingruppen“ von Katharina Knop-Hülß aus dem Sommersemester 2019 widmete sich wichtigen Fragen zur Kommunikation von Kleingruppen über WhatsApp & Co sowie deren Effekten. Dabei befassten sich Frau Knop-Hülß und die Studierenden im Kurs mit verschiedenen theoretischen, anwendungsbezogenen und strategischen Perspektiven auf das Thema. Die Studierenden lernten im Detail Theorien der Gruppenforschung kennen und vertieften ihr Wissen über Theorien computervermittelter Kommunikation. Das Seminar legte einen besonderen Schwerpunkt auf das Trainieren selbstständiger wissenschaftlicher Theoriearbeit und bereitete damit insbesondere auf die Theoriearbeit ihrer Bachelorarbeit vor.
Der Fokus lag thematisch auf verschiedensten Themen: unter anderem wurden die Diffusion von Werbekommunikation, die Verbreitung von (Falsch-)Informationen oder die Stärkung von Sozialkapital in der Zivilgesellschaft behandelt. Außerdem beschäftigten sich die Studierenden mit Fragen wie zum Beispiel der potentiellen Demokratisierung der Kommunikation durch Gruppenchats, der Effektivität der Problemlösung in Kleingruppen mit unterschiedlichen Leadership-Typen und der Wirkung von Kommunikation über Gruppenchats auf den Gruppenzusammenhalt und die Identität der Mitglieder.
Das Seminar fand im Sommersemester 2019 statt und wurde für Bachelor-Studierende angeboten.
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Medienmanagement und Medienökonome: Digital Touchpoints im Customer Life Cycle - Online-Marketingstrategien in der Net-Economy (Mehr)
Seit der Jahrtausendwende haben sich die Wertschöpfung von Unternehmen und der Lebensstil von Verbrauchern prägend durch die Digitalisierung gewandelt. Mediennutzungsgewohnheiten verlagern sich immer stärker ins Internet. So sind 90% der deutschen Bevölkerung online vertreten. Über Social Media wird eine unvorstellbar große Menge an Content kreiert und konsumiert. E-Commerce und Online-Werbung werden immer relevanter. Die Digitalisierung sorgt dementsprechend für veränderte Rahmenbedingungen für das Marketing von Unternehmen. Mit ebendieser Thematik setzte sich das Seminar „Digital Touchpoints im Customer Life Cycle – Online-Marketingstrategien in der Net-Economy“ auseinander, dass im Wintersemester 2019/2020 von Sophie Bruns am IJK angeboten wurde. Ziel des Seminars war es einerseits ein Verständnis für diesen Einfluss der Digitalisierung auf Marketing-Strategien herzustellen. Zudem sollten Kenntnisse für Online-Marketing-Instrumente sowie Grundlagen zur Analyse und Entwicklung von Online-Marketingstrategien in der Net-Economy vermittelt werden, was die Studierenden schließlich selbst praktisch anwenden sollten.
In dem Seminar beschäftigten sich Frau Bruns und die Studierenden zunächst mit den theoretischen Perspektiven der Digitalisierung, den Grundlagen von Marketing und den Kommunikationsinstrumenten im Online-Marketing, zu denen Social Media, E-Mail, Online-Werbung und Influencer gehören. Für eine Sitzung wurde als besonderer Gast Louisa Wanjek eingeladen, die mit einem spannenden Praxisvortrag „Einblicke in die Praxis des digitalen Marketings in Agenturen und Unternehmen“ gab. In der zweiten Phase erhielten die Studierenden einen detaillierten Einblick in Modelle der Strategieentwicklung zum Aufbau einer Marketingstrategie. Auf Basis dessen entwickelten die Studierenden zum Abschluss des Seminars eine eigene Online-Marketingstrategie für verschiedene Organisationen und Unternehmen. Dabei entstanden spannende Konzepte für die DKMS, das IJK, Starbucks, Stylecats und den Lieferdienst Flaschenpost.
Das Seminar fand im Wintersemester 2019/2020 statt und wurde sowohl für Bachelor-Studierende als Master-Studierende angeboten.
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Medienmanagement und Medienökonome: Datenschutz: EU vs. Facebook und Co. – David gegen Goliath? (Mehr)
Wir alle produzieren eine Vielzahl an digitalen Datenspuren, beispielweise beim Klicken durch Instagram, beim Online-Shopping, oder dem Surfen im Web. Für die (Medien-) Wirtschaft stellen diese Daten ein Wirtschaftsgut mit enormen Wertschöpfungspotential dar. Die Geschäftsmodelle der aktuell fünf erfolgreichsten Unternehmen (gemessen am Börsenwert) - Apple, Google, Microsoft, Amazon, Facebook - basieren mehr oder weniger direkt auf der Verwertung großer Datenmengen. Netz-Politiker*innen und Akteure der Zivilgesellschaft betrachten diese Datenspuren hingegen als sensible Informationen über die User, die geschützt werden müssen. Erste Regulierungsversuche im Umgang mit personenbezogenen Daten - insbesondere die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) - zeigen das resultierende Spannungsverhältnis zwischen (Medien-)Wirtschaft und Playern aus Gesellschaft und Politik.
“With great (digital) power comes great (digital) responsibility“ - in dem Seminar „Datenschutz: EU vs. Facebook und Co. – David gegen Goliath?“ setzten sich die Studierenden gemeinsam mit Katharina Knop-Hüls im Wintersemester 2018/2019 mit diesem Spannungsverhältnis zwischen datengetriebener Wirtschaft und regulierender Politik auseinander und analysierten, was dies für Medienunternehmen und für die jüngeren Generationen als Mediennachwuchs bedeutet. Wesentlicher Teil war dabei die Auseinandersetzung mit der DSGVO und deren Folgen für die Medienbranche sowie weitere Debatten über den verantwortungsvollen Umgang mit personenbezogenen Daten (z.B. e-Privacy Verordnung, Corporate Digital Responsibility).
Das Seminar betrachtete in einem ersten Schritt die Auseinandersetzung mit Wertschöpfungspotential von Daten, der Notwendigkeit von Datenschutz, sowie dem Regelwerk DSGVO. Verschiedene Interviews mit Personen aus der (Medien-)Praxis brachten Einblicke in den Umgang mit und die Implikationen von der DSGVO. Dabei wurden Bereiche wie Verlagswesen, Radio, Fernsehen und diverse Agenturen, z.B. für Marketing, Social Media Beratung, Produktion und Gestaltung, näher betrachtet. Für viel Abwechslung und spannende, neue Blickwinkel auf die Thematik sorgte der Gastvortrag von Dr. Christoph Lahmann, dem Stellvertreter der Landesbeauftragten für den Datenschutz Niedersachsen. Dieser eröffnete den Studierenden die Sicht der Aufsichtsbehörde auf das relevante Thema Datenschutz.
Das Seminar kam zu wichtigen Erkenntnissen beim Thema Datenschutz. So wurde besonders klar, dass die Bedeutung dieses Themas in jedem Fall hochzuhalten ist, beispielsweise mit Blick auf das Social Credit System in China, das für den Datenschutz ein eher schlechtes Vorbild ist. Die DSGVO hat nicht alle bestehenden Richtlinien neu geformt, sondern schon bestehende Prinzipien verstetigt und erweitert. Dabei ergeben sich für einige Institutionen durchaus erhöhter Aufwand für den Datenschutz. Dabei stellt sich die (Macht-)Frage: Was können große Unternehmen mit personenbezogen Daten und insbesondere durch die Kombination vieler verschiedener Daten anfangen? Wie sieht das im Gegenzug bei kleineren Unternehmen und gemeinnützigen Einrichtungen aus? Die provokative These stand im Raum: reguliert die DSGVO die Falschen? Leiden kleine und mittelständische Unternehmen, sowie gemeinnützige Einrichtungen besonders unter der Umsetzung der DSGVO? Dem gegenüber stand das Bewusstsein, dass die DSGVO aus der Perspektive von Daten denkt sowie, dass es für Gesetze keine Testphasen gibt und Unklarheiten durch gerichtliche Urteile noch ausdifferenziert werden müssen.
Das Seminar fand im Wintersemester 2018/2019 statt und wurde sowohl für Bachelor-Studierende als Master-Studierende angeboten.
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Medienmanagement und Medienökonome: Media Entrepreneurship (Mehr)
Unternehmensneugründungen besitzen in der Medienwirtschaft inzwischen eine essentielle Rolle. Die geringen Markteintrittsbarrieren und Netzwerkeffekte haben zufolge, dass junge Unternehmer*innen sich in den letzten Jahren mit einer Vielzahl innovativer Start-ups im Medienmarkt positionieren konnten. Für etablierte Unternehmen ergeben sich dadurch jedoch ungeahnte Herausforderungen. Mit dieser Thematik setzten sich die Studierenden in dem Seminar „Media Entrepreneurship“ auseinander, das im Sommersemester 2019 unter der Leitung von Jule Scheper und Daniel Possler am IJK stattfand. Innerhalb des Seminars beschäftigten sich die Studierenden praxisnah mit einer Business Simulation und entwickelten mit Unterstützung von erfahrenen Coaches aus dem Bereich der Medienwirtschaft ihre eigenen Gründungsideen. Zudem wurden im Rahmen des Seminars interaktive und praxisbezogene Workshops im Finanz- und Kommunikationsbereich besucht.
In diesem Seminar von Frau Scheper und Herrn Possler wurden praxisnahe Zusammenhänge der Unternehmensgründung gelehrt und neue Geschäftsmodelle thematisiert. Zudem eigneten sich die Studierenden theoretisch grundlegende Begriffe, Prozesse und Methoden der Ideengenerierung sowie -bewertung an. Anschließend ging es in Kleingruppen an die Umsetzung der eigenen Gründungsidee und den Entwurf des entsprechenden Geschäftsmodells, welches am Ende des Semesters vor einer Jury aus Investor*innen gepitcht wurde. Unter den Gründungsideen war beispielsweise eine App, die Kindern die Natur wieder näherbringen sollte. Eine andere sollte Künstlern das Streaming von Veranstaltungen, z. B. über Social Media, ermöglichen.
Das Seminar fand im Sommersemester 2019 statt und wurde sowohl für Bachelor-Studierende als Master-Studierende angeboten.
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Ausgewählte kommunikationswissenschaftliche Methoden: Webscraping in R: Automatisierte Texterfassung (Mehr)
Begriffe wie Big Data, Data Science und Data Analysts sind in aller Munde. In unserer digitalen Welt entstehen in kürzester Zeit riesige Datenmengen, die für (kommunikations)-wissenschaftliche Forschung sowohl Chancen als Herausausforderungen bergen. So bieten sich einerseits große Datenmengen zur Analyse an, andererseits reichen traditionelle Techniken und Methoden oft nicht aus, um diese Datenmengen zu erfassen, zu verarbeiten und auszuwerten. An dieser Stelle setzte das Seminar „Webscraping: Automatisierte Datenerfassung“ an, das im Sommersemester 2019 unter der Leitung von Jule Scheper am IJK angeboten wurde. Innerhalb des Seminars setzten sich die Studierenden mit dem Thema Computational Communication Science und dessen Bedeutung für Wissenschaft und Wirtschaft auseinander. Auch ethische Fragen wurden ausführlich diskutiert. Der Fokus des Seminars lag auf der automatisierten Texterfasssung. Studierende lernten, wie sie mit Hilfe der Statistikprogrammiersprache R automatisiert Texte aus dem Internet scrapen konnten, wie sie diese Texte verarbeiten und auswerten konnten. Nach einer theoretischen Einführung und einigen Hands-On-Phasen entwickelten die Studierenden in Kleingruppen Forschungsfragen, scrapten anschließend Daten auf dem Internet und werteten diese im Hinblick auf ihre Forschungsfrage aus. So wurden beispielsweise politische Blogs gescrapt, um zu beantworten, welche politischen Themen dort diskutiert werden. Eine weitere Gruppe ging der Frage nach, inwiefern sich die Bewertung von James-Bond-Filmen im Zeitverlauf verändert hat und scrapte zu diesem Zweck Bewertungen auf Filmbewertungsportalen.
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Werkstattseminar Google Dich gesund?! - Always-On und die Suche nach gesundheitsbezogenen Informationen im Internet (Mehr)
Permanent online und permanent verbunden zu sein, ist weltweit ein fester Bestandteil des Alltags vieler Menschen. Aktuelle Ergebnisse deuten hierbei darauf hin, dass permanente Verbundenheit nicht nur ein bestimmtes Verhalten beschreibt, sondern ein mehrdimensionales Konzept ist, das auch affektive und kognitive Komponenten umfasst. Dieses "Always-On-Mindset" schließt das kontinuierliche Denken an die eigene Onlinesphäre, die permanente Überwachung möglicher eingehender Benachrichtigungen sowie die hohe Reaktionsfähigkeit auf diese eingehenden Inhalte ein. Zeitgleich mit diesen Entwicklungen nimmt die Verfügbarkeit von gesundheitsrelevanten Informationen und Online-Diensten im Internet immer weiter zu. Von Diskussionsforen über Fitness-Apps hin zu Instagram - tagtäglich begegnen wir online Inhalten, die uns gesundheitsrelevante Fragen beantworten können oder uns gesünder machen wollen. Wieso schmerzt mein Fuß nach dem Aufstehen? Sollte ich mehr Proteine essen? Und ist es gesund, schon vor dem Frühstück laufen zu gehen?
In dem Werkstattseminar „Google Dich gesund?! - Always-On und die Suche nach gesundheitsbezogenen Informationen im Internet“ von Anna Freytag und Dorothée Hefner ging es darum, das Spannungsfeld zwischen Onlinevigilanz und gesundheitsbezogener Informationssuche in einem Forschungsprojekt über zwei Semester hinweg zu ergründen. Dabei sollte das Phänomen gesundheitsbezogener Onlinevigilanz modelliert sowie Auslöser und mögliche Folgen erforscht werden.
Das Werkstattseminar bildete schrittweise den gesamten Prozess eines Forschungsvorhabens ab. Im Sommersemester 2019 näherten sich die Lehrenden und Studierenden dem Thema zunächst theoretisch, im Anschluss wurden in vier unterschiedlichen Kleingruppen individuelle Forschungsfragen und Hypothesen rund um das Thema Fitness, Ernährung und Onlinevigilanz abgeleitet, woraufhin ein gemeinsames Erhebungsinstrument, ein Fragebogen, entwickelt und programmiert wurde. Im Wintersemester 2019/2020 startete die Feldphase, in der die Themen Datenebereinigung und -analyse im Vordergrund standen. Außerdem begannen die Studierenden mit dem Schreiben des Forschungsberichts. Pro Kapitel wurde dabei ein Peer-Coaching durchgeführt, bei dem sich die Studierenden gegenseitig Feedback zu ihren Texten geben konnten. Die Form des Seminars wurde für jeden Prozessschritt flexibel gestaltet, es gab sowohl Plenumssitzungen, Einzelberatungen für jede Gruppe oder Treffen mit ausgewählten Gruppen zum Besprechen spezifischer Themen.
In einer gemeinsamen, standardisierten Onlinebefragung testeten die vier Kleingruppen unterschiedliche Hypothesen. So befasste sich eine Gruppe beispielsweise mit der Frage, ob und unter welchen Umständen die Nutzung von Fitness-Apps zu einerseits mehr Bewegung und Sport, aber andererseits zu mehr empfundenem Stress führt. Die Ergebnisse zeigten, dass die Nutzung von Gesundheits-Apps tatsächlich einen leichten positiven Einfluss auf körperliche Bewegung hat. In bestimmten Fällen kann die Nutzung aber auch mentalen Stress begünstigen, nämlich bei denjenigen, die wenig Sport treiben.
Das Seminar wurde im Sommersemester 2019 sowie im Wintersemester 2019/2020 für Bachelor-Studierende angeboten.
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Zuletzt bearbeitet: 28.04.2020
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